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Hegauer Erzähler, Jg. 1916 (76 [75])

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler, Jg. 1916 (76 [75])

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler, Jg. 1916
Band, Heft, Nummer:
76 [75]
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1916
Verlag:
Danubia AG
Größe der Vorlage:
32,0 x 46,5 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1916

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler, Jg. 1916 (76 [75])

Volltext

— 9—ę— 
—6— 18 30 ——— 7 ——106 
A D — J—— v J p J 
Verlag des amtlichen Verkuündigungsblattes für den Amtsbezirk Engen 
hegauer Volls⸗Olatt — 76. Jahrgang. Viel gelesene Tageszeitung 
5 gopreis vtertellahriich: * Erischein? Läglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage Einrückungsgebühr: J 
Sel der 5 abgeholt·. . Mt. 1.288 — — Anzeigen: die einspaltige Garmondzeile oder deren 
—* oft zegehen ..5,16 Gratis; Beilagen; Raum 13 Pfg. — Retlamen? 25 Pig. 
ß die Poßn stei ins Haueäs148 Amtliches Verkundigungsblatt für den —A Eugen Bei größeren Aufträgen Rabatt 
Befielungen auch hur einzelne Monate zulässig ureeee Unterhaltungsblatt jeden Samstag Bei gerichtlicher Betreibung lein Rabati 
⸗ — — ahrplanbuch für den Sommer⸗ und Winterkure — — 
77777 7 7— — SSce VäAolWeehetkaͤneoetteteh Autchetcebteutex chc cht ctceacecacee gauAuübttW BRRXM à.àäuausuääXÄàα8N ĩÄääRαORäRαOW9RW2 3,Wdecee hbhctckNMkhitkkckWccheccat2ectidkectlhcictcca wcvecuauet etduAkue taaete T. 
Selegamm.aipresse Engen, Monag, 3. Jannar — 
1215 497 
—— 2— * 
SDes Kaisers Neujahrsgrusßß. 
Unsere Gesandten in Saloniki von den Franzosen verhaftet. Eine nene Wilson⸗Torpedierung im Mittelmeer. Im Westen Grabenkümpfe. 
200 Franzosen gefangen. In Güdost-Gülfzien Ahwehr russischer Angtiffe 
Ein Neujahrs-Erlaß des 
Kaisers. 
Berlin, 1. Jan. Seine Majestät der 
daiser hat aus Anlaß des Zahreswechsels 
olgenden Erlaß gegeben: 
An das deutsche Heer, die Marine und 
ie Schutztruppen. Kameraden! 
Ein Jahr schweren Ringens ist abgelau— 
en. Wo immer die Ueberzahl der Feinde 
gegen unsere Linien anstürmte, ist sie an 
Eurer Treue und Tapferkeit zerschellt. 
bdeberall, wo ich Euch zum Schlagen an— 
etzte, habt Ihr den Sieg glorreich errun⸗ 
gen. Dankbar erinnern wir uns heute vor 
allem der Brüder, die ihr Blut freudig da⸗ 
hingegeben haben, um die Sicherheit für 
unsere Vieben in der Heimat und unver⸗ 
zjänglichen Ruhm für das Vaberland zu 
erstreiten. Was sie begonnen haben, wer—⸗ 
den wir mit Gottes gnädiger Hilfe vollen—⸗ 
den. Noch strecken die Feinde von West 
und Ost, von Nord und Süd in ohnmäch— 
iger Wut ihre Hände nach allem aus, was 
ins das Leben lebenswert macht. DieHoff⸗ 
rung, uns im ehrlichen Kampf überwinden 
zu können, haben sie längst begraben müs⸗ 
en. Nur auf das Gewicht ihrer Masse, 
zuf die Aushungerung unseres ganzen 
ßolkes und auf die Wirkungen ihres eben⸗ 
o frevelhaften wie heimtückischen Ver— 
eumdungsfeldzuges auf die Welt glauben 
ie noch bauen zu dürfen. Ihre Pläne 
verden micht gelingen. An dem Geift und 
in dem Willen, der Heer und Heimat un—⸗ 
rschütterlich eint, werden sie elend zu—⸗ 
schanden werden: dem Geist der Pflichter⸗ 
üllung für das Vaterland bis zum letzten 
Utemzug und dem Willen zum Siege. So 
schreiten wir denn in das neue Jahr. Vor— 
värts mit Gott zum Schutz der Heimat 
ind für Deutschlands Größe. 
Großes Hauptquartier, 31. Dez. 1915. 
Wishelm 
Wer ist Herr in Saloniki. 
Wie die „Times“ aus Saloniki berich— 
en, sind die Konsuln von Deutschland, 
desterreich-Ungarn und der Türkei mit 
versonal und Familien von General Sar— 
ail verhaftet und die Konsulate von fran—⸗ 
zösischen Truppen besetzt worden. 
Sosta, 1. Jan. Die Alliierten bezeich⸗ 
nen die Verhaftung des deutschen, österrei— 
hisch⸗ungarischen, bulgarischen und türki— 
chen Konsuls in Saloniki, die mit ihrem 
personal und ihren Familien auf ein 
driegsschiff gebracht worden sind, als Ver⸗ 
jeltungsmaßregel für den Fliegerangriff 
ruf das Truppenlager bei Saloniki. 
Athen, 31. Dezember. (Havas.) Die 
donsuln des deutschen Reiches, von Oester⸗ 
eich⸗Ungarn, der Türbei und Bulgarien 
ind an Bord des franzssischen Groß— 
nienschiffes „Patrie“ gebracht worden. 
Athen, 31. Dezember. (Reuter.) Grie⸗ 
henland hat gegen die eVrhaftung der 
stonsuln in Saloniki, welche es eine Ver⸗ 
letzung seiner Souveränitätsrechte nennt, 
»rotestiert. 
Die Verhaftung der Konsuls erregt hier 
die größte Erbitterung. 
Deutsche, österreichisch- ungarische u. bul⸗ 
zarische Familien verlassen in großer 
Zahl Salonik. Die beiden ersten Kolonien 
ünd sehr zusammengeschrumpft und dürf- 
en einschließlich der Beamten beider Ge— 
reralkonsulate zusammen kaum mehr als 
sundert Personen umfassen. Die Polizei— 
ewalt ruht noch in griechischen Händen. 
doch hat die Entente eine Parallelpolizei 
rganisiert, die im gegebenen Zeitpunkt 
ie Funktionen übernehmen soll. Sie be— 
teht vornehmlich aus nach Salonik ge— 
lüchteten serbischen Zivilbeamten. 
Mit fieberhafter Tätigkeit wird von den 
ranzösischen Arbeiterbataillonen die Her—⸗ 
rellung des zweiten Bahngleises nach 
zewgeli betrieben. 
Die bevorstehenden Operationen gegen 
Saloniki. 
Unter der reichen Beute in Prizren be— 
and sich außer dem serbischen staatlichen 
Archiv auch eine Galakarosse des serbisch. 
dönigs aus Silber. 
Die Operationen gegen die Engländer 
ind Franzosen würden in kurzer Zeit auf⸗ 
zenommen werden und es würde eine 
ründliche Abrechnung erfolgen. 
Der Seekrieng. 
der englische Panzerkreuzer 
„Natal“ gesunken. 
Köln, 31. Dez. In London wird amt— 
ich bekanntgegeben: Gestern sank in Ha— 
xre der englische Panzerkreuzer „Natal“ 
asolge Explosion im Innern. Von der 
zesatzung wurden 400 Mann gerettet. Der 
zanzerkreuzer „Natal“ wurde gebaut im 
Fahre 1905, war 13 750 Tonnen qroß u. 
ntte 704 Mann Besatzungç 
Persia torpediert. 
Amerißaner umgekommen. 
Etwas für Wilson. 
W.T.B. London, 1. Januar. (Reuter. 
der Postdampfer „Persia“ der Peninsular 
ind Orientlinie wurde am 30. Dezember 
915 bei Kreta torpediert. Die Mehrzahl 
ꝛer Passagiere und der beträchtlichen Be— 
atzung ist umgekommen; nur vier Boote 
ermochten den Dampfer zu verlassen, de— 
en Insassen nach Alexandrien gebracht 
vurden. Unter den 230 Passagieren sind 
rei Amerikaner. (Anmerkung: Die Per— 
ia war 7951 Tonnen groß.) 
Weiter wird gemeldet: 
Der betzte Hafen, welchen die „Persia“ 
ingelaufen hatte, war Malta, wo sie am 
B. Dezember ankam. Aus der Passagier⸗ 
iste geht hervor, diaß 230 Passagiere in 
London Billette nahmen; darunter befan— 
en sich 87 Frauen, 25 Kinder und drei 
Amerikaner 
Ein frauzösischegriechischer Zwischenfall. 
Die Sudslawische Korrespondenz meldet 
rus Athen, daß ein französisches Torpedo⸗ 
vot unfern vom Piräus einem griechisch. 
torpedobootszerstörer das Signal gab, zu 
jalten. Der griechische Kommandant ig⸗ 
wrierte dies, da er nicht verpflichtet war, 
n den eigenen Gewässern den Anordnun⸗ 
en eines fremden Kriegsschiffes zu fügen. 
ils das französische Torpedoboot ver— 
härfte Haltesignale gab, soll der griech 
ommandant auf den Franzosen Feuer ge 
ehen haben 
Tagesberichte. 
Großes Hauptquartier, 314. Dez. Amtl 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Nach erfolgreicher Sprengung wurde 
en Engländern nordwestlich von Hulluch 
in vorgeschobener Graben entrissen. Zwei 
daschinengewehre und einige Gefangene 
elen in unsere Hand. 
Ein feindlicher Fliegerangriff auf Ost— 
inde richtete in der Stadt erheblichen Ge— 
äudeschaden an. Besonders hat das Klo— 
ter vom Heiligen Herzen gelitten. Neun— 
ehn belgische Einwohner sind verletzt, 
iner getötet. Militärischer Schaden isft 
icht entstanden. 
Destlicher und Bailkankriegsschauplatz: 
Keine Ereignisse von besonderer Bedeu— 
ung. 
Oberste Heeresleitung. 
Großes Hauptquartier, l. Januar 1916 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Keine wesentlichen Ereignisse. 
Deftlicher Kriegosschauplatz: 
Bei Friedrichstadt scheiterte ein über das 
zis der Düna geführter russischer Angriff 
in unserem Feuer. 
Feindliche Jagd-Kommandos und Pa— 
rouillen wurden an mehrere Stellen der 
Front abgewiesen. 
Nördlich von Czartorysk stießen stärkere 
»eutsche und österreichischungarische Er— 
kundungsabteilungen vor. Sie nahmen 
etwa 50 Russen gefangen und kehrten 
rachts in ihre Stellungen zurück. 
Oesterreichisch-ungarische Batterien der 
Armee des Generals Grafen von Bothmer 
eteiligten sich wirkungsvoll flankierend 
an der Abwehr russischer Angriffe füdlich 
»on Burkanow. 
Balkan⸗Kriegsschauplatz: 
Nichts Neues. 
Oberste Heeresleitung 
Großes Hauptquartier, 2 Jan. Amtl. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
In der Nacht zum J. Januar 1916 wur— 
en Versuche stärkerer englischer Abteilun— 
jen in unsere Stellung bei Frelinghem 
nordöstlich von Armentieres) einzaudtin— 
Jen, vereitelt. 
Nordwestlich von Hulluch besetzten un— 
ere Truppen nach erfolgreicher Spreng⸗ 
ung den Trichter. 
Bei der Eroberung eines feindlichen 
ßrabens südlich des Hartmaunsweiler— 
dopfes fielen über 200 Gefangene in un— 
ere Hände 
Deftlicher Kriegeschauplatz: 
An verschiedenen Stellen der Front 
vurden vorgehende schwächere rufsische 
Abteilungen abgewiesen. Nördlich des 
Dryswjaty⸗Sees war es einer von ihnen 
gselungen, vorübergehend bis in unsere 
Ztellung vorzudringen. 
VBalkan⸗riegsschauplatz: 
Die Lage ist unverändert. 
Nberste Heeresleitung. 
Bern, 314. Dez. Bei den Kämpfen am 
Hartmannsweilerkopf zerstörte, wie die 
„Neue Zürcher Zeitung“ aus Paris mel— 
bet, eine deutsche Granate eine amerikami⸗ 
che Automobilambulanz, die einzige, die 
in den Vogesen war. Zwei amerikanische 
Aerate wurden getötet. 
Gefangene Franzosen 
Die jüngst am Hartmannsweilerkopf ge— 
angenen Franzosen sind zumeist jüngere 
eute, sehen wohlgenährt aus, sind gut ge— 
leidet und durchweg mit dem neuen Stahl⸗ 
elm ausgerüstet, an den sie sich mit der 
zeit wohl gewöhnt haben, denn sie bekla— 
jen sich nicht mehr über dessen Schwere, 
ondern sie preisen ihn als vorzüglichen 
SIchutz namentlich gegen die Steinsplitter. 
Die übergroße Mehrzahl der Gefangenen 
ist keinesfalls niedergeschlagen wegen ihrer 
zefangennahme, im Gegenteil, sie freuen 
ich, jetzt endlich in Sächerheit zu sein. 
eit nunmehr neun Monaten sind sie in 
den Bergen im Schützengrabenkampf und 
ie meinen, sie hätten damfßt die Pflicht 
hrem Vaterlande gegenüber erfüllt. Und 
a sie wissen, daß ihrer in deutscher Ge⸗ 
sangenschaft ein gutes Los harrt, find sie 
munter und guter Dinge und freuen sich 
nach erfolgtem Friedensschluß wieder ge— 
und zu den Ihrigen in die Heimat zurück— 
ehren zu können. Die größere Zahl von 
hnen — rund 800 Mann — ist vom In— 
anterieregiment 152, von dem im April 
ieses Jahres in dem gleichen Gefechtsab— 
chnitt bereits 700 Mann gefangen ge⸗ 
tommen wurden. Die übrigen verteilen 
ich auf mehrere Regimenter, auch Alpen⸗ 
äger sind darunter. Ausnahmslos wün 
ben sie alle den baldigen Frieden. 
Die Zusßftünde in Saloniki. 
Sofia, 29. Dez. Eine hochgestellte Per 
bonlichkeit, die das anglo⸗französische Le— 
zen und die Vorbereitungen fseit Beginn 
er anglo⸗französischen Expedition in Sa— 
oniki genau zu beobachten Gelegenheit 
atte, machte folgende Mitteilungen: 
Groß ist die Erbitterung der Franzo⸗ 
en gegen die Engländer. Die Engländer, 
die in luxeriösen Feldausrüstungen lan— 
den, viele haben hohe Gummistiefel, be— 
rachten, da sie ernstlich an der Aktion 
nicht teilnehmen, ihre Anwesenheit als 
ine Art Sport. Tatsächlich sind in Sa— 
oniki alle Fußbälle aufgekauft und die 
Engländer spielen den ganzen Tag, wůh⸗ 
nend die Franzosen die sich des Ernstes 
er Lage bewußt sind, Schanzen aufwerfen. 
die Engländer treten herrsich und heraus— 
ordernd auf. Fast jeder zweite Offizier 
und jeder Soldat ist täglich bezecht zu se⸗ 
sen. Ich war Zeuge, wie englische Sbid— 
ner in Gasthäusern, wo sie jetzt immer vor— 
iusbezahlen müssen, für eine Flasche Bier 
ine Kiste Kakes oder mehrere Dosen Jams 
aben. Ein früherer serbischer Minister 
agte mir: Unser Unglück find die Eng— 
änder, weil sie Munition, Geschütze und 
Geld schickten; sie verleiten uns, die wir 
auch ihr persönliches Eingreifen erwarte— 
ten, zum Selbstmord, sonst hätten wir, un— 
bekümmert um Rußland, längst kapitu— 
liert. 
Die Franzosen sind für eine Winter— 
ampaqne nicht ausgerüftet. In der Sta—
	        

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