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I. Band, 2. Abteilung

Bibliografische Daten

fullscreen: I. Band, 2. Abteilung

Strukturtyp:
Mehrbändiges Werk
Sammlung:
Universität Konstanz
Titel:
Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee
Beteiligte Personen:
Wolfart, Karl
Joetze, Franz
Publikationsort:
Lindau
Veröffentlichungsjahr:
19XX
Verlag:
Stettner
Herausgeber:
Wolfart, Karl

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz002239426
Strukturtyp:
Band
Sammlung:
Universität Konstanz
URN:
urn:nbn:de:gbv:601-94262
Titel:
I. Band, 2. Abteilung
Publikationsort:
Lindau
Veröffentlichungsjahr:
1909
Verlag:
Stettner
Größe der Vorlage:
VII, 344 S.

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz443395632

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
V. Buch. Lindau während des 17. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee
  • I. Band, 2. Abteilung
  • Illustration
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • V. Buch. Lindau während des 17. Jahrhunderts.
  • Illustration
  • VI. Buch. Lindau von 1700 bis zum Ende der Reichsstadt.
  • Illustration
  • VII. Buch. Das bayerische Jahrhundert Lindaus.
  • Register
  • Karte
  • Beilage

Volltext

13 
ehrlichen Mahl mehr erscheinen; wenn sie doch kam, mußte sie weg 
gewiesen werden. 
Doppelte Strafen drohte man denen an, die Ehebruch mit Ehe 
leuten oder Jungfrauen trieben. Die Hochzeiten regelte der Rat in der 
Weise, daß kein junger Mann vor 20, kein Mädchen vor 18 fahren 
heiraten dürfe, widrigenfalls sie ihr Bürgerrecht verlören. 
Gewissenhaft überwachte der Rat die Befolgung dieser Zucht 
ordnung. 1609 wurde Brigitta Söllin, eine öffentliche Ehe 
brecherin, von zwei Stadtknechten zur Stadt hinausgeführt und „in 
das Elend" verwiesen; als sie bald darauf als Bäuerin verkleidet 
wieder kam, wurde sie sofort hinausgeschafft. Der Zinkenbläser 
Johann Bildstock wurde sogleich beurlaubt, als er sich an der Zugend 
verging. 
Hand in Hand mit solchen Maßregeln gingen die Anordnungen, 
welche die unermüdlich besorgten Väter der Stadt zur Förderung des 
Wohlstandes ihrer lieben Bürger, zur Sicherung und Hebung des 
immerhin noch recht ansehnlichen Handels mit Salz, Getreide und 
wein trafen. Der Klostergarten und die Weinpflanzungen auf der 
Insel, die innerhalb der Ringmauern der Stadt lagen, lieferten in 
gewöhnlichen Jahren allein 100 Luder Wein, 1603 kamen gegen 
looo Luder Wein in die Stadt, 1605 im Herbst 900, im Herbst 1611 
1800 Luder, 1611 1677 Luder, 1613 1216 Luder, 1615 1400 Luder. 
Da die in Lindau anlandenden Schiffe durch einen überaus großen 
Stein, der hinter dem Grünen Turm im See lag, namentlich nachts 
und bei Nebel sehr gefährdet waren, so ließ der Rat die ganze Bürger 
schaft am 18. Lebruar 1612 nach der predigt mahnen, sich an der Hebung 
desselben zu beteiligen. 400 Personen zogen ihn mit großer Mühe 
gegen den Turm heran und sprengten ihn am Land mit Pulver. Wieder 
holt mußten Verhandlungen geführt werden, damit nicht der Salzhandel 
von der Stadt auf benachbarte Städte abgelenkt werde. So machten 
die Bregenzer 1607 einen solchen versuch, indem sie im Gebirge eine 
Brücke anlegen wollten. 1615 schloß Erzherzog Maximilian von 
Oesterreich zu Innsbruck mit den Schweizern einen Vergleich, daß das 
Salz von Bregenz an Lindau vorbei nach Konstanz geführt werde, 
wodurch die Stadt einen beträchtlichen Verlust an Zolleinnahmen 
erlitt. 1607 erwarb die Stadt von Oswald Kröll den Zollstock inner 
halb des Burgtores gegen Zahlung von 380 fl als Eigentum. 
Besonders einschneidend war die Beeinflussung des Handwerk 
betriebes durch die Obrigkeit. Alte Bestimmungen wurden erneuert.
	        

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I. Band, 2. Abteilung. Stettner, 1909.
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