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Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2007-09

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2007-09

Zeitschrift

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Kultur
Untertitel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Publikationsort:
Dornbirn
Verleger:
Verein KULTUR - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048

Ausgabe

Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2007-09
Veröffentlichungsjahr:
2007-09-01
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048_2007_09

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Pichler, Karlheinz
Titel:
Aktuell: Harald Gfader - Ein Künstler kehrt seiner Standesvertretung den Rücken

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kultur
  • Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2007-09
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • Gesellschaft: von der Hirnforschung zur gemeinsamen Schule der 10- bis 15-Jährigen mit Ganztagsbetreuung oder vom politisch produzierten Bildungsnotstand - auch in Vorarlberg
  • Aktuell: Harald Gfader - Ein Künstler kehrt seiner Standesvertretung den Rücken
  • Musik: Stationen eines experimentierfreudigen Chors - Der Spielbodenchor feiert zum 20. Geburtstag seine "Wechseljahre"
  • Musik: Eine Bilderschrift für das Ohr - Alexander Moosbrugger präsentiert seine ersten "Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik"
  • Film: "Der Gesellschaft den Spiegel vorhalten" - Ein Interview mit Hans Weingartner über seinen Film Free Rainer - Dein Fernseher lügt!
  • Film: Einfühlsame blicke auf Kinderschicksale - 2. Vorarlberger Kinderrechtsfilmtage
  • Film: "Film muss als Kulturgut begriffen werden" - Interview mit Markus Wille, dem Leiter des TaKino Schaan
  • Realsatire: Gerechtigkeit für Hubert G.!
  • Musik: CD-Tipps
  • Theater: Vom Genießen, Verdauen, Durchknallen und Ausatmen - Die Kompanie walk-tanztheater inszeniert Kafkas "Der Process"
  • Theater: Debüt im Dreierpack - "Zwillingsbrut" im Theater KOSMOS
  • Gesellschaft: Die Schlaraffen-Kuh. Milch ohne Ende - oder das Ende der Alpwirtschaft?
  • Ausstellung: Design: Vom Klassiker bis zur Avantgarde - Die neue Messe "ArtDesign" in Feldkirch
  • Film: "Ein Ort, an dem sich jüdische Phantasien und Phantasien über Juden begegnen: - Jüdische Filmwochen in Vorarlberg
  • Literatur: "Mit rabenschwarzem Fittich wird der Kopf gefegt" - Wolfgang Bleiers "Verzettelung"
  • Gesellschaft: Selbst - Bestimmt - Leben. Wege zur SelbsterMÄCHTigung von Menschen mit Behinderungen
  • Spricker
  • Literatur: "Jede verwundet, die letzte tötet" - vom Umgang mit Leben, Sterben und Tod
  • Theater: "Helvers Nacht" - Beklemmendes Bild des Faschismus aus dem Blickwinkel eines Menschen mit geistiger Behinderung
  • Ausstellung: Sedimentationen und Schichtungen - CH.LINGG in der Villa Claudia
  • Musik/Literatur: "Widerstand" als Leitmotiv für Literatur und Musik beim Herbstfestival "Wort und Musik"
  • Literatur: Autoren schnuppern Höhenluft - Literarischer Führer Lech-Zürs
  • Literatur: LiGa im Volltext - Das Liechtensteiner Gabarett 1994 bis 2006 als Zeit- und Sprachdokument
  • Vorletzte Seiten

Volltext

Aktuell 
Harald Gfader - Ein Künstler kehrt seiner 
Standesvertretung den Rücken 
Harald Gfader zog die Konsequenz: Austritt aus der Berufsvereinigung 
Der ehemalige Kultur-Chef der Neuen Vor 
arlberger Tageszeitung, der 1998 im Alter 
von knapp 42 Jahren verstorbene Claudius 
Baumann, schrieb einmal in einem Katalog 
beitrag über den Künstler Harald Gfader: 
„Der schwäbische Dialekt kennt den Aus 
druck ,Ä Gosch wiä ä Schwert’, und meint 
damit jemanden, den einerseits in einer Dia 
logsituation eine gewisse verbale Schlagfer 
tigkeit auszeichnet; meint aber andererseits 
jemanden, der sich in seinen Aussagen sehr 
klar und unmissverständlich ausdrücken (= 
die Dinge auf den Punkt bringen) kann, und 
meint schließlich jemanden, dessen Schärfe 
und Klarheit im Ausdruck - vielleicht ohne 
es zu wollen - verletzend wirken kann. Ha 
rald Gfader ist seinem Naturell nach ein 
Künstler, der, vor die Wahl gestellt, ob er lie 
ber als vaselinegetauchte Zwergbanane oder 
als aufgeklapptes Stilett durch die (Kunst-) 
Szene gehen will, sich längst für Zweiteres 
entschieden hat.“ Diese Charakterisierung 
Gfaders als „verbales Stilett“ hat bis heute 
ihre Gültigkeit behalten. Gfader reißt seine 
„Gosch“ vielleicht zu häufig auf, machmal 
auch zu früh - die Worte eilen mitunter dem 
Verstand voraus -, und er eckt auch immer 
wieder an damit. Aber immerhin zählt er zu 
den wenigen Kunstschaffenden, die heute 
öffentlich überhaupt noch Stellung bezie 
hen. 
hat Ausstellungsverbot im Künst 
lerhaus“ 
Seine „Goschn“ war es letztlich, die 
auch zu einem fortwährenden Konflikt mit 
dem Vorstand der Berufsvereinigung der Bil 
denden Künstlerinnen und Künstler Vorarl 
bergs, die gleichzeitig die Standesvertretung 
der Kunstschaffenden repräsentiert, geführt 
hat. Seine Kritiken an der Verbandsführung 
respektive seine fortwährenden Stiche da 
hingehend, dass der Verband für seine Mit 
glieder keinen Finger krümme, haben wohl 
auch bewirkt, dass der in Göfis ansäßige 
Künstler seit 12 Jahren ausstellungsmäßig 
nicht mehr im Künstlerhaus Bregenz präsent 
ist. Der oben angeführte Text von Baumann 
datiert ins Jahr 1995. Genau in diesem Jahr 
hat Gfader letztmals im Künstlerhaus Bre 
genz ausgestellt - damals übrigens gemein 
sam mit dem mittlerweile ebenfalls verstor 
benen Viktor Mira. Der damalige Ausstel 
lungstitel hieß bezeichnenderweise „Antihe 
ros ... Bruchstücke der Poesie“. Seit damals 
führt Gfader konsequent in seiner Ausstel 
lungsbiografie den Zusatz „hat Ausstellungs 
verbot im Künstlerhaus“. 
Nun hat der Künstler seiner Standes- 
vertetung den Rücken gekehrt und ist offizi 
ell ausgetreten. In seinem Austrittsschrei 
ben an die Berufsvereinigung, in dessen Be 
treffszeile es „Hurra! Alle neune“ heißt und 
von dem er Kopien auch an die Kulturredak 
tionen des Landes verschickt hat, berichtet 
der Künstler von acht ausgearbeiteten Aus 
stellungskonzepten, die sämtlich abgewie 
sen worden sind. Wobei die Ablehnungsbe 
scheide erst nach vielen Monaten des War 
tens eingetroffen seien. Die langen Warte 
zeiten auf Antworten bei Ausstellungsansu 
chen werden übrigens von vielen Berufsver 
einigungsmitgliedern bekrittelt. Daran hat 
sich bis heute nichts geändert. 
Was Gfader betrifft, muss man aller 
dings anfügen, dass zumindest zwei Ansu 
chen provokativen Charakters waren, denn 
in die Konzepte war die Einbindung des 
8 Aktuell 
Kultur Nr. 912007
	        

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