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Koloniale und politische Aufsätze und Reden

Bibliografische Daten

fullscreen: Koloniale und politische Aufsätze und Reden

Strukturtyp:
Monografie
Sammlung:
Kolonialismus
Autor:
Scharlach, ...
Titel:
Koloniale und politische Aufsätze und Reden
Beteiligte Personen:
Scharlach, ...
Publikationsort:
Berlin
Veröffentlichungsjahr:
1903
Verlag:
Mittler
Größe der Vorlage:
V, 118 S.

Signatur:
Kw D k I 3
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1782562613

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
18. Aus der Verteidigung des Dr. Carl Peters

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Koloniale und politische Aufsätze und Reden
  • Titelseite
  • Vorrede
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Eingabe an den Reichskanzler (v. Caprivi) in Sachen der Errichtung einer englischen Gesellschaft zum zwecke des Ankaufs der Besitzungen der Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwest-Afrika
  • 2. Die Beschaffung von Geldmitteln für unsere Kolonien
  • 3. Buren und Uitlanders
  • 4. Beamtenregierung oder Selbstverwaltung in den Kolonien
  • 5. Die Ausbildung der Kolonialbeamten
  • 6. Unsere Kolonien und die Presse
  • 7. Gelderwerb in den Kolonien
  • 8. Über der Gewinnbeteiligung der Regierung bei Kolonialgesellschaften
  • 9. Das wirtschaftliche Wesen der Genussscheine
  • 10. Flotte und Kolonien
  • 11. Mein koloniales System
  • 12. Die Auswanderung und unsere Kolonien
  • 13. Volksvermögen, Flotte und Kolonien
  • 14. Staatsverwaltung und Privatunternehmungen in unseren Kolonien
  • 15. Privatunternehmungen in unseren Kolonien
  • 16. Konservative Weltanschauung
  • 17. Abgeordneten-Diäten
  • 18. Aus der Verteidigung des Dr. Carl Peters
  • 19. Eine deutsche Kolonialbank
  • Werbung

Volltext

| Koloniale und politische Aufsätze und Reden. 
"' Im Jahre 1896 stellte sih Herr Dr. Peters an die Spitze der Be- 
wegung für die Vermehrung der deutschen Flotte, wel<e damals noch 
feine8wegs so populär war wie heute. Er veranstaltete bis Ende Februar 
Versammlungen in Berlin, Magdeburg, Kassel, Marburg und Dresden, 
in welchen er unter begeisterter Zustimmung dafür eintrat, die Flotte 
jo auszugestalten, daß sie unseren Kolonien und unseren Handelsinteressen 
genügenden Schuß gewähre. 
Die Angriffe des Abgeordneten Bebel in der ReichStagssigzung vom 
März 1896 und dessen Unterstüzung dur< die Herren Lieber und Richter 
waren die Antwort, welche das Zentrum, der Freisinn und die Sozial- 
demofraten Herrn Dr. Peters darauf erteilten, daß er gewagt hatte, für 
die von. diesen Parteien (damals auch vom Zentrum). zurücgewiesene 
Vermehrung der Flotte einzutreten. Hinzu kam für die beiden leßt- 
genannten Parteien, daß sie grundsäßlich die sogenannten Kolonialskan- 
dale nicht einschlafen lassen wollten. 
- ZS< war daher sehr erstaunt, als Herr Dr. Kayser auf diese Angriffe 
erwiderte, daß man den angeblichen Brief an Bischof Tucker, dessen von 
Herrn Bebel behaupteter Inhalt die dreitägige Entrüstungsdebatte ent- 
fesselt hatte, nicht gefannt habe und deshalb eine neue Untersuchung 
einleiten werde, anstatt zu erklären, daß man bis zur Beibringung des 
Briefe38 an dem Resultate der biSherigen Untersuchungen festhalten müsse. 
Andererseits konnte man nicht verkennen, daß der Inhalt jenes angeb- 
lichen Briefes Herrn Dr. Peters schwer belastet und die genügende 
Grundlage eine8 neuen DiSziplinarverfahrens gegen ihn gebildet 
haben würde. 
Als ich nah einiger Zeit hörte, der Brief an den Bisc<of Tucker habe 
sich als erlogen erwiesen, hielt ih die Sache für abgetan. Auch als 
bekannt wurde, es solle denno<h eine Anklage im DisSziplinarverfahren 
gegen Dr. PBeters erfolgen, und die Verordnung zur Bildung des Dis- 
ziplinargericht8hofes, welche dies ermöglichte, im August 1896 erlassen 
wurde, beruhigte mich die Annahme, daß die Kolonial-Abteilung im 
öffentlichen Snteresse, wie in dem des Herrn Dr. Peters es für richtig 
gehalten haben werde, den Erklärungen durch den Spruch des Gerichtes 
ein Ende zu machen. 
. Allerdings erregte die Zusammensekzung der Disziplinarkammer das 
Befremden aller, welche sich für koloniale Dinge interessierten. Jeder 
hatte die Empfindung, daß ein Gericht, bestehend aus dem Senats- 
präsidenten beim Kammergericht, als Vorsizendem, sowie zwei Land- 
gerichtgräten und zwei Geheimen Regierungsräten im Reichsamt 
des Inneren als Beisizern, für die Entscheidung der in Betracht 
kommenden Fragen nicht zuständig sei, und es gewissermaßen eine Miß- 
achtung der ganzen kolonialen Bewegung in sich schließe, daß man nicht 
102
	        

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Zitierempfehlung

Scharlach, ...... Koloniale Und Politische Aufsätze Und Reden. Mittler, 1903.
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