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Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großherzogl. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach und Radolfzell, Jg. 1859 (18)

Bibliografische Daten

fullscreen: Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großherzogl. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach und Radolfzell, Jg. 1859 (18)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Anton Roos

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großherzogl. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach und Radolfzell, Jg. 1859
Band, Heft, Nummer:
18
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1859
Verlag:
Anton Roos'sche Buchdruckerei
Größe der Vorlage:
20,0 x 25,4 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7_1859

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
  • Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großherzogl. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach und Radolfzell, Jg. 1859 (18)
  • Register zu den amtlichen Verordnungen und Bekanntmachungen

Volltext

Höhgauer Erzühler. 
— —— —— 
Verkündungs«Blatt 
fuͤr die Großherzogl. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach und Radolfzell. 
Nro. 1. Engen, Samstag 1. Januar 
28459 
Politische Rundschau. 
Karlsruhe, 28. Dez. Sicherm Vernehmen nach 
sind heute dahter im Ministerium der auswättigen An— 
gelegenbeiten durch beid ersettige Kommissäre die Konfe— 
renzen ereffnet worden, welche die Herstellung einer de⸗ 
finitiven Verständigung der großh. Regierung mit der 
Schweiz wegen Fortführung der großh. Staatseisenbahn 
durch den Kanton Schaffhausen zum Zwed haben. Än 
den bezüglichen Verhandlungen nehmen Theil von 
Seiten Badens: Die Herren Geh. Legationsrath Küh⸗ 
lenthal und Legationsratb Regenauer; von Seite der 
Schweiz: die Herren Bundesrath Stämpfli im Namen 
des Schweizerischen Bundesraths, Regierungepräsident 
Amann und die Regierungsräthe Böschenstein und Hal— 
lauer als Vertreter der Kantonsregierung. 
Bruchsal, 25. Dezember. 'In der Nacht von 
geflern auf heute wurde in der wür embergischen Gü⸗ 
terhalle ein Geldfäßchen mit 3000 fl. mittelft Einbruchs 
zentwendet. Auf dem Fußwege des Bahnhofperrons 
fand man zwei Säcke mit 24 und 12 kr.⸗Stücken, 
im ungefähren Betrage von 800 fl.; das leere Fäßchen 
sand man in der Saͤalbach. Das Amtsgericht ist seit 
heute 38 in poller Thätigkeit; allein troͤtz der aller⸗ 
sorgfältigsten Nachforschung ist zur Zeit der Thaäter nicht 
er mittelt. 
Etthingen, 26. Dez. Wieder hat unvorsichtiges 
Umgehen mit einer Schießwaffe ein beklagenswerthes 
Unglück zur Folge gehabt. Vor einigen Tagen lud ein 
21jaͤhriger Bursche zu Schöllbronn in der Wohnstube 
seines Vaters eine Pistole, die sich während des Aufse⸗ 
Zens des Pfropfens unversehens entlud. Dem jungen 
Burschen wurde der Zeigefinger der linken Hanb abge⸗ 
cissen und die Hand uͤberhaupt stark verletzt, sowie die 
Augen derart beschädigt, daß er schwerlich sein volles 
Augenlicht behalten wird. 
Kehl, 24. Dez Die Rheinbrückenarbeiten und die 
Anwendung des elektrischen Lichtes dabei ziehen täglich 
Leute vom Fach zur Besichtigung hieher. So waren vor 
einigen Tagen die HH. Oberbaurath Keller und Prof. 
Riegler mit einer Änzahl Schüler des Polytechnikums 
zu Karlsruhe hier. Dieselben instruirten fich genau über 
den Gang und das System der Arbeiten und gaben dort 
Schülern manchfache praktische Notizen. Das Bauwerk 
selbst schreitet rasch vorwärts; bereits sind die eisernen 
Kästen an der Baustelle angelangt, die mittelst kompri— 
mirter Luft 40 Fuß tief unler den niederften Wasser⸗ 
stand versenkt werden. Dieselben bilden die eigentlichen 
Fundamente jedes Pfeilers. Bemerkenswerthst ferner, 
daß bei diesen Arbeiten bis jetzt wenigstens noch aͤußerst 
wenig Unglücksfälle vorkamen; schwere Verwundungen, 
wie Beinbrüche, Verrenkungen, oder gar Todes fälle ka⸗ 
men bis zur Stunde noch keine vor; meist ereignen 
sich Kontusionen leichterer Art an den verschiedensten 
Körperstellen. 
Schopfheim, 25. Dez. Vorigen Montag ist aus 
dem von Lörrach nach Schönau fahrenden Abend⸗Post⸗ 
omnibus ein Postbeutel mit mehreren hundert Gulden 
ibhanden gekommen. Sofort wurde eine gerichtliche 
Untersuchung vorgenommen, deren Resultat voch nicht 
bekannt ist. 
Konstanz, 25. Tez. Heute hatten wir eine sehr un⸗ 
ruhige Nacht Um 2Udrertönten Trompetensignale und 
das durc dringende Pfeifen der Feuerwehr. Es brannte 
in dem Dorfe Staad, 1 Stunde von hier am See gele⸗ 
gin. So viel man bis jetzt weiß, wurde ein Haus den 
Flammen zum Raube. Menschenleben bat es nicht ge⸗ 
kostet; der Ursprung des Brandes ist noch nicht bekannt 
— Nach Volger's Berechnung raubt der Rhein dem 
deutschen Lande jährlich etwa zweihundert Millionen 
Lubikfuß festes Erdreich, welches er in Form flüssigen 
Schlammes mit sich nimmt und bei seinem Aueèkutie 
aus Deutschland theils in Holland absetzt, theils dem 
Meere zuführt. Der Rhein gehört bet Basel zu dem 
arsten Wasser, welches man kennt, denn in 10,000 
Theilen seines Wassers führt er noch nicht einmal zwei 
Theile gelösler Stoffe; dennoch führt er an Basel all⸗ 
ährlich etwa 60 Millionen Kubikfuß festen Gesteins 
porüber, wovon gegen 44 Milliouen Kalksteine sind, 
— also mehr, als in großen Slädten sämmtliche Mau— 
cer im Jahre brauchen. 
Oestreich. Wien, 25. Dezember. In der letzten 
Zeit sind zwei wichtige Gesetze im In teresse der In duftrie, 
das eine zum Schutze der Fabrikzeichen und Marken, 
das andere zum Schutz der Muster und Modell⸗— 
veröffentlicht worden. Wenn das zweite Gesetz seinem 
Begenstande nach lediglich das Interesse der Industrie 
im Auge hat, so kommt das erste in gleicher Weife 
dem Interesse der Industrie und des Publikums 
entgegen, des Publekums, das nicht länger durch ein 
renommirtes Zeichen auf einer schlechten Waare getaͤuscht 
verden kann, der Industrie, die jetzt wenigstens nur die 
hrliche Konkurrenz zu beß ehen hat. Man hat ficher nicht 
unrecht, wenn man diese Gesetze als den Vorläufer der 
Bewerbefreiheit betrachtet; in jedem Fall sind sie die. 
inerläßlichen Vorbedingungen derselben. Es erübrigt 
etzt noch, den Schutz, welcher hinfort gegen die Aneig⸗ 
aung fremder Zeichen oder Modelle im Inlande und ge⸗ 
zen Inländer gewährt ist, auch auf diesenigen aus dem 
Auslande eingehenden Waaren zu erstrecken, welche in⸗
	        

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