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Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld und Stühlingen, Jg. 1857 (16)

Bibliografische Daten

fullscreen: Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld und Stühlingen, Jg. 1857 (16)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Anton Roos

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld und Stühlingen, Jg. 1857
Band, Heft, Nummer:
16
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1857
Verlag:
Anton Roos'sche Buchdruckerei
Größe der Vorlage:
20,3 x 25,6 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7_1857

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
  • Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld und Stühlingen, Jg. 1857 (16)
  • Register zu den amtlichen Verordnungen und Bekanntmachungen

Volltext

Höhgauer Erzähler. 
Verkündungs Blatt 
für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld und Stühlingen. 
Ies. 1. Engen, Donnerstag 1. Januar ISG. 
αα 
Politische Rundschau. 
Konstanz, 27. Dez. Daß in Folge der Besetzung 
des nahen Kreuzlingens durch schweizerische Scharf⸗ 
schützen die Beurlaubten des hiesigen Infanterieregi⸗ 
ments sofort einberufen worden sind, ist schon berichtet 
vorden. Eine Korrespondenz des Schwaͤb. Merk. spricht 
noch von andern Sicherheitsmaßregeln. Namentlich 
vpürden bereits Anstalten getroffen, um gegen die 
Schweizer Seite hin zur Vertheidigung der Stadt 
Schanzen aufzuwerfen; zu dem Behufe habe das 
Miluar von den städtischen Behörden alle vorräthigen 
Schaufeln und Hauwerkzeuge entlehnt, um die Arbeiten 
ungefäumt beginnen zu können. Der Wachtposten sey 
bom Kreuzlinger Thor zurückgezogen und in die Stadt 
—VDD verstärkt. Feldpatrouillen 
schritten an der Grenze auf und ab; die Soldaten seyen 
n voller Kriegsrüstung ꝛc. Die 6 Schweizer Dampf⸗ 
chiffe sollen die Weisung erhalten haben, sich zu militäri⸗ 
schen Zwecken und zur Sicherung der schweizerischen 
Seeseite bereit zu halten. Ferner wird dem genannten 
Blatt geschrieben, daß das Schloß Arenenberg, be⸗ 
kanntlich Eigenthum des Kaisers der Franzosen, von 
eidgenössischen Truppen bewacht wird, um jede etwaige 
boͤhafte Beschädigung zu verhüten. Der Verkehr auf 
unserer Grenze besteht unverändert fort. 
Aus dem Amtsbezirke Villingen, 24. 
Dez. Bekanntlich wurde vor etwa zehn oder elf Jahren 
der fürftlich fürstenbergische Domänenrath Dilger zu 
Donaueschingen von Wilderern erschossen. Die hierwe⸗ 
gen geführte Untersuchung konnte in Bezug auf die Ent⸗ 
deckung des Thäters zu keinem Resultate gelangen, 
obgleich die Gerichte eine außerordentliche Rührigkeit 
enlwickelten und der verewigte Fürst zu Fürstenberg eine 
große Belohnung aussetzte. Seit dieser Zeit ruhte die 
Antersuchung, und die Sache schien nun ganz vergessen 
zu seyn. Um so größeres Aufsehen hat es daher gemacht, 
als gestern durch die Gendarmerie viele zum Theil sehr 
angeszhene Bürger aus verschiedenen Gemeinden des 
Vil Ager und Hornberger Amisbezirkes in ihren Woh— 
nungen festgenommen und zur Haft gebracht wurden. 
Die Verhaftungen geschahen mit einer gewissen Strenge, 
welche aͤuf eine schwere Beschuldigung schließen ließ. 
Aus dem Dunkel vielfacher Vermuthungen über den 
Grund dieses auffallenden Vorganges machte sich als⸗ 
bald die Ansicht geltend, daß diese Verhaftungen mit der 
Erschießung ves Domänenraths Dilger in Beziehung 
stehen und die deßfallsige Untersuchung in ein neues 
Siadium getreten seyn müsse. Die heute aus Villingen 
eingelangien Nachrichten haben diese Ansicht als die 
richtige bestätigt. Ob nun die vorhandenen Indizien, 
welche diese Verhaftungen veranlaßten, zur erfolgreichen 
Ermittlung des Thäters führen werden, müssen wir 
vorerst noch dahingestellt seyn lassen. Man kann sich 
indeß leicht denken, daß man auf den Ausgang dieser 
Sache hierorts außerordentlich begierig ist. 
Schweiz. Bern, 27. Dez. Die Bundesversammlung 
ist heute erst um Mittag eröffnet worden, weil die durch 
starken Schneefall im Rückstand gebliebenen Nachtposten 
das Erscheinen vieler Mitglieder verzögert hatten. Die 
Tessiner fehlen auch noch jetzt und einige harren sogarschon 
eit zwei Tagen in Airolo auf die Oeffnung des Gott⸗ 
zdardspasses, auf welchem der Winter mit verschärfter 
Macht eingekehrt ist. Der Geist der eingerückten Mit⸗ 
lieder ist, so viel wir beobachten konnten, ein getreuer 
Ausdruck der von allen Seiten sich kundgebenden Volks⸗ 
stimmung: „Frieden, wenn er mit Ehren zu erhalten, 
venn nicht, dann willig und entschlossen jedes Opfer 
zur Vertheidigung des Vaterlandes gebracht.“ Im Na⸗ 
ionalrath hatten sich die Mitglieder ungewöhnlich zahl⸗ 
eich, wenn auch nicht vollzählig eingefunden. Der Prä— 
ident Martin eröffnete die Verhandlungen mit einer 
ehr kriegerischen Rede. Zum Präsidenten wird mit 91 
»on 109 Stimmen Dr. Alfred Escher ernannt; er dankt 
ür das hohe Zutrauen, das ihn in so ernster Zeit auf 
diesen Posten beruft. Vizepräsident mit 60 Stimmen 
Migy; Gonzenbach erhielt 19 Stimmen. Die Botschaft 
des Bundesrathes wird an eine Kommission gewiesen, 
hestehend aus: Escher, Gonzenbach, Dufour, Trog, 
dungerbühler, Blanchenay, Styger, Stählin, A. 
Plauta, Pfyffer und Keller. 
— Die Anträge des Bundesraths in der Neuenbur⸗ 
ger Frage sind folgende: 1) Der Bundesrath wird zum 
zweck einer friedlichen Ausgleichung der Neuenburger 
rage, in gleicher Weise wie bis dahin, zu allen Mitteln 
zand bieten, welche mit der Ehre und Würde der 
Schweiz verträglich und welche die Anerkennung der 
Nnabhaängigkeit Neuenburgs von jedem auswärtigen 
Verbande herbeizuführen geeignet sind. 2) Die vom 
Bundesrath erlassenen militärischen Aufgebote und die 
ibrigen von ihm getroffenen Sicherheitsmaßnahmen 
ind genehmigt. Er ist beauftragt, alle weitern Anord⸗ 
rungen zu treffen, um, im Fall eine ehrenhafte friedliche 
Ausgleichung nicht erzielt würde, zur Vertheidigung des 
Vaterlandes aufs Aeußerste gerüstet zu seyn. Fuͤr die 
diesfalls zu bestreitenden Ausgaben wird ihm ein unbe— 
chränkter Kredit eröffnet. 3) Der Bundesrath ist er⸗ 
mächtigt, für Rechnung der Eidgenossenschaft ein oder 
mehrere Geldanlehen zusammen bis auf den Belauf 
von höchstens dreißig Millionen Franken aufzunehmen
	        

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Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt Für Die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld Und Stühlingen, Jg. 1857. Anton Roos’sche Buchdruckerei, 1857.
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