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Homöopathische Behandlung der Krankheiten

Bibliografische Daten

fullscreen: Homöopathische Behandlung der Krankheiten

Strukturtyp:
Monografie
Sammlung:
Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie e.V.
Autor:
Argenti, Demetrius
Titel:
Homöopathische Behandlung der Krankheiten
Untertitel:
für angehende Ärzte und intelligente Nichtärzte; mit einer Lebensbeschreibung Hahnemann's
Beteiligte Personen:
Argenti, Demetrius
Publikationsort:
Pressburg [u.a.]
Veröffentlichungsjahr:
1876
Verlag:
Heckenast
Größe der Vorlage:
XVI, 512 S.

Physikalischer Standort:
EBH, Köthen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3793032718

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
I. Lebensbeschreibung Hahnemann's

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Homöopathische Behandlung der Krankheiten
  • Titelseite
  • Dem unsterblichen Begründer...
  • Vorwort.
  • Inhaltsverzeichniss.
  • Fachbegriffsregister
  • Spezialverzeichnis
  • I. Lebensbeschreibung Hahnemann's
  • II. Allgemeine Grundzüge der Homöopathie.
  • III. Anweisung zur Behandlung der Krankheiten...
  • IV. Andere verschiedene Krankheiten.
  • V. Einige Frauenkrankheiten.
  • VI. Von der ersten Erziehung der Kinder.
  • VII. Einige Kinder-Krankheiten.
  • VIII. Repertoir.

Volltext

— 2 — 
Sein Vater Kristof Hahnemann und seine Mutter geb. 
Johanna Spiess arbeiteten dahin, aus ihrem Sohne einen 
nützlichen Bürger zu erziehen. Sein Vater gehörte zwar 
nicht in die Klasse der Gelehrten, aber er war ein ge- 
schickter Maler in der Meissner Porzellan-Fabrik und 
schrieb ein Buch über Wassermalerei, auch hatte er durch 
Reisen seine Kenntnisse und seinen Takt ausgebildet und 
besass eine gründliche Auffassung; er liebte die Künste 
und lehrte seinem Sohn Gottesfurcht, hielt ihn an zu einer 
genauen Erfüllung seiner Pflichten und unterrichtete ihn 
im Zeichnen und andern nützlichen Künsten. Seine Hand- 
lungen widersprachen niemals seinen Grundsätzen; und 
indem so die That immer dem Worte folgte, wurde sein 
Unterricht wahrhaft befruchtend, wie diess das Leben des 
verdienstvollen Knaben bezeugt, der von Kindheit an, 
bis an's Ende jedes Wêrk „mit Gott" begann und „mit 
Gott" endigte. Der Vater zollte die grösste Aufmerksam- 
keit der Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten, wollte 
aber seinen Sohn durchaus nicht zum Gelehrten erziehen; 
er suchte fortwährend den in Lesen und Lernen Vertief- 
ten auf jede Weise zu zerstreuen, ja selbst von dem Be- 
suche der Schulen abzubringen und ihn auf ein anderes, 
seinem Einkommen angemessenes Feld zu bringen. Er 
wollte einen Kaufmann aus ihm machen und gab ihn 
desshalb zu einem Gewürzkrämer nach Leipzig; dem in- 
telligenten Knaben widerstrebte aber dieser ihm schrecklich 
scheinende Beruf und er verliess, nicht aus Leichtsinn, 
sondern getrieben von dem innern Drang, seinen Herrn, 
nach Haus zurückkehrend und zitternd vor dem Zorn 
seines strengen Vaters. kwibus 
Der Fürbitte der Mutter, der Vermittlung und den 
standhaften Bitten seiner Lehrer, welche das für acht 
Jahre zu zahlende Schulgeld gänzlich nachliessen, gelang 
es endlich, dass der Vater seine Zustimmung gab zu einer 
wissenschaftlichen Erziehung seines Sohnes; er konnte 
aber, indem er bei einem kleinen Einkommen noch für 
mehr Kinder zu sorgen hatte, weiter nichts dazu beitragen. 
Hahnemann galt einstimmig als der beste Schüler in der 
— 3 — 
Hauptschule. Alle seine Lehrer liebten ihn, aber der 
Direktor derselben, der verdienstvolle und unermüdliche 
Müller zeichnete den Knaben durch seine volle Zuneigung 
und väterliche Liebe aus; währenddem der Letztere nicht 
nur in den ersten AVissenschaften, sondern auch in der 
Kenntniss der lateinischen Klassiker und griechischen 
Schriftsteller und der Erlernung fremder Sprachen eben 
so viel Fleiss als Fähigkeit zeigte.*) Er übertrug nicht 
selten seinem Lieblinge die Aufgabe, die alten Klassiker 
nicht nur privatim, sondern auch in öffentlicher Schule 
zu erklären und der feurige Knabe erntete immer die 
grösste Zufriedenheit, dessen Verdienste seine Schulgenos- 
sen erkannten, so dass sie ihn Alle ohne Ausnahme lieb 
gewannen. Treu den Lehren seines Vaters folgend ging 
er im Lesen nie weiter, bevor er nicht den Sinn des Ge- 
lesenen richtig aufgefasst hatte. 
Nachdem er im Jahre 1775 die herzogliche Haupt- 
schule ruhmvoll absolvirt hatte, verliess er im 20. Jahre 
seines Lebens das Haus seiner Eltern mit 20 Thalern in 
der Tasche, die ihm sein Vater mitgab. Diess war das 
letzte Geld, womit er sich forthelfen sollte. Bevor er 
abging, schrieb er eine bemerkenswerthe Abhandlung in 
lateinischer Sprache „über die Weisheit Gottes im Allge- 
meinen und den wunderbaren Bau der Hand insbesondere", 
welche er auch vor seinen Lehrern und Mitschülern lo- 
benswerth vortrug. In Leipzig angekommen, suchte er 
sich mit unermüdlichem Fleiss sein tägliches Brod zu ver- 
dienen. Bei Tage studierte er als Mediziner und unter- 
richtete, besonders einen reichen, griechischen Knaben im 
Deutschen und Französischen; den grössten Theil der Nacht 
verwendete er zur Uebersetzung englischer und französi- 
•,,, / 
^n 
Bezug darauf kann ich folgende glaubwürdige Angabe 
mittheilen: Da er sich, trotz dem Verbote seines Vaters, bei 
iNacnt nicht zu arbeiten, nicht zurückhalten konnte, so arbeitete 
ZahT 1f 
S-men 
bei.einer Nachtlampe, damit der Vater aus der 
T) • 
r^erzen 
nicht ersehen möge, dass er seinem innern 
-LTang nicht widerstehen könnend, ihm in dieser Hinsicht un- 
gehorsam war.
	        

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Argenti, Demetrius. Homöopathische Behandlung Der Krankheiten. Heckenast, 1876.
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