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Nellenburger Bote, Jg. 1868 (8)

Bibliografische Daten

fullscreen: Nellenburger Bote, Jg. 1868 (8)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Nellenburger Bote
Publikationsort:
Stockach
Veröffentlichungsjahr:
1861 - 1906
Verlag:
Fabian Sebastian Gulde'sche Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=522493-7
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Nellenburger Bote, Jg. 1868
Untertitel:
Verkündigungsbl. für d. Großh. Amts- und Amtsgerichtsbezirke Stockach und Meßkirch
Band, Heft, Nummer:
8
Publikationsort:
Stockach
Veröffentlichungsjahr:
1868
Verlag:
Eduard Stadtmann'sche Buchdruckerei
Größe der Vorlage:
folio

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=522493-7_1868

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Zeitungen

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Nellenburger Bote
  • Nellenburger Bote, Jg. 1868 (8)
  • Zeitungen

Volltext

xAsons6u0* 
—5 m FX 558 — J 
9 J —* 1 —1 n P 
h 3 —4 0— — 
7 * —82 14 4 F F 
Eescheint woͤchentlich Zmal, Dienstag, Donnerstag und Samstag und kostet jährlich ohne Postaufschlag 2fl. 30 kr. Insertions⸗Gebũhren 
werden die gespaltene Garmondzeile oder deren Raum zu 3 kr., das weiteremal zu 2kr. berechnet. 
Arr 
nunerst⸗g den 2. Januar 
1868 
— 
Zum neuen Jahre 1868. 
Dieß ist des Weisen ernste, grotze Frage, Viele Herzen hat die Lieb' umwunden, 
die Frage reiner, frommer Menschlichkeit; Neu geschaffen manch' Familienglück; 
leber unsres Lebens bunte Tage Mangel, Noth und Elend sind verschwunden, 
Zind der Loose mancher Art gestreut! Von banger Sorge kehrt das Herz zurück. 
Den Einen traf der Krankheit schwere Bürde; Die Gottheit wacht auf allen unsern Wegen, 
Aen Andern bittrer Hunger, Gram und Noth; Mit guter Ernte hat sie uns beglückt, J 
Den Juͤngling in des Lenzes schönster Zierde Von dem Himmel fiel der reichste Segen, 
Freilte dort der eis'ge, schwarze Tod! O, danket ihm, voll Wonne hochentzuͤckt! 
Die Erde bebt im heiligen Momente, 
Da Chronos eigen mãcht'gen Fittich schwingt. 
Zwolf des Mondes Wechsel sind zu Ende, 
In der Zeiten Schooß ein Jahr nun sinkt. 
Wie doch Tage, Monde, Jahre schwinden, 
In des Wechsels ewig rundem Sein! 
NRicht vermag ein Mensch die Zeit ergründen. 
In erfolglos Forschen griff dieß ein. 
Taumelnd nicht in toller, wilder Freude 
Nein, — nur in des Dankes Hochgenuß, 
Weihen, neues Jahr wir Alle heute, 
Dir den reinsten, froh'sten Wilskommgruß! 
In Deines Lebens erster Stunde 
Seh'n wir auf das enteilte Jahr zurück: 
War weithin auf dem weiten Erdenrunde 
Hold an Launen Jedem auch das Glück? 
Der Vaͤter, Mütter manche sind geschieden, 
Sin weißes Kreuz zeigt uns der Freunde Grab, 
Was theuer uns, das Liebste war hienieden 
Riß eines Sturmes Macht, die Blüthen ab! 
ethes Strom verschlang der SchwermuthBilder, 
Die Zeit hat von den Leiden auch befreit. 
Wieder schien des Schicksals Sonne milder, 
Erweckend uns zu Lust und Heiterkeit! 
Menschen, bietet Euch als Christenbrüder, — 
Ohne Arg zur Hilfe stets die Hand, 
And ein Erdenparadies kehrt wieder 
Das mit der Sünde einst entschwand; 
Der Zeiten Fruühling, Sommer, Herbst u. Winter 
Milderten der Armuth herben Schmerz. 
Gott! sind sie nicht immer viel gelinder 
Als mancher Menschen fühllos Herz? 
Geiz und Wucher tief hinab verschwindet 
In des finstern Orkus tiefsten Schoos, 
Wenn auf dieser Welt man Euch nicht findet, 
Wird die Welt der größten Armuth los! 
Lasset heut zum Tempel hin uns wallen, 
Der Gottheit bringen dort auf dem Altar 
Das hehrste, reinste Opfer von uns Allen: 
„Die ächte Nächstenlieb'“ zum neuen Jahr! 
F Deutschland 
Bavrr rDie Freiburger Katholikenversammlung des ver⸗ 
flossenen Sonntags wurde laui dem „Bad. Beob.“ von 800 bis 
1000, laut dem „Oberrh. Cur.“ von über 600 Pexsonen besucht. 
Das Praͤsidium führte Frhr. v. Andlaw; die Hauptredner waren 
rußer ihm Domkapitular Dr. Moufang von Mainz, Lindau von 
Heidelberg, und die Herren General-Vikar Kübel und Domkapitu— 
ar Weickum von Freiburg. Es wurden Resolutionen im Sinne 
der Aufrechthaltung der weltlichen Papstmacht, sowie des Dankes 
an die päpstliche Armee, an die Freiwilligen und an das „katho— 
lische Frankreich“ beschlossen. C(K. 3) 
—GWostalisches.) Fuͤr den Postverkehr innerhalb des 
Großherzogthums werden mit dem 1. Januar 1868 folgende Aen— 
derungen An Folge der neuen Postverträge mit dem norddeut— 
schen Bund, den süddeutschen Staaten und Oestreich — eintreten: 
1) das Briefporto von 3 kr. galt bisher nur für Briefe unter 1 
doth. Das krinfache Briefgewicht beträgt nunmehr ein volles Loth. 
M Frankirte Briefe über 1 Loth bis zu .Pfund zahlen 7 kr. 
Unfrankirte Briefe bis voll 4Loth 7 kr. Unfrankirte uͤber 1 Loth 
is.. Pfund 11 kr. 3) Die unentgeldliche Abgabe der Frei— 
Touverts bleibt nur einstweilen beibehalten. 4) Drucksachen zahlen 
kr.nbisher für jedes Loth, künftig fuͤr je 2. Loth. 5) Waaren 
»roben 4kr. bisher für je 2 Loth, künftig für je 2“, Loth. 
68) Der Frankirungszwang für rekommandirte Briefe faällt weg. 
7) Für Nachsendung von Briefen an einen neuen Wohnort des 
Adressaten wird besonderes Porto nicht mehr erhoben. 8) Die 
Zeitungsspeditions-Gebühren werden künftig nach dem Verlagspreis, 
ind zwar mit 25 Prozent desselben, ohne Unterschied zwischen po— 
ätischen oder nichtpolitischen Blättern, und mit 12. Prozent bei 
Blaͤttern, welche weniger als 42mal im Monat erscheinen, erhoben. 
)) Der Marimalbetrag für Nachnahmen ist von 100 fl. auf 50 
Thlr. — 87 fl. 30 kr. beschränkt, und die Nachnahme-Gebühr von 
2kr. pro 5 fl. auf 1 kr. pro Gulden mit einem Minimum von 
zekr. erhöht. Für Briefe mit Postvorschüssen bis zu b fl. bleibt 
ve Gebühr von 1kr. pro Gulden. 10) Postanweisungen werden 
nit Beschränkung des Maximums auf 850 Thlr. — 87 fl. 30 kr. 
u7 I— 44) Für die Fahrpost tritt in Folge der ver— 
inderten Grundlagen für die Streckentare eine Aenderung des 
Tarifs ein Nelche namentlich fuͤr kürzere Entfernungen eine Er⸗ 
zöhung zur 3— 12) Für die Fahrpostsendungen sind die 
Begleitbriefe wiedecum eingeführt. 16) Die aus dem Jahr 1826 
tammende ·Ermãäßigung des Porto für Buchhandlersendungen über 
10 Pfund auf Entsernungen uͤber 10 Meilen ist aufgehoben. Die 
venigen hiernach für den Wadischen internen Verkehr eintretenden 
Erhöhungen sind den großen Vortheilen gegenüber, welche die 
neuen Postverträge dem Publikum gewaͤhren, 
unbeträchtlich. Sie waren nothwendig um die möglichste Gleich 
förmigkeit der Taxen für das gesammte Vertragsgebiei zu erlanden 
Berlin. Viel Aufsehen erregt Moden militärischen Kreisen 
der Stadt eine Ansprache, welche der Kommandeur des Gardekorps, 
Prinz August von Württemberg, am Freitag beim Parolebefehl an 
ʒie versammelten Offiziere gehalten hat. Die Rede des Prinzen 
berührte nicht etwa politische, sondern rein dienstliche Angelegen— 
heiten, ließ aber an Energie und Deutlichkeit nichts zu wünschen 
aäͤbrig. Die Herren Offiziere wurden in Ausdrücken, wie sie bei 
olchen Anlässen nur selten vernommen werden, vor einer zu aus⸗ 
zedehnten Anwendung ihrer Strafbefugniß gewarnt; es sei sehr 
nißfällig bemerkt worden, daß jetzt bei den Regimentern eine wahre 
Zucht eingegriffen zu sein scheine, mit Straflisten zu glänzen, alte, 
verdiente und mit allen Denkzeichen der letzten Feldzüge geschmückte 
Leute müßten um der geringfügigsten Anlässe willen zum Arrest 
gehen, wuͤrden mit Schroffheit behandelt ꝛc. „Namentlich Sie, 
Herr Hauptmann, meine ich!“ schloß der Prinz seine Ermahnung, 
auf einen anwesenden Offizier deutend, — „gerade von Ihnen isit 
die Rede! Das muß anders werden!“ Der Hauptmann, dem 
dieser Verweis zukam, schien nicht sehr erbaut. Auch die übrigen 
Herren werden die Rede gerade nicht an den Spiegel stecken, desto 
beifälliger wird sie aber von der Garnison aufgenommen werden, 
welche über die gerügten Uebelstände schon längst mißgestimmt ist. 
Wir hoffen, daß die ehrenwerthen und vernünftigen Worte des 
Prinzen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. — 
Italien 
Florenz, den 30. Dezbr.“ Menabrea hat das Cabinet noch 
nicht gebildet. Er sucht eine Combination, durch welche er sich die 
Mitwirkung der Piemontesischen Abgeordneten und anderer politi— 
chen Persoͤnlichkeiten sichern kann. Gerüchtweise verlautet, daß 
Zcialoja die Finanzen, Cordowa die Justii, Cambray⸗Digny das 
einnere erhalten soll. 
Zur Statistik. 
In dem Amtsbezirk Meßkirch sind in dem Jahre 1867 aus— 
zewandert 75 Personen; 67 haben an Vermögen weggezogen: 
24,513 fl, .4 wurde von der betr. Gemeinde mit einem Kosten— 
Aufwand von 150 fl. nach Amerika befördert und 7 erhielten von 
dort aus das Reisegeld zugesandt. — Im Jahre 1866 wanderten 
40 Personen aus, von denen 388 an Vermögen 9635 fl. weggezo— 
gen haben, 2 wurden mit 250 fl. Kosten für die betr. 2 Gemeinde 
kassen nach Amerika verbracht. 
Einwanderung 1867: aus dem Ausslande in Bezirt 
22 Personen mit 22,160 ß Vermögen, nämlich 4 Manns- und 
18 Frauenspersonen. — 1866: 19 Personen, 3 Manns-, 16 
Frauenspersonen. Das von ihnen eingeführte Vermögen konnte 
nicht mehr ermittelt werden. 4 
Verantw. Rebakteur: Ig. Straub. 
* 
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