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Heimat / Vorarlberger Monatshefte 1924

Bibliografische Daten

fullscreen: Heimat / Vorarlberger Monatshefte 1924

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Heimat
Untertitel:
Vorarlberger Monatshefte
Publikationsort:
Innsbruck
Verlag:
Heimat-Verl.
Größe der Vorlage:
Online-Ressource

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz408015381
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Heimat / Vorarlberger Monatshefte 1924
Veröffentlichungsjahr:
1924-01-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz408015381_1924

Abschnitt

Strukturtyp:
Abschnitt
Titel:
Heft 1 und 2

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Helbok, Adolf
Titel:
Mode und Volkstracht
Beteiligte Personen:
Helbok, Adolf

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Heimat
  • Heimat / Vorarlberger Monatshefte 1924
  • Heft 1 und 2
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • Mode und Volkstracht
  • D' Na'tstubat
  • Zwei Bräuche aus Hirschau
  • Sinn der Familien-Forschung
  • Professor Dr. Emil Allgäuer †
  • Pflanzensagen
  • Aus der Pestzeit
  • Noch einmal das Lied vom Verele und noch ein paar Reimlein
  • Das Recht von Montafon Helene (Fortsetzung)
  • Der Tod im Aberglauben des Vorarlberger Volkes
  • Literatur
  • Heft 3 und 4
  • Heft 5 und 6
  • Heft 7 und 8
  • Heft 9 und 10
  • Heft 11 und 12

Volltext

m$$m\ Mode und Volkstracht. von Dr. A. helbok. 
Die 
alte 
germanische Tracht war durch lange Zeit die Mei­ 
dung 
aller 
Schichten 
und Stände des Volkes gewesen. Dann kam 
die 
angelsächsische 
Tracht 
und verdrängte sie, und als im 10. Jahr- 
hundert 
aus 
Byzanz 
eine 
neue Modewelle kam, verschwanden die 
letzten 
Reste 
der 
altfränkischen Volkstracht. Nun kam auch die 
gesonderte 
Tracht 
einzelner 
Stände auf, Kleriker und Mosterleute, 
Hofleute 
und 
Bitter 
hoben 
sich 
zuerst 
heraus. Seit dem 14. Iahrhun- 
dert 
wurde 
die 
französische 
Mode 
herrschend; sie brachte enganlie­ 
gende 
Kleider, 
die 
die 
Absicht 
erkennen 
ließen, einzelne Körperformen 
besonders 
in 
Erscheinung 
zu 
bringen, 
weshalb sich zahlreiche mittel­ 
alterliche 
Kanzelredner 
gegen 
den 
„Kleiderteufel" zu wenden be­ 
gannen. 
Zum 
Glücke 
verschwanden 
diese 
welschen, dem natür­ 
lichen 
deutschen 
Empfinden 
fremden 
Torheiten, 
trotz alledem brachte 
unser 
Volk 
aber 
auch 
jetzt 
nicht 
die 
Kraft 
auf, 
sich 
seine eigene Mode 
zu 
schaffen, 
denn 
nun 
Hielt 
die 
spanische 
Grandezza mit ihrer 
lächerlichen 
Gespreiztheit 
Einzug 
und 
erstickte 
alle 
echten und ur­ 
wüchsigen 
Keime 
zu 
einer 
deutschen 
Volksmode, 
die 
damals noch in 
reichem 
Maße 
vorhanden 
waren. 
Das 
16. 
Jahrhundert 
erlebte den 
vollen 
Sieg 
der 
spanischen 
Mode, 
worauf 
sie 
dann 
im 
17. 
Jahr- 
hundert 
der 
französischen 
Platz 
machte, 
der 
von 
da 
an 
bis 
zum 
Heu­ 
tigen 
Tage 
unbestritten 
die 
Vorherrschaft 
überlassen 
wurde. 
Sie 
kam 
also 
in 
den 
Tagen 
jenes 
„Sonnenkönigs" 
(Ludwig 
XIV. 
), 
der 
uns 
die 
blühendsten 
aller 
deutschen 
Länder, 
wie 
das 
Elsaß, 
raubte, 
und 
bleibt 
auch 
heute 
herrschend, 
obwohl 
abermals, 
wie 
so 
oft 
in­ 
zwischen, 
der 
Franzose 
unser 
Volk 
in 
schamlosester 
Weise 
miß­ 
handelt. 
So 
gedanken- 
und 
würdelos 
ist 
jenes 
Volk 
geworden, 
das 
der 
Welt 
mehr 
wie 
jedes 
andere 
Kulturgüter 
geschenkt 
hat! 
Obige 
Uebersicht 
zeigt 
uns 
also 
zu 
unserem 
Bedauern, 
daß 
wir 
es 
zu 
einer 
nationalen 
Tracht 
nicht 
gebracht 
haben, 
dafür 
aber 
besitzen 
wir 
wenigstens 
Reste 
alter 
Volkstrachten. 
Sie 
haben 
zwar 
auch 
die 
einst 
herrschenden 
ausländischen 
Einflüsse 
gespürt, 
nie 
aber 
haben 
sie. 
wie 
die 
Zeitmode, 
unmittelbar 
vom 
Auslande 
empfangen, 
sondern 
immer 
von 
den 
eigenen 
Volksgenossen. 
Dieser 
Vorgang 
vollzieht 
sich 
fortgesetzt 
so 
lange 
es 
eine 
Menschheit 
gibt: 
Gepflogen­ 
heiten 
einzelner 
materiell, 
gesellschaftlich 
oder 
geistig 
Hochstehender 
dringen 
allmählich 
in 
die 
breite 
Masse 
des 
Volkes, 
sinken 
schließlich 
in 
dessen 
unterste 
Schichten 
herab. 
Ein 
Fingerzeig 
auf 
die 
große 
moralische 
Verantwortung 
führender 
Volksschichten? Volksschichten?
	        

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