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Die Indianer-Reduktionen der Iesuiten in Paraguay, Argentinien und Rio Grande do Sul

Bibliografische Daten

fullscreen: Die Indianer-Reduktionen der Iesuiten in Paraguay, Argentinien und Rio Grande do Sul

Strukturtyp:
Monografie
Sammlung:
Sonstige gemeinfreie Werke
Titel:
Die Indianer-Reduktionen der Iesuiten in Paraguay, Argentinien und Rio Grande do Sul
Untertitel:
(ein Beitrag zur Heimatkunde)
Publikationsort:
[S.l.]
Veröffentlichungsjahr:
1911
Verlag:
.
Größe der Vorlage:
55 S.

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Signatur:
Ca ALTB 307
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1843455617

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Die Gründung der Reduktionen

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Die Indianer-Reduktionen der Iesuiten in Paraguay, Argentinien und Rio Grande do Sul
  • Einband
  • Ruine der Reduktion in Sao Miguel
  • Titelseite
  • Literaturverzeichnis
  • Die Guarany
  • Die Gründung der Reduktionen
  • Die Anlage der Reduktionen
  • Das Leben in den Reduktionen
  • Einiges über Verwaltung und Militär
  • Die Vertreibung der Jesuiten, der Verfall der Reduktionen und der Untergang des Volkes
  • Die Ruinen der Sieben Missionen
  • Schlußwort
  • Inhaltsübersicht

Volltext

10 — 
Die Gründung der Reduktionen. 
Im Jahre 1516 entdeckte der Spanier Juan Dias de Solis 
die Muͤndung des La Plata. Irre geleitet durch freundschaftliche Be— 
wegungen der Uferbewohner landete er und wurde mit acht seiner Ge— 
fährten erschlagen. Zehn Jahre später fuhr der Großpilot Sebastian 
Gaboto oder Cabot, ein in spanischen Diensten stehender Engländer, 
mit einer kleinen Flotille den Paranä hinauf. Einige Stücke Silber, die 
er von den Indianern eintauschte, sandte er sofort nach Spanien und 
gab mit freudiger Uebertreibung dem neu entdeckten Strome den Namen 
Rio de la Plata. Als die nach dem Ursprung des Edelmetalls gefragten 
Indianer nach Westen wiesen, glaubte er, die Hochstraße nach dem fabel⸗ 
haften Goldlande (der Inka) gefunden zu haben. Er kehrte 1530 heim; 
die von ihm in einem Fort zurückgelassenen Spanier wurden von den 
Indianern erschlagen. Eine dunkle Sage von einem Lande mit großen 
Schätzen verbreitete sich in Spanien, man träumte von einem neuen 
Reiche und mächtigem Anwachsen spanischen Gebietes, und als 1535 
Pedro Mendoza seine Reise nach dem neuentdeckten Lande antrat, 
da schlossen sich ihm dreißig Erben hoher Namen und alter spanischer 
Hänser, mehrere flämische Offiziere, 2500 Spanier und 150 Deutsche 
an. „Ungeheurer Golddurst trieb den einen, Verlangen nach Ruhm und 
ritterliche Abenteuerlichkeit spornte die andern, Missionseifer ließ wieder 
andere von ihrem Vaterlande sich losreißen und sich in namenlose Meere 
werfen und ungeheure Landstriche durchwandern. Sie führten Waffen⸗ 
taten aus, die in das Reich der Fabeln gehören würden, wenn sie nicht 
Geschichte wären! Dazu muß man sich die Gestaltung des Landes ver— 
gegenwärtigen, um die ungeheure physische und moralische Energie zu 
würdigen, welche diese Männer Hindernisse überwinden ließ, die unge— 
heuer waren. Ohne Führer wagten sich ja diese Eisenmänner, ohue 
Lebensmittel in unbekannte Gegenden, dichte Wälder, in denen sie sich 
verloren, durch welche die Axt ihnen den Weg bahnen mußte, in über— 
schwemmte Ebenen, in Sand⸗- oder Salzwüsten, wo Wasser und Wild 
gänzlich ausgingen, — und das alles mitten unter feindlichen Stämmen, 
welche die Ueberlegenheit ihrer Waffen ausglichen durch die Menge und 
durch ihre Bekanntschaft mit dem Lande. Daß solche Leute, welche 
so hart gegen sich selbst waren, es auch gegen die Be— 
siegten sein mußten, liegt auf der Hand.“ (J. Pfotenhauer.) 
Aber sie alle hatten kein Glück. Mehr als 3000 Weiße waren inner⸗ 
halb 12 Jahren eingewandert, und 600 nur sind der kümmerliche Rest, 
der sich 1333 um Martinez de Irala schart, dem ersten Spanier, 
der am La Plata festen Fuß faßt. 
Die kühnen Eroberer haben den Boden des neuen Landes mit 
ihrem Blute getränkt, und die Gebeine galanter Höflinge aus Spaniens 
edelsten Geschlechtern bleichen auf den Pampas. Entsetzliche Metzeleien 
mit den Eingeborenen, Mißgeschicke aller Art, Hunger und Pestilenz 
rafften die meisten unter ihnen dahin. Die Ueberlebenden, die das große
	        

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Die Indianer-Reduktionen Der Iesuiten in Paraguay, Argentinien Und Rio Grande Do Sul. ., 1911.
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