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Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1928 (87)

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1928 (87)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1928
Band, Heft, Nummer:
87
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1928
Verlag:
Hegauer Buchdruckerei AG
Größe der Vorlage:
33,9 x 48,0 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1928

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler. Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Engen, Jg. 1928 (87)

Volltext

Hen Triebe. Geldverdienen ist die Haupt⸗ 
achel! Mag dabei die Sitte und die Moral 
ines ganzen Volkes zum Teufel gehen. 
Nackte Frauen- und junge Mädchenkör— 
er werden in diesen Zeitschriften, die in 
en letzten Jahren wie Pilze aus der Erde 
zeschosfen sind, nach photographischen Auf⸗ 
iahmen dargestellt. Viel seltener wird der 
nännliche Körper dargestellt; geschieht es 
zoch, dann meistens als Gruppenbilder. Mit 
Zuust haben diese Darstellungen im Regel⸗ 
alle überhaupt nichts zu tun. Trotz dem 
ßesetz gegen Schmutz und Schund erleben 
vir den ganzen Aufmarsch der Schamlosig— 
reit an allen Ecken und Enden unserer 
Städte. Durch die Bahnhofsbuchhandlun— 
gen wird diese Pest auch aufs Land hinaus 
jetragen. Die Herausgeber und Vertreiber 
zieser Literatur, die ein Volk ins Verder⸗ 
den führen muß, aber verdienen Geld. viel 
zeld damit! 
Das Schamgefühl wird aus gerottet! In 
der Zeitschrift „Lachendes Leben“ — sie 
vürde besser heißen: „Tötendes Leben“ — 
tand jüngst unter einer Nacktabbildung 
solgende Gemeinheit: „Sank die Scham dir 
don der Seele, lerntest endlich nackt du 
Jehen.“ 
Eine Frage: Wird auf der Reichsstelle zur 
Zekämpfung von Schmutz und Schund das 
Lachende Leben“ nicht gelesen? Hat das 
gesetz gegen Schmutz und Schund über— 
jaupt einen Zweck, wenn solche Gemein— 
yeiten überall marktschreierisch angeboten 
ind an jeden 15- und 16-jährigen Jungen 
»erkauft werden dürfen? Ja. die Scham 
inkt von der Seele. 
Der deutsche Frauenkampfbund in Ei— 
enach erließ jüngst gegen die allgemein 
iblich gewordene öffentliche Darstellung 
all dieser Gemeinheiten einen energischen 
Protest. Wir im katholischen Lager sind 
nicht untätig auf diesem Gebiet und wir 
zaben alle Veranlassung, gegen diese zyni— 
schen Nacktbilder mit verstärkter Energie 
norzugehen. In jeder Stadt sollte eine 
dommission aus den katholischen Vereinen 
jeraus sich bilden, die sich der Aufgabe un— 
erzieht, allwöchentlich einmal die Schau— 
enster gewisser Buchhandlungen, die Aus— 
agen der Zeitungskioske und der Bahn— 
vofsbuchhandlungen zu besichtigen und da— 
ür zu sorgen, daß die aus dem Mammons— 
geist heraus geborenen, zur Schau gestell— 
en Gemeinheiten zurückgedrängt werden 
uind zuletzt ganz verschwinden. 
Unter dem Vorsitz von Professor Dr. 
Ibderhalden hat jüngst der deutsche Aerzte— 
»und zu dieser Frage Stellung genommen 
Die angenommene ÆEntschließung lautet: 
„Der Deutsche; Aerztebund für Sexual— 
thik hält es für seine Pflicht, die deutsche 
Aerzteschaft zur energischen Stellungnahme 
zegen die immer mehr um sich greifenden 
Auswüchse der Nacktkulturbewegung auf— 
urufen. Es gilt, dem Volke warnend klar 
u machen, daß hier ernste Gefahren auf 
ittlichem und damit auch letzten Endes auf 
zesundheitlichem Gebiete drohen. Wir müs— 
sen klar zum Ausdruck bringen, daß das 
Schamgefühl in seiner natürlichen und be— 
rechtigten Form — also nicht etwa die un— 
natürliche Prüderie — unbedingt gewahrt 
ind geachtet werden muß; denn wir ecrblik— 
zen in diesem Gefühl den Ausdruck der 
Selbstachtung der Persönlichkeit. Es zerstö— 
ten, heißt sittliche Grundlagen der Persön— 
ichkeit vernichten. Unter bewußter Ab— 
ehnung jeder Heuchelei und Unwahrheit 
nüssen wir die Aerzteschaft zur Mitarbei 
»ei der sittlichen Volksaufklärung aufru— 
en.“ 
Somit die Aerzteschaft, die einen guten 
rxinblick in die Zusammenhänge auf diesem 
Hebiete hat. 
Praktisch liegen die Verhältnisse so, daß 
»as Publikum, das solche Zeitschriften 
zauft, planmäßig auf den sittlichen Tief— 
rand verseuchter Lust- und Wüstlinge her— 
abgedrückt wird. Mit Phrasen über „Natur— 
gemäßheit“, „Schönheitskultur“, „Neues 
zZörpergefühl“, der „Neue Mensch“, der 
„Mensch, der sich selbst entdeckt hat,“ usw. 
vpird das Volk am Narrenseil herumde 
ührt. 
Vor allem muß sich aber die Frauenwelt 
elbst mehr rühren. Hier haben der kath. 
zrauenbund, wie die weiblichen katholi— 
chen Standesvereine eine große Zeitauf— 
zjabe. Sich wehren, bringt Ehren! 
Ich schließe mit dem Schluß des Aufrufs, 
en der deutsche Frauen-Kampfbund erlas— 
en hat; er lautet: 
„Deutsche Frauen! Sind wir so machtlos, 
o blöde geworden, daß wir uns von Män— 
nern, von Aerzten erst klar machen lassen 
nüssen, was unser weiblicher Instinkt, un— 
er gesundes Muttergefühl, gebieterisch ver— 
ingen müsse?! 
Frauen! schweigt nicht länger zu dieser 
oachsenden Verwahrlosung! Erhebt allent— 
jalben eure Stimme! Fordert die Abschaf— 
ung dieser gemeinen Zeitschriften, fordert 
»en Schutz der Jugend vor solchem Schmutz 
ind Schund und deshalb fordert, daß sol— 
her Unflat nicht zur Schau gestellt werden 
darf. Wendet euch mit solcher Forderung 
in eure Stadtverwaltung. Wir haben 
teichsprüfungsstellen für die Durchprüfung 
er Schriften auf ihren Inhalt. Aber eine 
tarke öffentliche Meinung muß ihnen zur 
zeite stehen und nicht dulden, daß die 
zacktbild-Zeitschriften bei solcher Prüfung 
twa frei ausgehn und die Schamlosiakeit 
crumpf wird. 
Frauen! schließt euch zusammen mit dem 
deutschen Frauen-Kampfbund (Meuland— 
zaus, Eisenach), damit eure Stimme gedört 
oird! Noch gibt es gesundes Frauentum ge— 
iug, das gegen solche Verseuchung aufsteht 
ind nicht zuläßt, daß die Fäulnisbagillen 
illes ergreifen. Deutsche Frauen ltommt u. 
jelft uns!“ 
Ja helft! Helft mit, ihr vielen katholi— 
hen Vereine! Helf' mit werktägiges, sitt⸗ 
ich gesundes katholisches und christliches 
2066 
Ausland 
zßegen das Ueberhandnehmen der Ozean— 
flüge. 
w Mailand, 31. Dez. Der ‚Corriere della 
zera“ meldet aus Newyork, daß der be— 
tannte Meteorologe Browe Staatssekretär 
»oover in einem Schreiben gebeten habe, 
eden Start von Flugzeugen nach dem Aus— 
ande zu verhindern, wenn die Flieger nicht 
m Besitze einer amtlichen Ermächtigung 
'nd. 
ehlanit IeNigyahedd:eiiae. sä.he Cethe 
kinsturz eines Schwesternwaisenhauses. 
w Neapel, 31. Dez. In der Gemeinde 
zarra ist ein Teil des Schwesternwaisen- 
auses während der Messe eingestürzt. Eine 
Paise wurde getötet, die Oberin verletzt. 
Ein neuer Wahabitenangriff. 
w London, 31. Dez. Times meldet aus 
zsra: Ein neuer Wahabitenangriff auf.die 
zrakgrenze wird aus Nasiriyeh berichtet 
ei dem nach Schätzung von Flüchtlingen 
O bis 50 Mann des Schamarstammes in 
crak getfötet wurden 
die unter einer Lawine begrabenen 
Studenten. 
w Tokio, 31. Dez. Eine weitere Meld— 
ing aus Tokio berichtigt die Zahl der von 
iner Lawine überraschten Studenten au 
If. von denen vier noch vermißt werden. 
4 Studenten unter einer Lawine begraben. 
w Tokio, 31. Dez. Wie aus Nagane be— 
ichtet wird, wurden im Gebirge nördlich 
ieser Stadt 28 Studenten von einer La— 
odine überrascht. 24, die unter den Schnee— 
nassen begraben blieben, dürften ums Le— 
en gekommen sein 
ztarke Verkehrsstörungen durch Schnee 
in Frankreich. 
w Boulogne⸗sur⸗Mer, 30. Dez. Den gan—⸗ 
en Donnerstag waren 200 Arbeiter mit der 
Legräumung des Schnees auf der Eisen— 
ahnlinie von Boulogne nach Calais be— 
chäftigt. Die Züge haben immer noch be— 
rächtliche Verspätungen. In der Artois 
iegt der ganze Eisenbahnverkehr darnie— 
er. An einigen Stellen liegt der Schnee 
20 Meter hoch auf den Gleisen 
ipsthhe Bette er poutthe 
543 3 
zetatgung der stumerenden Jugend. 
Mailand, 28. Dez. Aus der langen An—⸗ 
prache, die der Papst in der Audienz der 
circoli Universitari Cattoliei Italiens ge— 
alten, tragen wir einige Stellen nach, weil 
hre Bedeutung weit über die Grenzen Ita⸗ 
iens hinausgeht. Das Studium ist nach 
en päpftlichen Worten „das Streben, tie⸗ 
er zu sehen“. Wenn man dann besser und 
iefer sieht, entwickelt sich daraus „besser 
ind wirksamer der Wille“. Als religiöse 
ultur bezeichnete der Heilige Vater „die 
enntnis Gottes und der Seele und der 
zeziehungen der Seele zu Gott“‘. Der 
ief religiöse Forscher sei in Volta verkör— 
ert, dessen Jahrhundertfeier im ablaufen— 
en Jahre begangen wurde und dessen Ent— 
eckung im Laufe des Jahrhunderts eine 
o wunderbare Entwicklung erfahren habe 
aß man das Ende davon nicht absehen 
önne. Wissenschaft und Glaube seien im 
Ngenannten Zeitalter der Enzyklopädie, 
em Zeitalter Voltas, als ausgesprochene 
zegner betrachtet worden. Volta habe also 
iehr abwehren müssen als irgend ein an— 
erer Mann der Wissenschaft; er habe mehr 
erteidigt als das einfache religiöse Wissen 
es Katechismus. Besonderen Nachdruck 
egte der Papst darauf, daß es dem Welt— 
nenschen not tue, zuweilen in einer Stunde 
der in einem Tage stiller, religiöser 
zammlung Zwiesprach mit Gott zu halten, 
ewissermaßen Gott zu suchen. Lobens— 
nert sei das Studienprogramm wegen der 
ervorhebung d. Moralphilosophie, die mit 
er Lehre von den persönlichen Pflichten 
eginne, die Beziehungen zwischen Indivi— 
uum und Individuum, weiter jene von 
udividuum und Familie und schließlich der 
ienschlichen Gesellschaft selber umschreibe. 
so daß sie in die Sozialwissenschaft aus— 
mnünde. 
„Ein anderer Reflex drängt sich hier auf 
—ED 
demiker an der Politik nehmen sollen. 
Mässen sie denn nicht sich selbst fragen, ob 
ie als Katholiken irgend eine Politik trei— 
»en sollen? Wenn sie aber ihr Studium 
den genannten Argumenten widmen, legen 
ie die Basis zur guten, wahren, großen 
ßolitik, jener, die auf das höchste Wohl, 
iuf das allgemeine Wohl abzielt, jene der 
polis“ der „eivitas“ jenes öffentlichen 
Vohls, das die suprema lex ist, nach der 
ille soziale Tätigkeit gerichtet sein muß 
uind wenn sie das tun, werden sie eine der 
zrößten christlichen Pflichten begreifen und 
rfüllen, weil mit der größeren und wich— 
igeren Art des Arbeitsfeldes auch die 
gFflicht zur Arbeit wächst. Ein solches Feld 
st das Feld der Politik, weil es die Inte— 
tessen der ganzen Gesellschaft betrifft. Un— 
er diesem Gesichtspunkt ist das politische 
Arbeitsfeld das Feld der politischen Cari— 
as; nichts ist ihm überlegen als nur die 
keligion selber. In dieser Gesinnung müs 
en sich die Katholiken und die Kirche zur 
holitik einstellen; weil die Kirche und ihre 
Lertreter, in allen Graden dieser Vertret— 
ung, keine politische Partei sein können, 
die ihrer Natur nach auf eigene Interessen 
bzielt, selbst dann wenn sie das allgemeine 
Vohl im Auge hat, doch nur das Prima 
hrer besonderen Auffassungen sieht.“ 
Als Beispiel „guter christlicher Politik“ 
ttierte dann der Heilige Vater ausdrück— 
ch sein eigenes Beispiel, wie er nämlich 
son als Jüngling „mit Interesse die 
ämpfe der alten deutschen Zentrumspar— 
verfolgt hat, in der er mit wirklicher 
ewunderung Advokaten, Aerzte, Wissen— 
chaftler gesehen und gehört habe, wie sie 
n vollkommen politischem Milieu Argu— 
nente, die die Sache Gottes, des Gewissens, 
zer Religion mit der tiefen Kompetenz und 
nit der Vornehmheit ded Empfindungen 
ehandelten, mit der sie Bischöfe hätten 
ehandeln können.“ 
Das Jahr 1928. 
Das neue Jahr, das dem Jahre 
3641 der julianischen Periode entspricht, 
st ein Schaltjahr von 366 Tagen. Der 
chalttag ist aber nicht etwa der 29. Fe— 
ruar, sondern nach Julius Cäsars Be— 
timmung der 24. Vas hat zur Folge, daß 
ie Feste der Heiligen und mit ihnen die 
Ramenstage vom 24. Februar ab bis 
zum Ende des Monats um einen Tag 
veiterrücken. St. Mathias, im gewöhn— 
ichen Jahr am 24., ist im Schaltjahr am 
25. Februar usw. Alle, die am 29. Fe⸗ 
zruar das Licht der Welt erblickten, kön⸗ 
nen im nächsten Jahr nach vierjähriger 
ßause wieder einmal ihren Geburtstag 
eiern. Der Schalttag, auf den kein Ge— 
ächtnistag eines Heiligen fällt, spielt 
m Volksglauben heute noch eine große 
olle und abergläubische Leute haben vor 
ym eine heillose Scheu; denn: „Ein 
zchaltjahr ist des Segens bar“ und am 
zchalttag selbst soll der Unsegen sich be— 
onders fühlbar machen. In slavischen 
ändern hat er die Bedeutung des 1. 
Pril, an dem man sich gegenseitig zum 
Narren hält. Der Aschermittwoch fällt in 
diesem Jahre schon auf den 22. Febr., 
ilso noch vor den Schalttag; Ostern auf 
den 8. April, Pfingsten auf den 27. Maĩ. 
Da das neue Jahr mit einem Sonntagç 
deginnt, wird es im ganzen 53 Sonntage 
n sich schließen. — Der Kalender der 
Juden umschließt das regelmäßige Ge— 
neinjahr 5688 u. das überzählige Schalt— 
ahr 5689; das jüdische Neujahrsfest fällt 
ruf den 15. September 
Ans Stadtu. Umgebunn 
⸗9J. Engen, 2. Jan. Am vergangenen 
Samstag Nachmittag fand unter Anteil— 
lahme der staatl. und Gemeindebehörder 
ie feierliche Eröffnung der schor 
ängst geplanten und endlich zur Wirklich 
eit gewordenen Kraftpostlinie En gen— 
iTzingen statt. TDie Behörde der von 
er Linie berührten Gemeinden, mit Aus— 
zahme von Welschingen, sammelten sich 
n Hilzingen im Gasthaus zum „Kreuz!“. 
derr Bürgermeister Gönmer-Hilzingen 
zegrüßte im Namen der dortigen Ge 
neinde die Gäste und dankte zunächst al 
sjen denen, die sich für das Zustandekom— 
nen der Linie besonders bemühten. Von 
dilzingen gings per Auto zurück nach 
duchtlingen, hier war es Herr Bürger 
neister Muer, welcher die Gäste be 
grüßte und den Wert dieses Verkehrsmit— 
els für die dortige Gemeinde besonders 
zervorhob. Nach kurzem Aufenthalt gings 
zach Weiterdingen. Die betreffenden Ge 
neinden hatten teilweise beflaggt und 
zöllerschüsse kündigten die An- und Ab— 
ahrt an. Etwa um 6 Uhr erfolgte die 
dückkunft in Engen, und fand die Feier 
n Gasthaus zur „Sonne“ ihren Abschlutß 
An allen Haltestellen ließen es sich die 
hetreffenden Gemeinden nicht nehmen, die 
Bäste zu bewirten. — Es ist nur zu 
hoffen, daß die Begeisterung für das 
neue Verkehrsmittel anhält und durch 
rusgiebige Benützung ihr Dasein be— 
jaupten kann, öhne die betreffenden Ge— 
meinden finanziell zu start zu belasten. 
dies wurde von allen Rednern während 
zer Feier ebenfalls hervorgehoben. (Daß 
zie Presse dazu nicht eingeladen war, äst 
unerklärlich. Für Reklame machen sind 
wir gut genug. Wir werden uns das 
nerken. D. R4 
Engen, 2. Jan. Am gestrigen Neu— 
ahrsabend waren die Mitglieder des 
riegervereins und dessen Ange— 
örige recht zahlreich im Lammsaale zur 
Veihnachtsfeier versammelt. Nach einem 
Fröffnungsmarsch einer Abteilung der 
Ztadtmusik, die den musikalischen Teil 
übernommen hatte und einem gut vor— 
getragenen Prolog von Frl. Kuhm, be— 
grüßte der Vorstand, Herr Bader, die 
zahlreichen Teilnehmer mit einem herzl. 
Glückwunsch für das neue Jahr und 
einem Gedanken an die gefallenen Ka— 
meraden. Die Stadtmusik spielte darauf 
unter stehender Anhörung der Festteil⸗ 
rehmer das Lied: „Ich hatte einen Ka— 
neraden“. Die Weihnachtstheaterstücke 
Die schönste Weihnachtsgaber und „Der 
etzte Christbaum“, die originellen Cou— 
olets, ein Gedicht „Zwiegespräch der He— 
zauberge, sowie die Vorträge der Mu— 
ik unterhielten die Teilnehmer vortref— 
ich. Die Gabenverlosung erregte gar 
nanche Heiterkeit. Mit einem flotten 
Tänzchen nahm die weihnachtl. Feier, 
die in allen Teilen gut verlaufen ist, 
ihren Abschluß. 
Engen, 2. Jan. Das neue Jahr hat 
hei uns mit der ernsten Mahnung an das 
Zterben angefangen. Witwe Maria Do⸗— 
ser war am Silvesterabend noch im Dank⸗ 
zottesdienst und saß am Abend mit ihren 
Kindern froh zusammen. Am Neujahrs⸗ 
norgen richtete sie sich gerade zum 
dauptgottesdienst, als plötzlich ein Hirn⸗ 
jchlag sie ereilte. Der Geistliche konnte 
roch die hlg. Oelung spenden, um 8444 
Uhr war sie schon eine Leiche. Möge der 
zuten, stillen Frau nun der heilige Got⸗— 
tesfriede, den der Geistliche am Schlusse 
der Silvesterpredigt allen fürs neue Jahr 
wünschte, recht bald im Himmel zuteil 
werden. Für uns alle aber gilt nach 
diesem traurigen Hall die ernste Mah— 
nung: Du vergiß das Sterben 
wmischt! 
Engen, 1. Januar. Im Jahre 1927 
camen in der hiesigen kath. Pfarrei vor: 
Taufen Trauungen Beerdigungen 
J auswarts 
Engen 40 11 10 39 
Anselfingen 812 4 
Bargen 7 — — 6 
zittelbrunn 9 11 3 
seuhausen — 2 
zimmerholz 2 
zus. 7 A6 
Hl. Kommunionen wurden ausgeteilt 
2182. (Im Jahre 1924 18954). 
s⸗ Vom Hegau, 2. Jan. Wintersaaten 
jaben sich im allgemeinen kräftig ent— 
wickelt und zeigen dichten Bestand, spät 
untergebrachte Saat ist da und dort noch 
zurückgeblieben. Feldmäuse sind dieses 
Jahr fast nirgends in auffallender oder 
»edrohlicher Anzahl vorhanden. 
s⸗ Vom Randen, 2. Jan. Reisende mit 
Abonnement auf Viehversicherungen be— 
reisen wieder das Land. Landwirte seid 
oorsichtig bet Abschluß solcher Versicher⸗ 
ungen. Erst kürzlich wurde ein Reisender, 
der Bestellungen auf Viehversicherungen 
ntgegennahm („Bauernbund“, Landwirt-⸗ 
chaftlicher Wegweiser“) wegen versuch— 
en Betrugs zu 1 Monat Gefängnis ver— 
rfeilt. 
O Singen, 2. Jan. Zum Chordirigen⸗ 
ind Organisten an der St. Josefskirche, 
die im Sommer 1928 eröffnet wird, wur⸗ 
»e vom Gesamtstiftungsrat Herr Haupt— 
ehrer Albert Maier in Singen er— 
tannt, der erst vor kurzem von Hilzingen 
zach Singen an die Hauptvolksschule ver— 
etzt wurde. Mit der Bildung des Kirchen⸗ 
chores und den Proben soll bereits in 
den nächsten 14 Tagen begonnen werden, 
damit bei Ingebrauchnahme der Kirche 
hereits ein leistungsfähiger Kirchenchor 
schon besteht. 
Singen, 31. Dez. Die vor kurzer 
zeit neu eingerichtete Kraftwagenlinie 
zingen—Aach erfreut sich einer starken 
Benutzung. Dieser Tage kam es sogar 
por, daß der um 18,10 Uhr von Singen 
abgegangene Wagen mit 55 Personen be—⸗ 
setzt war. Das ist gewiß das beste Zeug— 
nis von der Notwendigkeit dieser Kraft— 
vagenlinie; dazu ist die Beförderung 
ine sehr rasche, in 20 Minuten wird ovie
	        

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