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I. Band, 2. Abteilung

Bibliografische Daten

fullscreen: I. Band, 2. Abteilung

Strukturtyp:
Mehrbändiges Werk
Sammlung:
Universität Konstanz
Titel:
Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee
Beteiligte Personen:
Wolfart, Karl
Joetze, Franz
Publikationsort:
Lindau
Veröffentlichungsjahr:
19XX
Verlag:
Stettner
Herausgeber:
Wolfart, Karl

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz002239426
Strukturtyp:
Band
Sammlung:
Universität Konstanz
URN:
urn:nbn:de:gbv:601-94262
Titel:
I. Band, 2. Abteilung
Publikationsort:
Lindau
Veröffentlichungsjahr:
1909
Verlag:
Stettner
Größe der Vorlage:
VII, 344 S.

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz443395632

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
V. Buch. Lindau während des 17. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee
  • I. Band, 2. Abteilung
  • Illustration
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • V. Buch. Lindau während des 17. Jahrhunderts.
  • Illustration
  • VI. Buch. Lindau von 1700 bis zum Ende der Reichsstadt.
  • Illustration
  • VII. Buch. Das bayerische Jahrhundert Lindaus.
  • Register
  • Karte
  • Beilage

Volltext

109 
Kirche gesetzt, dann wurde er wieder ins Gefängnis geführt, zuletzt mit 
anderen liederlichen Bürgern gegen die Türken nach Ungarn geschickt. 
1692 erlebten die Lindauer das Schauspiel einer Einrichtung durch den 
Strang. Zwei Bauern, Ejans Rueff und Bans „Kriesenmauser", wurden 
wegen Diebstahls und anderer großen Missetaten zum Tod verurteilt; 
während an jenem das Urteil vollzogen wurde, löste die Aebtissin des 
Stiftes diesen vom Strick und führte ihn ins Stift. Den Körper des 
Rueff überließ der Rat Es ernt Doctor medicinae Georg Ulrich Miller, 
der die Gebeine aussott, künstlich zu einem Skelett zusammenfügte und 
dasselbe der Stadtbibliothek verehrte. Selbstmorde scheinen nur wenige 
vorgekommen zu sein; die Lhronisten berichten von zweien, 1693 er 
hängte sich Berr Ulrich Bauser in seinem Esaus am Brotxlatz. Zn 
einem Sack wurde der Leichnam von den Trögeln und Bettelvögten 
auf den Friedhof gebracht und neben den armen Sündern eingescharrt. 
1694 stürzte sich Barbara Rieschin nachts um 12 Uhr vom Mangenturm 
in den See. 
Mit solch ernsten Vorfällen wechselten freudige, die nicht minder 
die Aufmerksamkeit der braven Lindauer Bürger erregten. Am ^7. Mai 
1657 wurde am Pfingstfest ein schwarzer Beide getauft; Joseph Gramer 
hatte nämlich, in diesem Zahr von einer vierjährigen Reise nach Guinea 
zurückkehrend — ein schöner Beweis, daß trotz der schlimmen Zeiten 
die Unternehmungslust der Lindauer nicht abgenommen hatte — einen 
Neger mitgebracht, der jetzt den Namen Christian erhielt. Valentin 
Esevder nahm ihn in sein Ejaus, ließ ihn noch besser unterrichten und 
verehrte ihn später dem Eierzog von Württemberg. Zugleich schenkte 
Gramer eine kunstvoll beschlagene Bibel, 140 Lot Silber an Gewicht, 
der Barfüßerkirche, welche in dem gleichen Zahre erneuert und ein 
geweiht wurde, wobei sie den Namen Dreifaltigkeitskirche erhielt; 
alle päpstlichen Reliquien samt der Malerei wurden entfernt mit Aus 
nahme des Jüngsten Gerichtes. 
Am Tag Johannis des Täufers 1690 wurden in St. Stephan 
von Fußenegger zwei Türkenkinder getauft; der Knabe Zbrahim erhielt 
den Namen Johannes, das Mädchen Fatme Katharina. Leonhard 
Pfister und Bernhard Weller waren Taufpaten. 
Zm letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts begannen die fran 
zösischen Kriege von neuem, so daß Lindau beständig auf der Ejut sein 
mußte; Heidelberg wurde erobert und verbrannt, wegen dieser Kriegs 
gefahr ordnete der Rat zwei große Bet-, Buß- und Fasttage an. Fels 
wählte zu seiner predigt den Text Zeremias 47, V. 6, 7: „© du
	        

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I. Band, 2. Abteilung. Stettner, 1909.
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