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Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen und Bonndorf, Jg. 1851 (10)

Bibliografische Daten

fullscreen: Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen und Bonndorf, Jg. 1851 (10)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Anton Roos

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen und Bonndorf, Jg. 1851
Band, Heft, Nummer:
10
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1851
Verlag:
Anton Roos'sche Buchdruckerei
Größe der Vorlage:
20,7 x 26,3 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=344181-7_1851

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Zeitungen

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Höhgauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen und Radolfzell
  • Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt für die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen und Bonndorf, Jg. 1851 (10)
  • Register zu den amtlichen Verordnungen und Bekanntmachungen
  • Zeitungen

Volltext

— —s— — V ⏑ — 
SD 666 870 —A 
8— J ———— —JV — — F E—— 
5—— ——— — A—VWVV— 
24 — — 9 3 3 — 64 9 
—W —3— 2 
— —— — 
Verkündungs-Nlatt 
fur die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen und Bonndorf. 
Mro. 1. Engen, Donnerstag 2. Januar ISSI. 
— 
Wüusche und Pläne einer Bürgerfamilie 
am Neujahrstag 1851. 
Wieder einmal hat es Numero Zwölfe geschlagen, 
und wie vorigen Jahres sitzen wir Älle Gottlob frisch 
und gesund beisammen; wir schreiben heute den Ersten 
im gnadenreichen Jahre 1854, und wir haben 1850 
schwere Prüfungstage für unsere Zukunft zur Lehre mit⸗ 
zemacht; viele unserer Wünsche, Hoffnungen und Mei⸗— 
sungen vom vorigen Jahre sind wieder nicht in Erfüllung 
zegangen; manche aber doch, und da es schon in der 
menschlichen Brust und in der gegenseitigen bürgerlichen 
Gleichheit liegt, hierüber an einem neuen Zeitabschnitte 
in unserm Leben miteinander ein vertrauliches Wort zu 
—D 
Familie, daß es gut wäre, wenn wir unter einander aus 
reiner Herzensmeinung uns so zur gegenseitigen Unter— 
tützung für kommende Tage erzählen wollten, auf welche 
Weise Jedes von Uns sein und der Seinigen Wohl am 
besten zu gründen suchen würde! Wir bilden das in einer 
Familie ünter uns, was im Staate viele Tausend Fa⸗ 
milien mit einander ausmachen, weshalb so ein kleiner 
Abguß vom allgemeinen Leben nur zum Nutzen für Manche 
hienen kann, die Geschmack daran finden, in klarer Auf⸗ 
fassung des reinbürgerlichen Zustandes eine Rüge oder 
eine Lehre zu finden; und so ist es auch auf Euch, meine 
Enkel und meine Kinder, anzuwenden, weil vie le Köpfe 
piele Sinne zeigen! Ich aber, ohne Patriarch zu 
seyn, habe das Recht doch noch, daß ich sagen kann: Ge⸗ 
daͤnken sind zollfrei und Jedes spreche von der Leber weg, 
was es für die Zukunft wünscht und treiben will! 
Also sprach der Großvater im Sorgenstuhl am Ofen, 
und seine Nachkommen horchten dieser ganz freundlichen 
Rede zu, die er liebevoll und aufmunternd für die Sei⸗ 
nen gab. Es zeigte sich ein freudiges Bewegen vom Klein⸗ 
sten bis zum Aeltesten, und dem Alter nach fingen die 
Enkel und Kinder an: 
Das Nannili: Gelt Mueterli, über's Jahr darf 
ich in d' Schul und bekumm e schöne Schultasche und 
viele schöne Bilderle? Gelt Muetersi, über Morae 
isch's e Johr?? 
Der Richard. Fertig ist's; über's Jahr komm ich 
aus der Lehr; ich laß mich freispreche uͤnd kauf kei 
Tabakpfeife mehr am Sechskreuzerstand! Nein, ich thue 
wie Gselle, rauch dem Polizei um d' Nase rum und zieh 
die Kappe rab vor wem ich mag! Ich geh in d' Fremde 
schnurstraks von hier über Bachhaupte uünd Mottschieß 
auf Wien, von da auf Hamburg, München, Leipzig, Zuͤrch, 
Königsberg, Konstanz und Preßburg, laß mir mei 
Schnauzbart wachsen, sage Bassamalenka! lauf links an 
der Türkei vorbei, nehm in Genf Arbeit auf Stück, 
1 
lerne dort das Barlemafrasäã, spare mir eine Hutgupfen 
ooll große Thaler, gehe über Baden-Baden nacher Haus, 
oersprenge dort die große Bank, habe Geld wie Schwein⸗ 
rreiber, und in der Conscription ziehe ich wenigstens die 
höchste Nummer!! 
s'Röseli. Gottlob! ich komm über's Jahr aus der 
Strickschul; dann laßt mich die Großmustter zur 
Putzmacherin, und wenn ich 's Putzmache kann, dann 
darf ich in der Stadt 's Koche lerne, und wenn ich 's 
Koche kann, so darf ich ins Theater und in G'sangverein; 
denn der Herr Lehrer sagt, wenn er d' Orgel schlagt, 
und ich mit ihm sing, so briege die Engel im Himmel, 
so schön sey es; und ja, und dann bin ich grad so alt 
als der Karl, der jetzt auf Postsekretär studirt, und 
ja, und dann! — 
Die Klara. Für mich ist es nur eine Freude, wenn 
ich darf der Mutter und der Großmutter helfe in ihren 
Beschäften, dazu, glaube ich, bin ich da, daran habe ich 
meine Lust; ich für meinen Theil will keine Siadtver⸗ 
znügen, ich bin gern zufrieden, wenn der Vater und 
d' Mutter mit einander Freude an Uns Allen haben! 
Der Konrad. Undich bin allewail ach z'fride; 
ner lige jetzt in der Garlison; mir ist's lieber aͤls das 
Rumflankiere; bis aufs Jahr bin ich Korporal, dann 
werd' ich immer mehr, nehm ein Einstand und noch ein 
Einstand; gibts noch emol Rumor, um so lieber is's 
mir, weil ich sicher nur für unsern Fuͤrst und Vaterland 
drauf haue, so lang ich kann; ich geh dann spaͤter unter 
die Gendarmerie oder meld mich ab, kauf so e Bauregut, 
leb für mich und werd zum Zeitvertreib noch en Rahs— 
herr oder Bürgermeister, und das ist's Beste! Also ru⸗ 
hig im Glied! Ein paar Jahrle sind bald herum! 
Der Felix. Ich habe setzt nach 14 Jabren ganz 
nusterhaft mein Brodfach absolvirt und bin bescheiden 
zenug, im Examen nur der Zweite seyn zu wollen. Dann 
st's errungen, für was ich gekaͤmpft, für was ich so viele 
zundert schlaflose Naͤchte zugebracht, und ich bin der 
zlückliche, euch unterstützende — Herr in der Familie! 
Der Hansferg. Das Wäldele ist jetzt kultivirt, 
d' Aecker sind vermesse, d' Wiese haͤnd ihre Wasser, der 
Saͤet ist uns g'lunge und im Stall wie uf der Bühne ist 
ꝛs gut. Sogar hät der Vater wieder zwei Roß verkauft 
und vier Stier meher deswege züglet; auch wärs so mit 
der Guetsuͤbergab nicht ganz übel, wenn ich nur ebenso⸗ 
zuet mit dem Nachbar Burgvögtle wie mit seiner Theres 
tünd! Doch kann man nichts Bestimmtes sagen, so lang 
man nicht fragt, gibt man keine Antwort! Noch ein 
Jahr halt ich es aus, dann frag ich! 
Die Eltern. Unsere Kinder sind doch recht kurios 
und denke nur für sich; d'Klara allei ist au no so
	        

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Höhgauer Erzähler. Verkündungs-Blatt Für Die Großh. Amtsbezirke Engen, Meßkirch, Stockach, Radolfzell, Blumenfeld, Stühlingen Und Bonndorf, Jg. 1851. Anton Roos’sche Buchdruckerei, 1851.
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