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Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1933 (92)

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1933 (92)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1933
Band, Heft, Nummer:
92
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1933
Verlag:
Hegauer Buchdruckerei AG
Größe der Vorlage:
32,2 x 48,5 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1933

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1933 (92)

Volltext

Seite 2 begeuer Erzähler 
dent oder auch noch ein anderer preußi⸗ 
I AI *6 c— scher Minister de faeto Mitglied des Reichs— 
Deleilworft? 7 *—en Johre zabinetts würde. Diese de faero-Lösung 
* w vürde weder Rechte des preußischen Land— 
Von Staatsprasident Dr. Schmitt, ags noch des Reichstags gegenüber ihrer 
Karlsruhe, M. d. R stegierung irgendwie beeinträchtigen. 
Wenn übrigens in einem späteren Zeit— 
unkt es sich zeigen sollte, daß absolut etne 
dersonalunion zwischen Reich und Preu— 
en auch de jure notwendig wäre, so müß— 
e das sowohl durch verfassungsmäßige 
lenderung der preußischen Verfassung als 
uch durch Aenderung der Reichsverfassung 
seschehen; aber die Personalunion müßte 
zuf ein Minimum beschränkt werden. 
Nach meiner persönlichen Auffassun 
nüßte es genügen, wenn der Reichspräsi 
ent werfassungsmäßig u. notwendig preu— 
ischer Landespräsident würde (das Amt 
ines preußischen Landespräsidenten müß— 
e durch die preußische Verfassung neu ge— 
chaffen werden). Der Reichspräsident wür— 
e also in seiner Eigenschaft als Organ des 
deichs die Reichsregierung und in se'ner 
zigenschaft als preußisches Organ den 
Nt. 1 
preußischen Ministerpräsidenten und die 
»reußische Regierung ernennen. Persönliche 
Identität zwischen preußischen Minister- 
»räsidenten und Reichskanzler oder zwi⸗— 
chen den Ministern wäre nicht notwendig, 
»e facto aber im Einzelfall möglich. Aber 
auf alle Fülle würde auf diese Weise dem 
preußischen Landtag das Recht gegeben 
ein, dem preußischen Ministerpräsidenten 
ind den preußischen Ministern Vertrauen 
der Mißtrauen auszusprechen. 
Damit wären die Volksrechte gewaährt. 
zur Zeit kann aber auch diese auf ein Mi— 
umum beschränkte Personalunion de jure 
richt in Frage kommen, notwendig er— 
cheint mir aber zur Zeit in Preußen ein— 
nal die Vermehrung der Rechte der preu— 
zischen Provinzen durch Dezentralisation 
»on Aufgaben; sodann die möglichst baldige 
Aufhebung der Reichskommissariatsregie- 
rung und die Wiedereinführung einer ech— 
en Landesregierung und Gewährung der 
shon vielfach erörterten Gegenrechte und 
ßegengewichte an die übrigen Länder zum 
Ausgleich gegen preußisches Uebergewicht. 
Mit großer Besorgnis — und trotzdem; 
nit festem Gottvertrauen und Selbstver— 
rauen blicken wir auf das neue Jahr. 
1. Unser erster Wunsch ist, daß im neuen 
zahr der Rechtsgedanke und der Rechts— 
laat keinen weiteren Schaden mehr leiden 
nögen. 
Recht muß immer vor Macht 
zehen. Es darf weder das formale Recht 
erletzt werden. Wie bedauerlich ist es, 
venn man den Staatsgerichtshof anrufen 
nuß, um Rechtswidrigkeiten abzustellen. 
Es gibt aber auch ein ungeschriebenes na— 
türliches Recht, an das jedermann gebun— 
den ist, — auch die Faktoren der Gesetzgeb— 
ung. Auch die Ueberschreitung des Natur— 
cechts wird sich rächen. Ich will ununter- 
ucht lassen, in welchen Fällen der letzten 
Zeit die Gesetzgeber die naturvechtlichen 
-chranken nicht eingehalten haben. 
2. Das wichtigste ist, daß zwischen Regie— 
rung und Volk keine Kluft besteht. Regie— 
rung und Volk müssen zusammenarbeiten. 
Fehlt diese Zusammenarbeit, dann kommt 
⸗s vor, daß die Regierung hohe Strafen an— 
oroht und daß der Reichstag hinterher 
durch Initiativgesetze die daraufhin ver-— 
zängten Strafen und darüber hinaus noch 
ziele andere Strafen amnestiert — gegen 
den Willen der Reichsregierung selbst — 
So kommt es und so mußte es kommen, 
venn man glaubt, ohne Volk regieren zu 
zönnen. Wie hat doch Reichspräsident von 
zindenburg bei seiner Vereidigung 1925 
m Reichstag gesagt?: 
„Reichspräfident und Reichstag gehö— 
ren zusammen, einer kann nicht ohne 
den anderen sein.“ 
Und der badische Großherzog Friedrich 
at bei dem feierlichen Schluß der Stände— 
ersammlung schon am 30. August 1860 er⸗ 
lärt: 
Ich konnte nicht finden, daß ein 
eindlicher Gegensatz sei zwischen Für— 
tenrecht und Volksrecht. Ich wollte 
richt trennen, was zusammengehört u. 
) wechselseitig ergänzt — Fürst und 
Ak, unauflöslich vereint unter dem 
ꝛinsam schützenden Banner einer 
Wort und Tat geheiligten Verfas—⸗ 
ig.“ 
ruche und goldene Worte, die in ei—⸗ 
Republik viel selbstverständlicher sein 
in als in der alten Monarchie. Große 
ntwortung trifft diejenigen, welche die 
zwischen Regierung und Volk herbei— 
woder es versäumen, sie zu überbrük—⸗ 
sich nur freuen, daß das Werk der Winter— 
nothilfe so großen Erfolg bis jetzt gezeitigt 
sat. Auch die sozialen Belange können nur 
zurch Zusammenarbeit aller gewahrt wer— 
»en. Unsere oberste soziale Tat muß die 
Arbeitsbeschaffung sein. Gewährung von 
Arbeit ist wichtiger und besser als die Ge— 
vährung von Wohltaten und Geschenken. 
Irbeit befreit insbesondere von der seeli— 
hen Not. 
4. Auf dem Gebiet der Verfassungsände— 
ung ist es gegenüber den früheren viel— 
achen Ankündigungen ruhig geworden. 
Hit einem gewissen Recht! Mit übertriebe— 
ier Eile kann man eine Verfassung weder 
chaffen noch ändern. Die Eile war ja auch 
ine der Ursachen der Mängel in der Wei— 
narer Verfassung. Eine Verfassung sollte 
nan auch nicht ändern in den labilen Ver— 
zältnissen, wie wir sie heute haben und 
ine Verfassung sollte man auch nicht än— 
hern, um eine momentane politische oder 
arteipolitische Konjunktur auszunützen 
Vir haben heute auch wichtigere Aufgaben 
ils Verfassungsänderungen. Daß eine Ver 
assungsänderung nur auf verfassungsmäßi 
jem Wege und nicht mit Artikel 48 der 
V. gemacht werden kann, ist geradezu 
elbstverständlich. Sie darf auch nicht ge— 
nacht werden ohne Einvernehmung mit 
»em Volk und mit den Ländern. 
5. Die Länder verlangen Eigenitaatlich— 
reit und zwar im Interesse des Ganzen u. 
m Interesse des deutschen Reichs. Sind u. 
varen doch die „eigenen“ Länder die Säu— 
en, die Stützpunkte und die Zufluchtsorte 
»es Reichs und ihrer Regierung — schon 
zu verschiedenen Zeiten. Die süddeutschen 
ztaaten insbesondere haben bei dem Cha⸗— 
akter ihrer Bevölkerung im großen und 
janzen ruhigere Verhältnisse aufzuweisen 
Us in anderen Teilen des Reichs und die 
üddeutschen Länder sind auch in der Lage 
venn anderswo die Ruhe gefährdet ist 
ziese Ruhe von Süden her nach den ande— 
en Teilen des Reichs vorzutragen. Die 
üddeutschen Länder sind sich über diese 
hre Mission einig. Sie sind insbesondere 
inig im Willen zur Abwehr jeder Beein— 
rächtigung der Länderrechke. 
Durch die Preußische Kommissariatsre— 
ierung ist das Gleichgewicht zwischen den 
ändern ohne Zustimmung der Länder ver— 
hoben worden. Die Kommissariarsregie- 
ung Preußen wirkte sich jedenfalls vojek⸗ 
iv zu Gunsten von Preußen und zu Un— 
unsten der anderen Länder aus. Desme—⸗ 
en ist es nicht damit getan, daß man den 
egenwärtigen Zustand bestehen lassen reill. 
nsbesondere dann, wenn man daran zwei— 
eln muß, ob es sich wirklich nur um ein 
zrovisorium handelt. Das Wünschenswerte 
däre, daß der alte Zustand wieder herge— 
— — 
eseitigt würde. Dabei wäre nicht ausge- 
HYlossen, daß die preußische — und die 
deichspolitik auf einheitliche Grundiage ge— 
tellt und daß der preußische Ministerprasi— 
Widersrro 2nde 
—A—,— 
Berlin, 2. Jan. Anläßlich des Jahres— 
vechsels stellt der Reichssverbandder 
deutschen Industrie in einem 
tundschreiben an seine Mitglieder fest 
daß sich das Gesamtbild der inner- und au 
zerwirtschaftlichen Lage Deutschlands ir 
»er zweiten Hälfte des Jahres gebes« 
ert hat. Ferner wird ein Festhalten an 
dem v. Papen in Münster verkündeten 
Wirtschaftsprogramm gefordert und festge 
ttellt, daß es nur dieses eindeutigen Be 
zenntnisses der Reichsregierung zu der 
chöpferischen Kräften des privaten Unter— 
nehmertums dedurfte, um Empfindungen u 
Kräfte auszulösen, die vorher erstickt wa— 
cen. — Der Hansabund für Gewerbe. 
Zandel und Industrie veröffentlicht in sei— 
ien Mitteilungen „Bemerkungen zum Jah— 
reswechsel“, in denen ein gewisser Pessi— 
nismus hinsichtlich der kommenden 
virtschaftlichen Entwicklung betont heraus—⸗ 
gestellt wird. Die Voraussetzungen dafür 
zaß Deutschland an der sich durch gewisse 
Anzeichen ankündigenden Belebung teilha— 
zen werde, seien leider durch die deutsche 
girtschaftsgesetzgebung und die gegenwär— 
g erneut die deutsche Wirtschaftspolitik 
estimmenden Gewalten allzu stark außer 
draft gesetzt. Von dem in Münster durch 
deichskanzler v. Papen verkündeten Pro— 
zramm sei nur ein Teil des materiellen In 
zalts übrig geblieben. Die inner- und wirt— 
chaftspolitischen Rückschläge hätten 
deutschland in die Gefahrenzone zurückge— 
vorfen, in der es im Mai 1982 stand, und 
rus der es der Kurswechsel von Brüning 
u Papen herausgerissen habe. — Das ge— 
Hhäftsführende Präsidialmitglied der Ver— 
inigung der Deutschen Arbeitgeber— 
zerbände, Regierungspräsident z. D 
Brauweiler, erklärt, daß die deutsche 
Wirtschaft Stetigkeit in Staatsführung, Ge⸗ 
setzgebung und Verwaltung und Wiederher⸗ 
tellung der wirtschaftlichen und politischen 
ßernunft brauche, um eine Wirtschaftsbe— 
ebung herbeizuführen. In weiteren Neu— 
ahrswünschen tritt der Geschäftsführer des 
zesamtverbandes Deutscher Angestell— 
enverbände Walter Lambach für eine 
on möglichst großen Volkskreisen gestützte 
ztaatsführung ein. — Der Vorsitzende des 
1D. G. B. Reichstagsabgeordneter Graß— 
nann bezeichnet als innigsten Wunsch für 
»as Jahr 1933 die Unterbringung der Ar— 
deitslosen, Bereinigung der außenpoliti— 
chen Schwierigkeiten im Sinne des Frie— 
— 0 
ollpolitik. — Der Syndikus der Industrie— 
uind Handelskammer, Geh. Rat. Dr. De— 
nuth, und der Präsident der Handwerks— 
zammer, M. Ludwig, vertreten die Ansicht, 
aß die deutsche Wirtschaft den schlimmsten 
Teil der Krise überwunden hat, letzterer 
ordert die Vermeidung won Eingriffen 
staatlicher Stellen in die Preisbildung so— 
wie die Beseitigung der Betriebe der öf— 
tentlichen Hand, soweit sie nicht Gas, Was⸗ 
ser, Elektrizität usw. liefern. — Der Prä⸗— 
ident der Notgemeinschaft der Deutschen 
Vissenschaft, Staatsminister Dr. Schmidt—⸗ 
Itt, spricht die Hoffnung aus, daß die 
deichsregierung auch weiterhin der deut⸗ 
chen Forschung durch Unterstützung der 
vissenschaft, die zum Wiederaufstieg des 
Volkes nötige Arbeit ermöglichen möge. — 
Der Präsident der Vereinigung der Deut— 
schen Christlichen Bauerwereine bezeichnet 
schließlich die Gesundung der bäuerlichen 
Wirtschaft als eine der entscheidenden Vor—⸗ 
aussetzungen für den Wiederaufbau der 
deutschen Gesamtwirtschaft. 
solidarische Zusammenarbeit al⸗ 
enossen kommen wir nicht wei⸗ 
Inkurbeln brauchen wir alle, kei— 
nommen. Wir brauchen insbe— 
Zusammenarbeit der Konfessio— 
ie können die seelische Not 
genossen überwinden hel⸗— 
Zzusammenarbeit der Konfessio— 
ʒeste Bürgschaft, daß die frei⸗— 
dinternothilfe gedeiht. Man kann 
— D———— 
A 
meiner Mutter zum zweiten Male den 
Tod meiner armen Schwester zu schreiben! 
Was muß sie gelitten haben! Warum 
mußte sie, die viel tapferer, viel klüger, 
viel besonnener und besser war als ich, so 
leiden? Warum ist nicht mir das alles wi— 
derfahren? Ich bin hier glücklich ange- 
commen; mir öffnet sich eine schöne Zu— 
kunft. Alles Gute genieße ich. Alles Trau—⸗ 
rige mußte meine arme Schwester erdul— 
den.“ 
Mac Clean war sehr ernst. 
„Wir Menschen dürfen nicht mit der 
Vorsehung rechnen und ihr zürnen. Wir 
nüssen stark bleiben. Denken Ste in dieser 
Ztunde doppelt an Ihre Mutter, denken 
Sie daran, daß Sie stark bleiben müssen 
für sie!“ 
Georg überlegte. 
„Ich möchte an meinen Chef in Deutsch— 
land kabeln möchte um Urlaub bitten, mei⸗ 
ner Mutter selbst das Furchtbare beibrin⸗ 
gen. Und doch, mir ist, als könne ich es 
mmer noch nicht glauben!“ 
„Wir müssen zuerst alles überdenken. 
Sie müssen klug sein. Ich verstehe Sie, ich 
achte Sie Ihrer Gefühle wegen, aber — 
das Leben geht weiter und — — ich den— 
ke, es lebt ein Freund Ihres Vaters mit 
Ihrer Mutter ꝛu schreiben Sie 
hm!“ 
„E⸗ 
Pdane 
— ub oh 
ginalroman von Otfrid von Hanstein 
rieb: Romanverlag Kec H. Greiser G.mb.H 
Rastatt in Vaden 
Er erzählte mit kurzen Worten, wie 
Ada vor den Augen der Feuerwehrleute 
derschwunden war, und weder Will noch 
BZaerg schämten sich, daß Tränen über 
hre Wangen liefen. Der Professor suchte 
ich zu sammeln; denn auch er war ergrif⸗ 
en. 
„Ich muß Ihnen gestehen, daß mir in 
den letzten Tagen selbst Zweifel kamen. 
ys mag Ihnen eine Beruhigung sein, daß 
* friedlich und ruhig war und von ih— 
rem Unglück nichts ahnte.“ 
Freilich die Qualen der letzten Stunde, 
die Angst bei dem Gewitter, verschwieg 
er Arzt. F 
Will stand auf. 
„Dann war also unser Weg vergebens 
estatten Sie, daß wir in der Nähe blei— 
en, daß wir warten, bis der Schutt fort— 
umt ist.“ 
In solchem Brande bleibt kein Rest 
zz Menschen übrig.“ 
Ddie drei gingen traurig hinaus. 
„Nun haben wir zum wenigsten Gewiß— 
eit.“ 
Georg und Will gingen nebeneinander 
ind hatten einander die Arme um die 
zchultern gelegt. Ter Detektiv führte sie 
hortlos zu dem Wagen zurück. 
„Lassen Sie uns nach Chikago fahren!“ 
Sie fühlten, daß der Mann recht hatte 
»stiegen ein. Dort — der glimmende 
chutthaufen, das war das Grab, unter 
em die arme, gequälte Ada die letzte 
tuhe gefunden, und immer klang es im 
znnern der beiden Männer: 
„Wir tragen dae Schuld!“ 
Während derselben Nacht aber saß in 
Shikago, im Polizeigebäude, ein Beam— 
er, der den telephonischen Bericht über 
»en Brand des Irrenhauses erhalten 
hatte. 
Vor ihm lag ein dickes Journal, und 
blätterte eine Seite auf: 
„Theresa Renani.“ 
Eine kurze Beschreibung ihres Lebens 
ind ihrer Verbrechen stand dort. Jetzt 
etzte der Beamte mit fester Schrift da— 
unter: 
„Verbrannt im Irrenhause zu Ke— 
tosha.“ 
Er ahnte nicht, daß Theresa Renani zu 
ieser Stunde wohlbehalten in einer Fi— 
cherhüütte bei Wellsboro saß und — Vit— 
orino Alconti erwartete. 
Es war schon zehn Uhr abends, als das 
luto mit den drei Herren wieder in Chi— 
ago anlangte und zunächst am Hause des 
Nisters Mae Clean vorfuhr. Wenn auch 
ie späte Stunde einen Besuch unschicklich 
rscheinen ließ, so konnte doch Will un⸗ 
aöglich die Nacht vergehen lassen, ohne 
einer Mutter Nachricht zu geben. 
Maec Clean hatte seinen Wagen' bereits 
rkannt, als er in den Park einbog, und 
am ihnen bis vor die Tür der Villa ent— 
egen. 
Will sagte, sich zu einem matten Lä 
»An zwingend: 
Sie müssen entschuldigen, 16b. Freund, 
enn ich zu den unglaublichsten Zeiten 
bei Ihnen eindringe. Tes Morgens hole 
ich Sie aus dem Bett, und am Abend stö— 
re ich Ihre Ruhe.“ F 
Mae Clean wehrte ab. 
„Ich sehe Ihnen leider an, daß Sie 
eine guten Nachricht“en bringen. Haben 
Zie die Dame gesehen?“ 
„Wir kamen zu spät. Bei dem Brand 
des Pennoyer-Sanatoriums —“ 
Er vermochte nicht weiterzureden, und 
nit raschem Blick sah Mae Clean, daß 
Beorg mit den Tränen kämpfte. 
„Treten Sie bei mir ein! Lassen Sie 
ins drin sprechen.“ 
Nun saßen Sie wieder in dem Arbeits— 
immer in den behaglichen Klubsesseln 
und der Detektiv, als der unbeteiligte, er 
ühlte. 
Mae Clean drückte den beiden Män 
nern die Hand. 
„Es ist ein unsagbar trauriges Schick 
sal, aber — Sie sagen mir nichts Neues 
Es hat bereits in den Abendblättern ge 
standen, daß Theresa Renani — die Oef— 
jsentlichkeit ist ja überzeugt, daß sie es war 
— mit dem Irrenhause verbrannt ist.“ 
Georg war aufgestanden und an das 
zenster getreten. Er konnte sich nicht mehr 
eherrschen, und nun stand Mac Clear 
zei ihm. 
Dieser natürliche Schmerzausbruch, die 
es fast knabenhafte Sichgehenlassen brach— 
e tihm den jungen Mann noch näher als 
er ihm schon stand. 
„Mut, junger Freund! Wir alle si 
ben dem oft grausam erscheinenden Sch 
sal unterworfen.“ 
„Wie soll ich es über mich bringen
	        

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