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Thurgauer Jahrbuch 1995-070

Bibliografische Daten

fullscreen: Thurgauer Jahrbuch 1995-070

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Thurgauer Jahrbuch
Publikationsort:
Frauenfeld
Verlag:
Huber

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz408411988
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Thurgauer Jahrbuch 1995-070
Veröffentlichungsjahr:
1995-070-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz408411988_1995_070

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Thurgauer Jahrbuch
  • Thurgauer Jahrbuch 1995-070

Volltext

Die «Winterahnungen» lassen sich - auch und gerade 25 
Jahre danach - als ein bedeutsames Zeitbild der Jahrtau 
sendwende betrachten. 
Artisten ziehen durch den Abend 
Das ursprünglich mit «Lebenszeiten» betitelte Gemälde 
erfüllt insofern eine Schlüsselfunktion, als Anton B mit 
dessen Ankauf durch die Schulgemeinde Frauenfeld «darin 
bestärkt wurde, den Lehrerberuf endgültig aufzugeben.» 
Die wohl einschneidendste Bruchstelle im stets angefoch 
tenen Leben der Künstlerpersönlichkeit! 
Derart verdüstert hatte sich damals sein Lebensgefühl, daß 
er bei Nacht und Nebel aus dem abgesicherten bürgerli 
chen Leben ausbrach. Hätte sich nicht der damalige 
Kunstkonservator Heinrich Ammann - nicht bloß, weil es 
seines Amtes war - tatkräfig für den verunsicherten 
Künstler eingesetzt, wer weiß... 
Genau diese bedrückende, von Melancholie (melaina 
chole = schwarze Galle) bestimmte Übergangsphase hält 
das großartige, um ein harmonisches Gleichgewicht rin 
gende Gemälde in qualvoll wehleidigen Farben fest. Anton 
B lpc führt als betreßter Zirkusdiener den Zug der Artisten 
und des fahrenden Volkes an - dem scheinbar unaus 
weichlichen Abgrund zu. Der obere, noch intakte Regen 
bogen verbindet und überhöht zugleich die untergründi 
gen Inspirationsquellen seines schöpferischen Schaffens: in 
der St. Martinskapelle Oberwangen die religiöse, in einem 
Gehöft die bäuerliche andeutend. Die eine entblößte Arti 
stin begattenden Schlangen markieren die gefährliche 
Grenzsituation, in die sich zuweilen jeder Mensch begibt. 
Die Frau, die im Huhn ihren ganzen Reichtum in den 
Händen hält, ist Antons Mutter. Auf dem Rücken des de 
mütigen Pferdes steht in spielerischer Pose als einzige 
Hoffnungsträgerin das in unverbrauchtes Weiß gekleidete 
19
	        

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Lombroso, Cesare. Neue Verbrecher-Studien. Marhold, 1907.
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