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Hegauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für den Großh. Amts- und Amtsgerichts-Bezirk Engen, Jg. 1903 (63 [62])

Bibliografische Daten

fullscreen: Hegauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für den Großh. Amts- und Amtsgerichts-Bezirk Engen, Jg. 1903 (63 [62])

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler
Publikationsort:
Engen
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Hegauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für den Großh. Amts- und Amtsgerichts-Bezirk Engen, Jg. 1903
Band, Heft, Nummer:
63 [62]
Publikationsort:
Engen
Veröffentlichungsjahr:
1903
Verlag:
Theophil Schneider's Buchdruckerei
Größe der Vorlage:
28,0 x 40,6 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=3066108-0_1903

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Hegauer Erzähler
  • Hegauer Erzähler. Verkündigungs-Blatt für den Großh. Amts- und Amtsgerichts-Bezirk Engen, Jg. 1903 (63 [62])

Volltext

— * 4 — —— 
— 7 JJ —J 
— —2 —— 7— 
————— J — 
J * * * 3 4 141 5 44 8 — — ⸗ 
h — —— — — —— —J ———— 4 ——— J — —— — 
— — 73 — —5 —7 —74 — — — — 7 —— —— JI 3 — J 
4 57 ——— — — — — — J. — — —3 —5 —— 
68 5 2 725 — ——— — — 7 
— W— — 4 — — 2 — 5 — — 7 
—— 5— 5 21 — — —⏑ 04 75 — —4 — J. —— 4 
— 14 — —* —— 
FE — * — 8 ꝓ ⸗ * * n * 
3 F ———— — * 
p 
weze mit dem achkleitigen „Illultxierken Unterhaltungsblatt als Gratisbeilage. Ih 
Ur.1 
Der heutigen Nummer liegt der Wand⸗ Ja die oberste Schulbehörde lieferte sogar, fol⸗ 
Notizkalender für 1903 als Gratisbeilage gendes: Durch Erlaß ward die neue Schreib— 
hei. weise gongeshre künftig e en die 
TTDCCC 443 XISAT neue Form Rat geschrieben werden sollte. Unter— 
diezn das Jlustrierte Unterhaltungöblatt Itr. . na var — —— 
Iuhalt des Juustrierten Unterhaltunasblattes schulr ath. Den Amtsverkündigungsblättern wurde 
Rnea r gFamilie Feigel; Novelle von Anna Vogel svert g⸗ t 
hin Spielberg. Ihlu strierte Rundschau: Die damals nahegelegt, die neue Rechtschreibung innet 
Halloren bringen zu Reujahr ihrem Pfänner Eier, Wurst zuhalten, aber der Oberamtsverkündiger, die 
und 8— Die eere e h Karlsruher Zeitung“, schrieb bis auf den heutigen 
3 ei ae Faee w — rneunt Tag die alt e Orthographie! So entstand dann 
zug auf dem Weg nach dem Friedhof, Ein Andenten auf dem Gebiete der deutschen Rechtschreibung ein 
Eqhneeräumer auf der Arlberßsbahn. Der Dopy el anarchistischer Zustand, jeder schrieb, wie's ihm 
g ger m — — We und 8— in den Schulen die Puttkammer'sche 
n ——— Orthographie gelernt hatte, mußte sie sich womög— 
dnelle Inschrift. Leicht erklär —— —* 
Indegeehie erg pdn —ãA d Biͤd lich in seiner praktischen Berufstätigkeit schleunigst 
Umderseren, nut VBild. Bilder-Rätsel. Anagaramm. wieder abgewöhnen. 
Raͤtfel. Auflbsungen von Nr. e— J neue Orthographie beruht rae 
⸗ auf einem Uebereinkommen fämtlicher 
Zur gefl. Beachtung! deutschen Staaten, die sich verpflichtet haben, Ab— 
der „Hegauer Erzähler“ kann immer indeungenc nach u WVegeher 
ame eschlusse vorzunehmen. Die 
noch dei aben Postanstalten, Vosogernburen und liichsten Regeln der neuen Rechtschreibung sind 
Posthilfsstellen, bei den Landbriefträgern, bei solgende: 
unseren Austrägern, sowie bei der Expedition für Das th wird nur noch in Fremdwörtern ge— 
das soeben begonnene erste Quartal 1903 bestelli schrieben, in allen deutschen Wörtern schreibt 
werden. Auf alle noch einlaufenden Bestellungen ne * . F a — —— 
werden die bereits erschienenen Nummern suin geiechisches Wort, Diphtherie, Srchographie. 
soweit der Vorrat reicht, ohne besonderes Ver khee dann' man mit oder ohne h schreiben. Die 
langen kostenlos nahgeliefert. ornamen müssen auch den neuen Regeln folgen 
Der Verlag. man schreibt also künftig Berta, Bertold. 
7 — Das ph wird ebenfalls nur noch in Fremd 
Die neue deutsche Rechtschreibung wörtern geschrieben, in denen es ja auch beinahe 
soll nach dem Beschluß des Bundesrates mit dem zusschließlich nur vorkommt. Die deutscher 
. Januar 1903 bei allen amtlichen Veröffent- Wörter Efeu, Rudolf, Westfalen und auch Sofo 
lichungen und überhaupt im amtlichen Gebrauch chreibt man jetzt mit f. 
bei allen Behörden des Reiches eingeführt Für das sis st und ßz gelten folgende Regeln 
werden. Als Zeitpunkt für die Einführung der Vor t und p steht — außer in Zusammensetzungen 
neuen Rechtschreibung in den Schulen ist der wie z. B. Haustür — immer s. Also: fasten, Kiste, 
Beginn des Schuljahres 1908 auf 1904 festgesetzt. Wespe, Knoͤspe. — Wenn hinter ss der tonlose 
Wir wollen diese neue Orthographie von heute Vokal e ausfällt, so muß es, da ss nur zwischen 
an auch im „Hegauer Erzͤhler“ einführen. Durch zwei Vokalen stehen kann, in ß verwandelt werden 
die Zeitung wird sie am ehesten im Publikum Z. B. angemessener, angemeßner, wässerig, wäßrig 
bekannt und sich einleben. Hoffentlich werden die Dagegen bleibt das — 
Behörden diesmal nun auch wirklich mittun loses e ausfällt, unverändert, wie unsre, Drechsler. 
und von jetzt ab neue Rechtschreibung schreiben. In der lateinischen Schrift setzt man s für sund 
Bei der letzten Puttkammer'schen) neuent“ Ortho⸗ 8 ohne Unterschied, ss für ss und sz für ß. 8. B 
graphie war dies nämlich nicht der Fall sie wurde Maszn (Maße) aber Masse (Masse). Im kleinen 
war auch amtlich verordnet, aber geschrieben ist Alphabet ist für ß ein lateinischer Buchstabe 6 
sie nie worden, weder von den Ministerien noch eingeführt, statt diesem ist auch ss zulässig. 
hon den unteren Behörden. Nicht einmal det Statt Ae, Oe, Ue schreibt man jetzt A, 
Oberschulrat, der die neue Rechtschreibung O, ün Nur da, wo Ae zweisilbig gesprochen 
für die Schulen verfügte, hat sich dazu beauemt. wird. wie Aeronaut, bleibt es stehen. 
Im bösen Schein. 
i Roman von L. Haid heim. 
— — — (Machdruck verboten. 
Hurch die verschneiten Straßen der auck Biswos⸗ 
stadt schritt in der Morgenfrühe ein hochgewachsener 
Monn von etwa dreißig Jahren, vom Bahnhofe 
kommend, dem entgegengesetzten Thore zu. 
Et kannte offenbar den Weg, und nun streiften 
seine Blicke hier und da eins dieser hochgiebeligen 
Häuser, welche als schöne Ueberreste mittelalterl cher 
Saukunst mit ihren Eteinhaner⸗ und Holzschneide⸗ 
Arbeiten und ihren originellen Bemalungen die 
Bewunderung der Fremdes, der Stolz der Bürger 
Ds. find. 
In seinen dunklen Kaisermantel gehüllt, hatte ex 
ebenso wenig acht auf das beginnende Schneegestöber, 
aber es half ihm zu einem kleinen, interessanten 
Intermezzo, denn auf dem schmalen, schlechten 
Trottoir, um die Ecke biegend, rannte er gegen den 
Regenschirm einer ihm ebenso rasch entgegenlommenden 
Dame, derselbe streifte ihm die hohe Pelzmütze vom 
Ropfe und entglitt durch die Bewegung den 
Händen der Trägerin. 
„Oho!“ hatte er gerufen, und dann bat er die 
Dame, die schon nach ihrem Schirm griff, um 
Verzeihung. 
IIch haͤtte wohl die Schuld,“ sagte diese mir 
sehr sympathischer Stimme. 
Er war ihr zuvor gekommen, überreichte ihr den 
— —— 
ne ee 63. Jahrgang 
vBei groͤßeren Aufträgen Rabatt. 
— — —— 
Wenn drei gleiche Konsenanten zusammentreffen, 
wie in Schifffahrt, Schnellläufer kann der eine 
ausfallen, bei Trennungen bleibt er aber stehen, 
wie Schiff⸗fahrt, Schnell⸗läufer. Dagegen schreibt 
und trennt man „dennoch“ den⸗noch“. Nach 
ck (kk) darf das k und nach z ( 33) das 3 
nicht ausfallen. Also; Rückkehr, Schutzzoll. 
Bei Trennungen bleibt st immer ungetrennt; 
also La⸗ften, Beeste, Klo⸗ster. Einzelne Mitlaute 
kommen auf die zweite Silbe z. B. Bü⸗cher, Bucße, 
He⸗xe, rei⸗zen. 
Ein empfehlenswertes Wörterbuch, das nach den 
neuen Regeln zusammengestellt ist und die Grund—⸗ 
regeln enthält, ist das von Dr. Konrad Duden 
herausgegebene „Orthographische Wörterbuch der 
deutschen Sprache“. Preis gebunden 1. 65 Mk. 
Ernennungen und Versetzungen. 
Justiz. Notar Karl Kohlund, in Engen nad 
Neustadt versetzt. Referendär Ludwig Ertel aus Rastatt 
zum Notar in En gen, ernannt. Notar Rudolf Lueger 
in Villingen nach Kehl II versetzt. Referendär Gerhard 
Keller vus Hilsbach zum Notar in Salem ernannt. 
Eifenbahn. Die Epeditionsassistenten: Albert Metz⸗ 
maiér in Immendingen nach Freiburg, Philipz 
Scheerer in, Konstanz nach Immendingen, Karl 
Sffnmer in Mannheim nach Konstanz und Hugo Unge— 
recht in Emmendingen nach Mannbeim ve—setzt. 
Aus Stadt und Laud. 
*Entgen, J. Jan. Die Neujahrsnacht verliej 
hier ruhig. Als eine schöne Neuerung wurde all⸗ 
zemein das Einläuten des Jahres um Mitternacht 
begrüßt. Möge dieser Brauch nun auch bestehen 
bleiben. 
*Engen, 2. Jan. Am Dreikönigstag nach— 
mittag halb 3 Uhr wird der Centrumsabgeordnete 
Herr Falkenwirt Goldschmid aus Immendingen im 
Felsen“ in Thengen Bericht über seine Landtaas— 
tätigkeit erstatten. 
Möhringen. Zum Jahreswechsel hat 
die wasserreiche Stadt Möhringen an der 
Donau einen bedeutjsamen Fortschritt zu verzeichnen. 
Seit einigen Tagen brennt das elektrische 
Licht in unseren Straßen (Dank dem Errichter, 
Herrn Friedrich Weißer, einer unserer fürsorglichen 
Stadtvaͤter) so schön, daß man sich ordentlich 
freuen darf, an Stelle des alten Ollichtes eine so 
moderne und bequeme Beleuchtung erhalten zu 
haben. Auch in unseren Wirtschaftslokalen ist es jetzt so 
gemütlich, daß man sich nicht genug satt sehen kann. 
Auch zu gewerblichen Zwecken wird die elektr. Anlage 
schoñ ausgenützt. Kronenwirt Kirner hat seine 
Brauerei, sowie die Maschinen für die Landwirt- 
ichaft zum elektrischen Betrieb aufs neueste einge— 
„Arno! Sind Sie beim Alten? Wie geht's?“ 
reichte der alte Here dem jüngeren die Hand zu 
freundschaftlichem Drucke. 
Daun sah er ihn noch einmal schäcfer an, aber 
er wurde sich nicht recht klar darüber, was ihm 
an seinem Freunde, welcher eigentlich der Intimus 
seines Sohnes und dessen Regimentskamerad war, 
auffiel. 
„Es ist doch nichts mit dem Hofrat ?“ fragte er. 
denn Arno sah nicht aus wie sonst. 
„Ich sprach den Alten noch gar nicht, Herr 
Oberst, komme eben erst von der Bahn, bin die 
zauze Nacht durchgefahren und muß mit dem Mit. 
tags⸗Kourierzuge zurück,“ erkäärte der junge Mann 
Wieder ein forschender Blick des Obersten. 
Aber Arno schien ihn nicht zu sehen. 
Um so deutlicher war es dem Herrn, daß do 
was nicht in Ordnung war. 
Natürlich wieder irgend einen leichtßüͤnnigen 
Streich! Wahrscheinlich Spiel! „Der Alte wird fich 
wieder einmal schön ärgern,“ dachte er mit einer 
gewissen Sy upathie an den Hofrat, seinen guten 
Bekannten vom Klub her. Sie standen fich im 
Brunde nicht nahe, aber des Oberft don Finster— 
wald Einziger und des Hofrats Meggelsen 
Pflegesohn hatten seit der Knabenzeit innigen Ber⸗ 
tehr, so lernten die beiden Alten fich kennen. J 
„Was macht Julias? Haben Sie ihn kürzlich 
gesehen?“ fragte der Oderft mit ihm weitergehend.
	        

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