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Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 1880

Bibliografische Daten

fullscreen: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 1880

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Titel:
Hansa : Schiffahrt, Schiffbau, Häfen
Untertitel:
Schiffahrt, Schiffbau, Häfen
Publikationsort:
Hamburg

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=722238312
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
URN:
urn:nbn:de:gbv:601-222
Titel:
19. Jahrgang
Band, Heft, Nummer:
1882

Signatur:
online
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=72223831219

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
November
Band, Heft, Nummer:
11

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung
  • Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 1880
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Errata
  • Einleitung
  • I. Vorträge bei der 10. und 11. Versammlung in Radolfzell und Arbon. Am 15. & 16. September 1878 und 14. & 15. September 1879
  • II. Abhandlungen und Mittheilungen
  • 1. Historische Skizze über die Pfarrkirche in Arbon
  • 2. Zur Charakteristik des Bürgermeisters der Reichsstadt Ueberlingen, wirklichen kaiserlichen Raths Dr. Johann Heinrich von Pflummern
  • 3. Adelige Geschlechter und Familien in der ehemaligen Grafschaft Montfort
  • 4. Spuren des Gerichtes auf rother Erde in Lindau
  • 5. Schloß Argen im Bodensee
  • Burg Neumontfort. Burg Altmontfort
  • 6. Über die Burgen Alt- und Neu-Montfort in Vorarlberg
  • 7. Die geologischen Bildungen am Untersee und im Höhgau
  • 8. Die Tieferlegung der Hochwasserstände des Bodensee's
  • III. Vereinsangelegenheiten
  • Anhang

Volltext

153 tft, 
daß die Niederung an der Rheinmündung einst dem See abgewonnen worden ist, 
ebenso unbegründet ist — wie Honsel! ganz richtig ausführt — die Furcht wegen der 
fortschreitenden Verlandung durch den Rhein. Es ist durchaus nicht anzunehmen, daß 
die 
Konfiguration des Rheindelta's in historischer Zeit eine wesentlich andere geworden 
sei. 
Zugegeben, daß wir uns den größern Theil heutigen Kulturbodens in dieser Nie- 
derung 
etwa 
zur 
Römerzeit als sumpfige Riedfläche zu denken haben, so beweist doch 
schon 
das 
lOOOjährtge Alter der Orte Höchst, Fussach, Brugg, daß wir diese Delta- 
bildung 
nach 
geologischem, nicht historischem Datum berechnen müssen. Die ehemals 
viel 
rascher 
vorrückende 
Aktion ist in historischer Zeit verlangsamt durch den trägeren 
Lauf, 
durch 
die 
weite 
Verkeilung des Schlammabsatzes — die Trübung des See's 
reicht 
bei 
Hochwasser 
3—4 
Kilometer weit —, durch die vorliegende große Seetiefe. 
Die 
fortschreitende 
Verlandung 
durch den Rhein ist also keineswegs zu läugnen, 
aber 
doch 
nicht 
so 
beträchtlich, 
daß 
sie 
für die kommenden Generationen Anlaß zu Be- 
fürchtungen 
fein 
könnte. 
Dagegen 
ist 
die 
Verwilderung des Rheines — in Folge 
sorgloser 
Waldwirthschaft, 
die 
stetige 
Erhöhung 
des Rheinbettes und die in Bälde un- 
umgänglich 
nothwendig 
werdende 
bessere 
Rheinausleitung in den Bodensee wohl zu beachten. 
Bisher 
haben 
bei 
allen 
außerordentlichen 
Hochwasserständen Ausbrüche des Rheines 
— 
und 
damit 
Verlangsamung 
seines 
Abflnsses 
stattgefunden. Die Folge der Korrek- 
tion 
wird 
Erhöhung 
der 
senkrechten 
Wassermasse 
des 
Rheines um mehrere Hundert 
cbm. 
sein. 
Durch 
Ausleitung 
in 
die 
Fussacher 
Bucht 
wird 
allerdings die Verlandung 
in 
Folge 
stärkeren 
Falles, 
größerer 
Flußgeschiebe 
und 
Sandmassen 
schneller vor sich gehen, 
nach 
Honsell's 
Berechnung 
würde 
aber 
die 
Verlandung 
dieser 
Bucht 
im 
ungünstigsten Falle 
noch 
700 
Jahre 
brauchen. 
Zweifellos 
ist 
in 
den 
letzten 
50 
Jahren 
die 
Intensität der 
Rheinhochwasser, 
welche 
bis 
dahin 
nur 
500—600 
cbm. 
pro 
Sekunde 
betrug, größer ge- 
worden 
bis 
auf 
den 
5fachen 
Stand, 
und 
wird 
nach 
den 
Korrektionen 
noch 
größer 
werden. 
Von 
den 
kleineren 
Zuflüssen 
ist 
die 
Bregenzer 
Ach 
der 
wichtigste, 
weil 
verwildert. 
Die 
Steinach, 
Goldach 
und 
Dornbirner 
Ach 
sind 
auch 
Wildbäche, 
aber 
gut 
regulirt. 
Die 
Wasserzufuhr 
aller 
zusammen 
wird 
sekundlich 
bei 
starken 
Niederschlägen 
auf 
1800 
cbm., 
bei 
außerordentlichen 
Regenfällen 
auf 
3500 
cbm. 
berechnet. 
Der 
Unterschied 
gegen 
früher 
(vor 
Entwaldung, 
Entsumpfung, 
Entwässerung) 
ist 
nicht 
so 
bedeutend, 
wie 
beim 
Rheine; 
in 
der 
Folge 
könnte 
er 
noch 
um 
200—300 
cbm. 
sich 
steigern. 
In 
Betreff 
der 
Verlan- 
dung 
gilt 
bei 
der 
Bregenzer 
Ach 
was 
beim 
Rheine: 
Mehrerau 
und 
Hardt 
sind 
alte 
Orte, 
es 
ist 
kein 
beträchtliches 
Vorrücken 
des 
Schuttkegels 
erfolgt 
seit 
1000 
Jahren; 
die 
Ach 
führt 
nur 
wenige 
Tage 
im 
Jahre 
Kies 
bis 
in 
den 
See, 
der 
Fuß 
des 
Schuttkegels 
ist 
sehr 
tief, 
daher 
die 
Verlandung 
eine 
sehr 
langsame. 
Gegenüber 
den 
Wassermengen, 
welche 
durch 
die 
Hochwasser 
des 
Rheins 
und 
der 
andern 
Affluenten 
zugeführt 
werden, 
bleiben 
die 
direkt 
auf 
die 
Seefläche 
fallenden 
Nie- 
derfchläge 
weit 
zurück; 
diese 
können 
nach 
den 
beobachteten 
täglichen 
Maximalniederschlags- 
höhen 
400—700 
cbm. 
pro 
Sekunde 
erreichen. 
B. 
Die 
Seefläche 
ist 
in 
ihrer 
horizontalen 
und 
vertikalen 
Bewegung 
in 
Betracht 
zu 
ziehen. 
Die 
Fläche 
des 
oberen 
See's 
(zwischen 
Bregenz 
und 
Konstanz) 
wird 
zu 
467 
qkm., 
die 
des 
Unter- 
see's 
zu 
61 
qkm., 
der 
Hochwasserspiegel 
des 
erstern 
zu 
472, 
des 
letztern 
zu 
74 
qkm. 
angenommen. 
Nach 
einem 
zweifellos 
richtigen 
Naturgesetz 
muß 
der 
See 
in 
Folge 
der 
X. 
11 11
	        

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