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Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1931 (90)

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1931 (90)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1931
Band, Heft, Nummer:
90
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1931
Verlag:
Hegauer Buchdruckerei AG
Größe der Vorlage:
33,9 x 47,8 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1931

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1931 (90)

Volltext

⸗ J————— 
5* 5 53 — — —— 3 
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F7 —— —— —J⸗ 3 31 — 
9 — — 62 8 5— ————— — — — Hee 
5 — 5— — — — — — —— —— F 9— J — — — 7 * 
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3 4 
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—— — — — 
— Jurt SFe?ve 229 
1 
F G ⸗ 
Bezugspreis monaktlich: Beisder Expedition abge⸗ 
holt RM. 1.70. In Engen frei ins Haus RM. 1.90. Durch 
die Post frei ins Haus RM. 1.91. Postscheckkonto Karls⸗ 
ruhe i. B. Nr. 2436. gInseraten⸗Annahme für die Schweiz: 
Schweizer. Annoncen A.«G. Schaffhausen, Schwertstr. 6 
Cinructungsgebühr: Anzeigen: der 38 Millimeter 
breite Raum RM. —. O6. Reklamen: der 68 Millimeter 
breile Rauum RM. —.15. Bei größeren Aufträgen und 
Barzahlung Rabatt. Bei gerichtlicher Betreibung fallen 
die Rabattsäße weg. 
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage 
Bei Lieferungsunmöglichkeit infolge höherer Gewalf wird kein Ersatz geleistet. 
— ñttD⸗ —— — — — — — 
M 1 
Endgen, Freilag den 2. Januar 19314 
90. Jahrgang 
WMU 
—3898 — — 4 4 —3 
95 ——— —— AA — 59 — 5 — M 
8 — ⏑ —37 ——2 ⸗ » 88— —5835 —53 1 
* vx —7 928 — — ——88 —52 —S—— ——— —8 
Neujahrsgedanken 
von Reichskanzler Or. Brüning 
Berlin, 314. Dez. Zum neuen Jahre ver⸗ 
zffentlicht Reichskanzler Dr. Brüning Ge⸗ 
dankengänge über die wirtschaftliche und 
politische Lage des vergangenen Jahres 
und die Aussichten für das kommende 
Das Jahr 19831, so heißt es, wird Millionen 
und Abermillionen unseres Volkes mit ei⸗ 
nem gewissen Aufatmen scheiden sehen. Die 
Finanzverhältnisse des Reiches, der Län⸗ 
der und Gemeinden seien kritisch und De⸗ 
pression und Krisis der Finanzen hätten 
das Mißtrauen im deutschen Volke ge 
nährt. Es seien Bewegungen groß gewor 
den die über das Mißtrauen hinaus die 
gegenwärtige Ordnung unserer politischen 
Verhältnisse als des Ruins von Staat und 
Nation schuldig anklagten. Von Außen 
habe die innerpolitische Erregung Zünd⸗ 
stoff erhalten In solchen Zeiten sei es nq⸗ 
türlich schwer, sachliche, das heißt wirkliche 
Politik nach wohlüberlegten Richtlinien 
auf Jahre oder gar Jahrzehnte hinaus zu 
betreiben. Glücklicherweise ist aber unser 
ganzes staatliches, soziales und wirtschaft⸗ 
liches Leben nicht zuletzt durch die Tätig⸗ 
keit und Ordnungstreue aller Vernünf—⸗ 
tigen in Stadt und Land vor Katastrophen 
bewahrt geblieben. Wenn es Leute gebe, 
die sagten, wir steckten schon mitten in 
der großen Katastrophe, so könne man 
nur demgegenüber sagen: sie wissen nicht, 
was sie reden. Freilich müsse unsere Kraft 
diszipliniert sein, wolle man aufbauen und 
nicht zerstören. Möge das deutsche Volk in 
seiner Gesantheit zunehmen in der Zä— 
higkeit und Geschicklichkeit, seine großen 
Anlagen und unerschöpflichen Kräfte rich 
tig zu behandeln und einzusetzen. Mar 
musse lernen Maßhalten nicht nur im po⸗ 
litischen Leben, sondern auch in den For⸗ 
derungen an unsere Politik. Gerade heute 
sei es angebracht, auf die Bedingtheiten 
und die Grenzen jeder Politik hinzuwei⸗ 
sen, um vor Illusionen zu warnen. Die 
Aufgaben, die die neue Politik im neuen 
Jahre dem deutschen Volke stellen wird, 
seien nicht neu. Dr. Brüning schließt: „Wir 
begrüßen dieses Jahr als Männer mit Er— 
fahrung und Hoffnung und wenden uns 
morgen wieder dem unvollendeten Werke 
3u.“ 
Hindenburg 
an den Reichskanzler 
Berlin, 3.. Dez. Reichspräsident von 
Hindenburg hat an den auf kurzem Ur—⸗ 
laub in Badenweiler weilenden Reichs— 
kanzler Dr. Brüning nachstehendes Tele⸗ 
gramm gerichtet: 
„Im treuen Gedenken spreche ich Ihnen 
meine ‚herzichsten Glückwünsche für er⸗ 
folgreiche Lrbeit und perfönliches Wohl—⸗ 
ergehen im neuen Jahre aus. 
Mit reundlichen Grüßen 
gez. v. Hindenburg⸗ 
o 
Der Glücawunsch des Reichskanzlers. 
Berlin, 832. Dez. Der Herr Reéichskanz 
er, der sich z. Zt. in Badenweiler aufhält, 
zat an den Herrn Reichspräsidenten zum 
Jahreswechel folgendes Teleggkamm ge 
richtet: —* 
„Zum Ichreswechsel darf ich Sie, hoch 
geehrter Reichspräsident, bitten, meinen 
zhrerbietigseen Glück⸗ und /Segenswunsch 
ntgegenzunehmen. Wedes di eins 
nit dem deutschen Voskedas Ihrer am 
steujahrstage mit mir in Ehrfurcht ge— 
denkt. Möge es Ihnen vergönnt sein, auch chaffen. Trotz aller ihr aufgelegten Fesseln 
im neuen Jahr als das Vorbild treuester jat sich die Wehrmacht als Hort des äu— 
Pflichterfüllung dem deutschen Volke in ren und inneren Friedens, als eiserne 
chwerer Zeit auf dem Wege zur Einigkeit dlammer des Reiches und als feste Stütze 
und zum Aufstieg voranzuschreiten. »es Staates erwiesen. Das ihr zu treuen 
gez. Dr. Brüning, Reichskanzler. Händen übergebene Erbe der alten Armee 
—— hat sie —3 — *— 
*zi danke der Wehrmacht für die Arbeit diefes 
Erlaß des Reichsprädenten Jahrzehnts und enthbiete ihr meine herz 
an die Wehrmachi Ananch ichsten Wünsche an neuen Ine eg 
Berlin, 31. Dez. Zum Jahreswechsel er ie weiterhin ihre Ehre dareinsetzen, in Ge 
äht der Herr Rechspräsident folgenden ax dorsam und treuer Pflichterfüllung dem 
die Wehrmacht gerichteten Aufuf? haterlande zu dienen. 
An die Wehrmacht! Berlin, 34. Dez. 19309 
Am 1. Januar 1931 besteht die Reichs xfi * 
wehr ein Jahrzehnt in der Form, die ihr 38 AS 
der Vertrag von Versailles bestimmte. Im * v 
Zeichen tiefster vaterländischer Not wur— Der Reichswehrminister: 
de sie unter meinem Amtsvorgänger ge- Groener. 
23222. 2 
Neujahrsempfang in Berlin 
Deuhschlands Wunsch — 
Revision des Youngplons 
Berlin, 1. Jan. Bei den üblichen Em— 
fängen anläßlich des heutigen Neujahrs— 
ages überbrachte Runtius Orsenigo 
Als Doyen die Glückwünsche des diploma 
tischen Korps. Auf die Ansprache des Nun 
ius erwiderte der Reichspräsident u. a. 
daß das deutsche Volk mit steigender 
Spannung die Wirksamkeit der internatio— 
aalen Zusammenarbeit im neuen Jahre er— 
varte. Möge es uns vor weiteren schmerz— 
lichen Enttäuschungen bewahren. Für den 
heurlaubten Reichskanzler überbrachte 
Reichswehrminister Groener die Glück— 
wünsche der Reichsregierung und erklärte 
in seiner Ansprache u a.: Es sei die Pflicht 
der Reichsregierung, darauf zu achten, daß 
durch den neuen Plan die sittliche und so 
ziale Lebensgrundlage des deutschen Vol— 
zes nicht erschüttert würde, daß der 
Hrundsatz der Gleichberechtigung gegen— 
über dem deutschen Volke rlene 
werde. Der Reichspräsident billigte e * 
ner Erwiderung diese Auffassung „der 
Reichsregierung und warnte in eindrücks 
vollen een davor, die politifches und 
»ersönlichen Gegensätze nicht zu einen 
Kampfe ausarten zu lassen, der⸗das deut 
sche Volk erfasse und zur Wirkung eines 
ewinntragenden Willens unfähig mache. 
DRe programmatischen eeee des 
Reichspräsidenten und Meichswehrmi⸗ 
aisters haben in Berliner politischen Krei— 
sen großen Eindruck gemacht. Es wird da— 
auf hingewiesen, daß die im vergangenen 
Jahre eingetretene Wandlung der Welt- 
wirtschaftslage die Revision des Youngpla— 
nes notwendig mache. 
—— 
Die Auffahrt der Diplomatenautos vor 
dem Palais des Reichspräsidenten zum 
traditionellen Neujahrs-Empfang, eir 
Schauspiel, das allfahrlich zahlreiche Neu 
zierige anlockt. 
In Karlsruhe 
Karlsruhe, 1. Jan. In den Räumen des 
badischen Staatsministeriums fand heuté 
Vormittag eine schlichte Neujahrsfeier statt, 
auf der Staatspräsident Wittemann die 
Ansprache hielt und in der er u. a. erklär 
te, nur der Reichspräsident und die vor 
seiner Autorität gestützte Reichsregierung 
mit dem Reichskanzler Dr. Brüning zeig— 
ten sich fest in der Erscheinungen Flucht 
Politische Einsicht und Verantwortlichkeit 
zgegenüber dem Staate, sowie Liebe zum 
Bolke müsse immer mehr die Oberhand ge— 
vinnen über Schlagworte des verstiegener 
Nationalismus und wirtichaftlichen Vessi— 
mismus. ;5 Schluß; machte sich der 
Staatspräsident die Worte des Reichskanz 
ers in dessen Neujahrsgedanken zu eigen 
Der badische Innenminister 
an die Polizei 
Karlsruhe, 1. Jan. Der badische Innen— 
ninister hat anläßlich des Jahreswechsels 
an Polizei und Gendarmerie folgenden Er— 
laß gerichtet: Den Führern und Beamten 
der badischen Polizei und Gendarmerie 
preche ich für treuͤe Pflichterfüllung im 
bergangenen, dienstlich für sie besonders 
schweren Jahre meinen Dank aus und ver— 
binde damit die besten Glückwünsche für 
das kommende Jahr. Ich bin der sicheren 
Erwartung und festen Ueberzeugung, daf 
auch in Zukunft Regierung und Bevölker 
ung sich auf den badischen Sicherheitsdienst 
oerlassen können. Treue um Treue! 
gez. Wittemann, 
Staͤãtspräsident und Innenminister 
Ein Mann der Wirtschafl über 
die Aussichlen des Jahres 1831 
Berlin, 31. Dez. In einem Interview 
für das „Tempo“ führt Geh. Rat Prof. Dr. 
Farl Duisberg, Vorsitzender des Aufsichts- 
cates der J. G. Farben, Präsident des 
Reichsverbandes der deutschen Industrie 
aus: 
Die Entwicklung der letzten Monate hat 
enen recht gegeben, die den Standpunkt 
ertraten, daß Energie und Führerwille 
ich auch heute noch in Deutschland durch 
etzen können. Die Durchführung des Wer 
kes der Reichsregierung erscheint ausrei— 
chend gesichert und es handelt sich heute 
nur noch darum, die zweckmäßigen Er— 
zänzungen zu finden, die das begonnene 
Werk wirklich zu dem machen, was es 
nach der Ansicht seiner Schöpfer werden 
soll, zu einer neuen Grundlage für eine 
zgesunde Entwicklung unseres politischen 
ind wirtschaftlichen Lebens. Um dieses 
ziel aber endgültig erreichen zu können, 
cheint mir die Erfuͤllung folgender Punkte 
notwendig zu sein: 1. Weiterführung des 
begonnenen Ausgabenabbaues und der 
Verwaltungseinschränkungen bis auf ein 
unserer finanziellen Leistungsfähigkeit an— 
gepaßtes Maß. 2. Vertrauen in unsere ei— 
gene Kraft und Leistungsfähigkeit, damif 
neuer Unternehmungsgeist und Leistungs— 
willen. 3. Ausnützung aller Möglichkeiten 
unserer handelspolitischen Situation, um 
z einer Ausweitung unserer Exportmög— 
ichkeiten zu kommen. 4. Erhöhung der 
Konkurrenzfähigkeit durch Selbstkosten— 
senkung u. a. 
Dr. Duisberg forderte vor allem noch 
Revidierung der, untragbaren Bestimmun— 
gen des Versailler Vertrages und Aende— 
rung der untragbaren Belastung des 
Youngplanes. Eine Stabilisierung der 
wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa sei 
nur dann möglich, wenn das Herz Euro— 
pas Deutschland, leben und arbeiten 
vas, Deutschland. leben und arbeites 
Wie beschäftigen wir 
die Arbeitslosen? 
Berlin, 831. Dez. In der Neujahrsnum— 
mer der „Voss. Zeitung“ beschäftigt sich 
Reichsfinanzminister Dietrich in einem län 
geren Artikel mit der Arbeitslosigkeit. Der 
Minister weist zunächst darauf hin, daß der 
Aufwand für die Erwerbslosen im Budget— 
jahr 1930-031 etwa 2,2 Milliarden Mα aus- 
machen dürfte. In dieser Summe seien je— 
doch die Beträge, die die Städte für die 
Wohlfahrtserwerbslosen ausgeben, nich 
enthalten. Der Minister geht dann auf die 
Bründe der großen Arbeitslosigkeit in 
Deutschland ein und schreibt dann weiter, 
es müsse versucht werden, die Arbeitslosen 
zu beschäftigen. Bei einem Darniederlie— 
gen der Wirtschaft würde das wohl nicht 
gelingen. aber auch schon ein Teilerfolo
	        

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