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Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1929 (88)

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1929 (88)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1929
Band, Heft, Nummer:
88
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1929
Verlag:
Hegauer Buchdruckerei AG
Größe der Vorlage:
33,0 x 48,0 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1929

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1929 (88)

Volltext

e 
7 
—— 
7 
— 35 —* 
— * 
— —— 6 
J551 41 
—— —B 
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9 
siches Verkündigungsblatt für den N⸗ 
gauer Bosfke Ioα 
—A 
iel e otene Degeszeitung 
Qahrgane 
Bezussn—— Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage s5 
Bei der Expedition abgeholt ...... RM. 1.70 Bei Liefexungsunmöglichkeit infolge höherer Gewalt wird kein Ersatz geleistet. 
In Engen frei ins Haus .5140 Postscheck Nonto Karlsruhe i. B. Nr. 224 26 
Durch die Post frei ins Haus * 3 18 Inseraten⸗Annahme für die Schweiz: Schweizer. Annoncen A.«G. Schaffhausen, Schwertstr.6 
7 Telegramm⸗Adresse 3 J gernsprech-⸗Anschlußß: 
/181 1. Blatt Hegauer Buchdruckerei Engen, Mittwoch 2. Jannar —— 1229 
— ganz erheblich zugenommen. Im 4. Jahr gen vorgenommene bakteriologische Unter- 
leten Transfers in Höhe von 943 Millioe uchung ein allmähliches Schwinden des 
48 nen Goldmark und Reichsmark und für UImfanges und der Heftigkeit der örtlichen 
Sachlieferungen 798 Millionen geleistet Infektion ergeben hat. 
worden. Am Schlusse des Jahresberichts 
vird die Notwendigkeit einer entgültigen Polltischer Rord in Pristina. 
7 ! v3 w Belgrad, 1. Jan. In einer der beleb—⸗ 
Festsetzung der deutschen Reparatihnzah— 
utzen harvorgehoben— esten Straßen der Stadt wurde am Sonn⸗ 
ag abend der Müller Ahmed Jussuf, ein 
7 Personen durch Gas getötet. Utitglied der Stadtverordnetenversamm— 
Newyoerk, 2. Jan. Durch unbemerktes ung, durch unbekannte Täter durch vier 
susströmen von Gas infolge eines Rohr- Revolverschüsse erschossen. Den Tätern ge— 
ruches wurden in der vergangenen Nacht ang es zu entkommen. Jussuf war ein füh— 
ne 7-köpfige Familie getötet. endes Mitgtied der demokratischen Partei. 
Man nimmt daher an, daß es sich um ei— 
nen politischen Mord handelt 
3Versonen bei einem Autounglück getötet. 
Ottavia (Canada), 2. Jan. Bei einem Zu—⸗ 
ammenstoß eines Autos mit einem Zug 
vurden 8 Insassen des Autos getötet. 
Verlin, 2. Jan. Im Palais des Reichs- 
präsidenten von Hindenburg fanden gestern 
wie üblich die Neujahrsempfänge statt. Die 
Glückwünsche des diplomatischen Korps 
überbrachte der Nuntius Pacelli, die der 
Reichsregierung Reichskanzler Plüller. Auf 
die Ansprache Pacellis antwortete der 
Reichspräsident, daß Deutschland noch im— 
mer keine gefestigten Verhältnisse habe, da 
noch ein großer Teil deutschen Gebietes 
von fremden Truppen besetzt sei. Deutsch— 
land werde für die Ueberwindung der be— 
stehenden Schierigkeiten nach wie vor alle 
Kräfte einsetzen, Voraussetzung sei aber die 
freie und verständnisvolle Zusammenarbeit 
aller Nationen. 
Reichskanzler Müller versicherte, daß die 
Reichsregierung unablässig auf die Befrei— 
ung des besetzten deuischen Gebietes hin— 
arbeiten werde. Die Lage im Innern 
Deutschlands habe sich gefestigt, aber von 
einer Blüte des deutschen Volkes könne 
noch nicht gesprochen werden. Der Reichs— 
präsident begrüßte sodann die Brüder und 
Schwestern des besetzten Gebietes. Er 
hönne mit Genugtuung aus den Erklärun— 
gen des Kanzglers feststellen, daß die 
Reichsregierung alles tun werde, um die 
schwierige Lage in den besetzten Gebieter 
zu beheben. Auch gab er seiner Zufrieden— 
heit über die Beilegung des Wirtschafts- 
kampfes Ausdruck. Im uͤbrigen betonte der 
Reichspräsident die Notwendigkeit, daß für 
das Saargebiet alles nur Mögliche getan 
werde müsse 
Neujahrzmunsch dez badsschen 
bluatsprüfdepten. 
w Karlsruhe, 1. Jan. Der Neujahrs⸗ 
glückwunsch des badischen Staatspräsiden— 
ten für das badische Volk hat folgenden 
Wortlaut: 
An der Schwelle des neuen Jahres 
möchte ich den Einwohnern des Landes 
Baden Ghück-u. Segenswünsche 
zum Auscdruck bringen. Mögen alle Giie— 
der des Volkes im politischen Meinungs— 
kampf ebenso wie im Wirtschaftsleben alle— 
zeit von gegenseitiger Achtung, von Selbst— 
losigkeit und Opferbereitschaft erfüllt sein, 
um den für das Wohl des gesamten Vol— 
kes notwendigen Ausgleich aller Stände 
und Berufsgruppen zu ermöglichen. Mö— 
gen insbesondere die Führer des Volkes 
diesen Geist hetätigen. Ein Volk, dessen 
zührer nicht sachlich, selbstlos und opfer- 
zereit sind, geht schließzlich zu Grunde. In 
ziesem Sinne treten wir ins neue Jahr 
mnit der Hoffnung und mit dem Wunsche 
s möge dem badischen und dem deutschen 
VBolke gelingen, auf seinem harten und 
»pferreichen Wege des Aufstiegs aus 
Schwäche und Not einen weitern glück- 
ichen Fortschritt zu erreichen. 
(gez.) Staatspräsident Dr. Schmitt. 
Nundgehung der Presse 
ver Pfalz zur Jahreswende. 
w Mannheim, 34. Dez. Sämtliche pfäl 
schen Zeitungen, vereinigt in der Begirks— 
irbeitsgemeinschaft der pfälz. Presse, halten 
»s für ihreGewissenspflicht, den einmütigen 
Hefühlen und Stimmungen der ganzen Be— 
zölkerung der Pfalz durch eine längere 
dundgebung vor aller Welt laut Ausdruck 
zu verleihen. Es wird darin vor allem der 
stuf nach Befreiung vom drückenden Joch 
iner fremden Besatzung wiederholt und 
zetont, daß die Pfalz vom Jahre 1929 die 
oolle Befreiung deutschen Bodens ohne be— 
ondere Gegenleistungen Deutschlands er— 
varte, umsomehr, als rechtliche, morali 
che und politische Gründe für einen An 
pruch auf diese Befreiung sprächen. Al— 
ßrenzland im Westen des deutschen Vater 
andes halte die Pfalz Ausschau, wo Brük 
zen der Verständigung und Versöhnung 
wischen Frankreich und Deutschland ge— 
chlagen werden könnten. Deutschland habe 
die Bestimmungen des Artikels 431 des 
zersailler Vertrages erfüllt, aber die Ver— 
ragstreue der Gegenseite sei trotzdem aus— 
geblieben. An die gesamte Kulturwelt wer— 
»e daher die ernste Frage gerichtet, wie sich 
der Völkerbund mit dieser immer noch an— 
dauernden Besetzung vertrage. Den Macht— 
inhabern aller ehemaligen Kriegsgegner 
werde daher u. a. zugerufen, endlich im 
Jahre 1929 mit der Besatzung Schluß zu 
machen. Nicht die 70000 Bajonette am 
Rhein gäben, die Sicherheit der Grenzen 
und des Friedens, sondern der friedliche 
Sinn einer ausfreiem Wollen zur Verstän— 
diaung bereiten deutschen Bevölkerung. 
3 5s8344 J * 128 3 
SDie wicntigite F rage: 
Wen wird Amerika in das neue Komitee entsenden? 
In politischen Kreisen erwartet man, daß 
zuurz nach Neujahr die Ernennung der 
merikanischen Sachverständigen für die 
—— 
zie endgültige Festlegung der Reparations— 
erpflichtungen Deutschlands entscheiden 
oll. Der neue amerikanische Präsident 
»oover hat seine Südamerika-Reise plötz-— 
ich abgebrochen, um seine Auffassung bei 
zer Auswahl der amerikanischen Delegier— 
ene geltend machen zu können, da die Ver— 
— 
neseiner Amtszeit stattfinden werden. Kurz 
nach der Ernennung der äamerikanischen 
Mitglieder dürften auch die deutschen Teil— 
tehmer bestimmt werden. 
Unter den amerikanischen Kandidaten 
verden folgende Volitiker und. Wirtschaft— 
er genannt; 
Neben seinem Richteramt entfaltete er auch 
rzine rege politische Tätigkeit, war Lehrer 
m verschiedenen amerikanischen Hochschu— 
sen, von 1907 bis 1910 Gouverneur des 
Staates Newyork und 1916 republikani-— 
scher Präsidentschaftskandidat 
Bowden, der dem ersten Komitee als 
nerißanischer Beobachter angehörte, und 
Paris, 31. Dez. Heute vormittag hat im 
Finanzministerium unter dem Vorsitz Poin— 
cares ein Kabinettsrat stattgefunden, über 
dessen Verlauf wie folgt berichtet wird. 
Der Kabinettsrat prüfte die politische Lage. 
Ministerpräsident Poincare erläuterte sei— 
nen Kollegen, daß er, als er am 11. Ne— 
vember das Ministerium bildete, die Auf- 
fassung gehabt hatte, nicht durch Verlänge— 
rung der Krise die Diskussion und die Ver— 
abschiedung des Budgets zu verzögern, 
daß er aber heute, nachdem die Annahme 
von Budgetzwölfteln zum dritten Mab ver 
mieden worden ist und nachdem die Stabi 
lisierung ihre Solidität bewiesen hat, die 
Aufgabe, die er übernommen hatte, als er— 
füllt ansehe und im Begriffe sei, dem Prä— 
sidenten der Republik seine Demission zu 
unterbreiten. In dem darauf folgenden 
Meinungsaustausch vertreten die Kabi— 
nettsmitglieder einstimmig die Ansicht, daß 
trotz der Bedeutung der erzielten Ergeb— 
nisse auf internationalem und innenpoliti— 
schem Gebiet noch sehr viel zu tun ist. Von 
der Erledigung dieser Aufgaben hänge die 
Konsolidierung der erzielten Ergebnisse ab 
und die Anwesenheit Poincares an der 
Spitze der Regierung bleibe weiterhin un— 
erläßlich für den Erfolg. Ministerpräsi— 
dent Voincare schloß sich diesen einstimmig 
vorgebrachten Argumenten seiner Mitar-— 
eiter an und der Ministerrat trat sogleich 
n die Prüfung der Frage ein, die bei Wie— 
zerzusammentritt der Kammer aufgewor— 
en werden dürften. 
Charles Gates Dawes, der als Vorsitzen⸗ 
zer des ersten SachverstärdigenAusschusses 
den Arbéiten dieses Komitees seinen Stem— 
hel aufdrückte, so daß das Abkommen sei— 
ren Namen erhielt. Eine neuerliche Ent— 
endung dieses Mannes würde beweisen, 
zaß man den Dawesplan in Amerika für 
eine zutreffende Lösung der Fragen gehal— 
ten hat und seinen hauptsächlichen Verfas— 
ser auch mit den weiteren Arbeiten be— 
raut. Dann dürfte Dawes auch den Vor— 
itz in der neuen Kommission wieder üher— 
rohmen 
Rusus Dames, der Bruder von Charles 
dawes, die beide als Ersatzmänner oder 
Ztellvertreter in Frage kommen. 
Für eine Paneuropäische 
Konferenz. 
w Berlin, 31. Dez. In einem Aufrufe 
ritt der Präsident der Paneuropäischen 
lnion R. N. Coudenhove-Kalergi für die 
kinberufung einer Paneuropäischen Kon⸗ 
erenz ein. Die Konferenz solle zusam⸗- 
nentreten, um den Krieg zu liquidieren 
ind Europa zu versöhnen. Der Völker⸗ 
zund habe sich als unzulänglich erwiesen, 
iese Aufgabe zu erfüllen. Der Völkerbund 
nüsse darum ergänzt werden durch eine 
»aneuropäische Konferenz, ähnlich wie die 
panamerikanische. Die Lebensfragen Eu— 
ropas seien nur auf europäischer Basis lös— 
har. Von den beiden Mächten, der Parla— 
nente und der Presse, solle im neuen Jahr 
die große Bewegung für eine Paneuropäi-— 
che Konferenz ausgehen. Der Erfolg die— 
ier Konferenz liege am guten Willen der 
ruropäischen Volker. 
TFe lemver aru uue 
Neutahrsseier der bad. Regierung. 
Karlsruhe, 2. Jan. Hier wurde die 
steujahrsfeier uf Einladung der bade— 
hen Staatsregierung mit einem offitziel— 
Festäft im Landestheater begangen, bei 
der Prof. Schlützer von der Techt. Hoche 
chule in Karlsruhe die Festrede hielt. 
Staatcpräsident Tr. Schmitt brachte ein 
zegeistert aufgensmmenes Hoch auf das 
»dische und das deutsche Volf auns 
ütlicher Unsall beim Reujahrsschießen. 
Hornbera. Schwarzwald). 2. Jan. Beim 
deujahrsschießen verunglückte hier ein 28— 
ähriger Mechaniker tötlich infolge Explo- 
dierens eines selbstverfertigten Böllers. 
deutichland hat seine Zahlungen pünktlich 
erfültt. 
Berltinu, 2. Jan. Ter vierte ZJahresbe— 
aicht des Reparationsagenten siellt fest, 
daß Deutschland alle Zah ungen pünktlich 
»füllt habe. Tie Sachlieserungen haben 
Charles Evans Hughes, Richter am Bun—⸗ 
zesgericht. ist am 11. April 1862 geboren.
	        

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