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19. Jahrgang (1882)

Bibliografische Daten

fullscreen: 19. Jahrgang (1882)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Titel:
Hansa : Schiffahrt, Schiffbau, Häfen
Untertitel:
Schiffahrt, Schiffbau, Häfen
Publikationsort:
Hamburg

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=722238312
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
URN:
urn:nbn:de:gbv:601-222
Titel:
19. Jahrgang
Band, Heft, Nummer:
1882

Signatur:
online
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=72223831219

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
November
Band, Heft, Nummer:
11

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hansa : Schiffahrt, Schiffbau, Häfen
  • 19. Jahrgang (1882)
  • Gesamtindex
  • Januar (1)
  • Februar (2)
  • März (3)
  • April (4)
  • Mai (5)
  • Juni (6)
  • Juli (7)
  • August (8)
  • September (9)
  • Oktober (10)
  • November (11)
  • Dezember (12)

Volltext

u lassen. Daun suchte ich die Passagiere zu beruhigen Hess zugleich tue Boote aussetzen und dann die Passagiere linden. Ich nahm dann noch einige Fischerfahrzeuge au und wir bar- gen was wir konnten. Als das Wasser hoher stieg und die Feuer l�schte mussten wir die Arbeit aufgehen trotzdem die Schotten sofort geschlossen worden waren Dass der erste Offizier den Kurs ge�ndert habe erfuhr ich erst sp�ter l l e - rechtigl waren nieine Offiziere den Kurs zu �ndern im Falle der Gefahr oder wenn sie eine Peilung erhielten wonach die �rtliche Ablenkung gr�sser war als angenommen war. Es war dies der Kompasse wegen n�tig nachdem das Schill in Glasgow reparirt war. Her erste Offizier hatte sich stets als zuverl�ssiger und t�chtiger Schiffsoftizier bewiesen dem audi von anderen Kapit�nen die besten Zeugnisse gegeben sind. Die Kompasse deren Ii an Bord waren waren nach der Reparatur ziemlich unruhig wurden aber sp�ter besser der Steuerkonipass war zuverl�ssig wir hatten ihn auf derselben lieise schon einmal pr�fen k�nnen. Die Deviationstabellen die aus England stammten wa n n unzuverl�ssig. Geloggt wurde alle zwei Stunden wir batten 18 134 Knoten Fahrt. Der Wind war Ost. fast still. Abtrift herrschte nicht auch Stromversetzuug war kaum vorhanden falls nicht eiu Unterstrom geherrscht haben .dltc. Kapit�n Hesse giebt dann Auskunft �ber ver- schiedene von ihm eingezogene Erkundigungen. Der Quarter- meister J�rgens der von Ii bis 7 Uhr 21t .Minuten am Huder war. hatangegeben er habe den Kurs WN �bernommen Um 7 Uhr f .Minuten habe der erste Offizier gesagt er solle einen viertel oder halben Strich n�rdlicher steuern es k�me nicht daraul au Dann sei der eiste Offizier in das Kartenhaus ge- gangen sp�ter wiedergekommen und habe getragt welchen Kurs er steuere. K r habe nur j Strich n�rdlicher gesteuert weil er bis b Seemeilen dicht vorlieber als quer Land und au Steuerbord voraus 1 bis lf Strich ebenfalls Land sah. Als er das Huder verliest sei es ziemlich sichtig jedeutalls nicht neblig gewesen. Kapit�n Hesse hat auf Befragen ferner er- fahren dass der Ausguck nicht besetzt auch die Fahrt nicht vermindert worden war. Der erste Offizier vom vierten Ollizie- befragt ob nach Eintritt des Nebels nicht die Dauipfpfeife ge- braucht werden solle habe dies nicht fur erforderlich gehalten. Das Journal hat der erste Ottizier gef�hrt. Kapit�n Hesse giebt noch au dass er vou liremerhaven bis nach der Abreise von Southampton last immer in Bewegung und an Deck gewesen sei. A u s dem Journal wird noch festgestellt dass bei zwei fr�heren Reisen der ..Mosel der Kurs von Start nach Lizard Ueber Land seiesetwas muschelig. Eshatmirsp�ter Niemand mitgeteilt dass er Land s�he das. was der Matrose K�nnich g e s e h e n h a b e n w i l l wi r d wo h l e i n e Ne b e l b a n k g e we s e n s e i n . Als ich Land in NNW sah war es 7J Uhr. Ich habe danndie Chronometer aufgesogen und war noch hiermit besch�ftigt als der vierte Offizier ..Hartsteuerbord rief worauf ichaus dem Kartenzimmer an den Telegraphen sprang und diesen auf volle Kraft zur�ck stellte. DerSteuerer lcters sprang erst nach- her hinzu umden Telegraphen auf Halt zu stellen. Ich hatte denselben erst auf Halt dann auf volle Kraft zur�ck4 ge- stellt und sah noch auf die Felsen vor mir da h�rte ich es klingeln und Stellte dann mit Peters zusammen den Telegraphen wieder auf ..Halt. Der Kapit�n war gleich an Deck derselbe hatte in den letzten Tagen �ber Rheumatismus geklagt war aber in den N�chten vorher an Deck gewesen. Vierter Offizier Wilhelm Jaburg 2l Jahre alt. seit 11. April auf der Mosel giebt a n Ich hatte mit dem ersten Offizier die Wache und befand mich abwechselnd hinten am Kompass oder auf der Br�cke. Nach Angabe des ersten Offiziers hatten wir �j- Uhr Start passirt Eddystone war nicht gesehen und wurde darnach ausgeschaut Etwa li-Uhr ging der erste Offizier von der Br�cke und kam 20 Minuten vor 7 Uhr wieder. Ich bitte gerade NW Land in Sicht gekriegt voraus lag eine Ncbelbank. Der erste Offizier ging in das Kartenhaus und kam zur�ck mit dem Bemerken es sei Lizard. Da es hohes Land war ich den Kurs auch nicht mit ausgemacht nahm ich dies f�r richtig an. W i r steuerten W4-N weiter. Ich ging wieder nach hinten und kam kurz nach 7 Uhr zur�ck. Die Sonne war SWzWJW und WSW W gewesensei. S Erster Offizier Conrad Huher 4t Jahre alt. seit 1889 im llesitze des Sehillerpalentes seit 1S71 im Dienste des Lloyd hatte am August dieWache um1UhrMorgens �bernommen. Es war ihm mitgeteilt dass Start um. Uhr SoMin. in Meilen Distauz quer ab patSirt war. der Kurs W j N gesetzt sei und mit diesem die ...Mosel etwa 5 bis I Meilen von Lizaid frei- kommen werde. Direkt mitgeteilt ist ihm n.ich seiner Angabe nicht duss er den Kapit�n wenn etwas vork�me zu wecken habe es sei das aber allgemeine Bestimmung genesen. Der Eintritt von Nebel sei als solcher Vorfall zu betrachten. Eine Befugnil zur Mlhltlttndigen Aenderung des Kurses habe er nichtgehabt. HassihmvomILOffiziergesagtseierd�rfenicht n�rdlicher steuern wisse ersich nicht zuerinnern. Daes ganz klar gewesen habe er eine Kontrolle des Kurses nicht f�r n�tig gehalten und denselben bis 7 4 Uhr gesteuert. Um diese Zeit sei Laud in Sicht gekommen die Ostecke sei klar gewesen nach Westen sei noch etwas L u d ganz westlich eine Nebelbaak gewesen. E r habe nun geglaubt Lizard vor sich zu sehen und um die T�rme auszumachen den Kurs ge�n- a 210 dert. Vorsitzer macht darauf aufmerksam duss der um 7 Uhr abl�sende Steuerer schon W.JN Kurs �bernommen haben will. Der Steuerer J�rgens habe lerner ausgesagt dass er um7 Uhr gab treffe den Kapit�n subjektiv kein Verschulden. Anders 5Hin. oder 7Uhr10Min. dasKommando erhalten habe j Strich sei dies beidemersten Offizier dendieallererbeblichsten Vor- n�rdlicher zu steuern. Der Zeuge Huber weiss sich dessen w�rfe tr�fen so schwer dass er gegen den ersten Offizier nicht zu erinnern es sei m�glich dass er auf den Kompass j Buber den Autrag auf Entziehung des Scbitlerpatents stellen gesehen habe der Kurs habe vielleicht etwas geschwankt so genau sei die Steuerung nicht m�glich und dass er gesagt habe Du kannst auch mal einen halben Strich nach der anderen Seite hinhalten. Der Steuerer habe das dann vielleicht als Kurs- Komiiiando autgefasst. E r habe im Uebrigen erst nach 7j Uhr den Kurs i Strich n�rdlicher legen lassen sp�ter noch ganz kurz Strich n�rdlicher woraus sich ein Durchschnittskurs verletzung sei um so schwerer als derselbe F�hrer eines Fahr- fur 1UMinuten von W.JN ergebe sp�ter habe er dann wieder WN gesteuert. 7 Uhr �� Minuten sei dann das AufstOSSeu erfolgt. Die Geschwindigkeit mochte etwa 14 Meilen betragen geloggt war noch um 7 Uhr. Hei dieser Geschwindigkeit muss- ten wir meiner Berechnung nach als ich das Land sali Lizard haben und ich hielt nun daran ah um die T�rme zu sehen. Ich habe den Kapit�n zu benachrichtigen nicht f�r n�tig ge- halten da es hell war und erst wenige Minuten vor der Stran- dung neblig wurde. Ich h�tte jetzt allerdings den Kapit�n benachrichtigen m�ssen aber da der Nebel nur ganz kurze Zeit dauern konnte habe ich es unterlassen. Aus demselben Grunde habe ich auch den Ausguck nicht besetzt und keine Signale gegeben auch die Fahrt nicht gemindert. Auf die Frage des Stewards der auf die Br�cke kam habe ich geantwortet Wir waren bei Lizard h�tten dies aber noch nicht ausgemacht. zeuges mit 7-800 Personen an Bord gewesen ist. Wenn der Reichskommissar von der Entziehung des Sleuerniannspatentes abgesehen so geschehe dies nur in R�cksicht auf das dem Offizier von Kapit�n Hesse ausgestellte Zeugnis. Der am 12. Oct. verk�ndete Spruch des Seeamtes schliesst sich diesen Ausf�hrungen im Grossen und Ganzen an. Den Kapit�n vou jeglichem Anteil an der Schuld des Unfalls frei- sprechend maent er dem ersten Offizier Huber die erheblichsten Vorw�rfe. Zun�chst iu der Beziehung dass er willk�rlich den Kurs ge�ndert und zwar sehr bald nach 7 Uhr und eine Zeit lang i und sogar Strich n�rdlicher gesteuert hat. W�re diese Kurs�nderung unterblieben so w�rde dasSchiff beinahe eine Meile s�dlicher und dann noch eben vou Lizard freigelaufen sein. Die von Huber vorgebrachte Entschuldigung dass er das gesehene Land Black Head D. Red f�r Lizard ge- aufgegangen und meinte Sonnenpeilung machen. Ablenkung. Huber Hess iu die Maschine tun den Maschinisten zu fragen ob er Kohlen bed�rfe und kam etliche Minuten nach s Uhr zur�ck. Damals war es unsichtig. Voraus war nichts zu sehen �ber dem Lande querab lag leichter Nebel. Huber sagte wir wollten noch j Strich n�rdlicher gehen um die T�rme auszumachen. Das Huder wurde auf WzN gelegt 20 Minuten vor 8 Uhr jedoch wieder der alte Kurs befohlen. Es wurde nebliger und Iragte ich oh wir nicht die Dampfpfeife gebrauchen wollten. Der erste Ottizier meinte aber es w�rde wohl gleich wieder klar werden. Wir kamen jetzt etwa l. Minuten ans dein Nebel nicht wieder heraus. Huber ging darauf in das Kartenzimmer gleich daraul sah ich Felsen durch den Nebel schimmern rief sofort Hartsteuerbord undsprang an das Huder. Auch Huber kam aus dem Karteuzimiiier und sprang an den Telegraphen den der Quartermeitter schon auf Halt gestellt hatte und der nun volle Kraft r�ckw�rts gestellt wurde. Das Schiff hatte da noch nicht gestossen. Von der Zeit wo ich die Felsen sahbiszumAufstossen waren etwa 1.J Minuten ver- flossen. Weitere Aussagen vou Instituten passirenden Fahrzeugen und bereits vernommenen Personen an Bord bekunden dass das Wetter bei Scilly ..Nebel und Wind still. oder Wind aus Ost sehr leicht mit schwach bew�lktem Himmel und Dunst war wie der in 3 Sm. Distanz passireude Llovddampfcr General Werder im Journal verzeichnete ohne von dem Unfall etwas zu bemerken dass ferner anBord um7Uhr21Min.W.JN sp�terWJNbisWzNgesteuert istum8Uhrdererste Offizier wieder W.JN bat laufen lassen und dass Oberhaupt dessen Kom- mando mit einer geradezu r�tselhaften Leichtfertigkeit zwischen dem �bernommenen Kurse WNbiszuWzNgeschwankthat. Mit Hecht f�hrte deshalb der Riichskommissar aus wie objektiv der vom Kapit�n Hesse gesetzte Kurs zwar in sofern nicht ganz sicher gewesen sei als derselbe auf eine einzige Mordsternpeilung begr�ndet war aber bei dem Wetter und den Verbaltungsiiiiissregelu. die Kapit�n Hesse dem zweiten Offizier der erste Offizier wir wollten eine Ich fand mit VV.1N Kurs 8 �stliche dann WJ-N steuern. Ich begab mich m�sse. Der erste Offizier habe die ihm obliegenden Pflichten eines Schillsfubrers vernachl�ssigt habe in direkter Verletzung der gesetzlichen Vorschriften den Ausguck nicht besetzt die Nebelsignale unterlassen und ferner willk�rlich den Kurs ver- �ndert Ausserdem habe er sich trotz der Lage des Schilfes von Deck entfernt. Die von dem ersten Offizier gezeigte Pflicht-

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