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Koloniale und politische Aufsätze und Reden

Bibliografische Daten

fullscreen: Koloniale und politische Aufsätze und Reden

Strukturtyp:
Monografie
Sammlung:
Kolonialismus
Autor:
Scharlach, ...
Titel:
Koloniale und politische Aufsätze und Reden
Beteiligte Personen:
Scharlach, ...
Publikationsort:
Berlin
Veröffentlichungsjahr:
1903
Verlag:
Mittler
Größe der Vorlage:
V, 118 S.

Signatur:
Kw D k I 3
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1782562613

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
16. Konservative Weltanschauung

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Koloniale und politische Aufsätze und Reden
  • Titelseite
  • Vorrede
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Eingabe an den Reichskanzler (v. Caprivi) in Sachen der Errichtung einer englischen Gesellschaft zum zwecke des Ankaufs der Besitzungen der Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwest-Afrika
  • 2. Die Beschaffung von Geldmitteln für unsere Kolonien
  • 3. Buren und Uitlanders
  • 4. Beamtenregierung oder Selbstverwaltung in den Kolonien
  • 5. Die Ausbildung der Kolonialbeamten
  • 6. Unsere Kolonien und die Presse
  • 7. Gelderwerb in den Kolonien
  • 8. Über der Gewinnbeteiligung der Regierung bei Kolonialgesellschaften
  • 9. Das wirtschaftliche Wesen der Genussscheine
  • 10. Flotte und Kolonien
  • 11. Mein koloniales System
  • 12. Die Auswanderung und unsere Kolonien
  • 13. Volksvermögen, Flotte und Kolonien
  • 14. Staatsverwaltung und Privatunternehmungen in unseren Kolonien
  • 15. Privatunternehmungen in unseren Kolonien
  • 16. Konservative Weltanschauung
  • 17. Abgeordneten-Diäten
  • 18. Aus der Verteidigung des Dr. Carl Peters
  • 19. Eine deutsche Kolonialbank
  • Werbung

Volltext

16. Konservative Weltanschauung. 3 
der Betätigung ihres Einflusses auf andere, welche sonst und an und 
für fich betrachtet als Taten der Gewalt, als Rückfälle in die Zeit des 
Kampfes aller gegen alle erscheinen würden. 
Um der Menschheit die Entwickelung bis zu einer heute von 
uns kaum no< geahnten Gotte3nähe zu ermöglichen, ist den Menschen 
gleichzeitig das Streben nach Vervollkommnung und die Freiheit 
des Willen8 verliehen. Denn ohne diese letztere, ohne die freie Wahl 
der Wege zum Ziele wäre das Streben danac< ausgeschlossen. Wäre 
der Wille gebunden, der Weg und jeder Schritt darauf bestimmt, kein 
Unterschied im Wollen möglich, so würde auc< kein Streben und keine 
innere Vervollkommnung dur< die Freiheit des Strebens möglich sein. 
Damit aber würde auch jede Entwickelung der Menschheit ausgeschlosjen 
erscheinen, oder man könnte solche do< nicht anders betrachten, als das 
Wachsen des Baumes aus dem Saatkorn, aus welchem Wurzeln, Stämme, 
Äste und Blätter willenlos mit Naturnotwendigkeit sich entfalten. 
Daraus, daß im Gegensage dazu in uns die Freiheit des Willens 
und da8 Bewußtsein davon sowie das Streben nach Entwickelung gelegt 
ist, s<ließen wir, daß Gott un8 etwas anderes hat sein lassen wollen 
als alle anderen Geschöpfe, daß in seinen Schöpfungsplan die Freiheit 
des menschlihen Willens aufgenommen war, um dur< ihn die Menschen 
innerhalb der Gesamtschöpfung zu immer größerer Vollkommenheit 
zu führen. 
Von diesem Gesichtspunkte aus, daß der Wille des einzelnen zwar 
frei, aber in seiner Richtung auf die Vervollkommnung des Ganzen ge- 
bunden sei, hat man alles menschliche Wollen und Handeln zu beurteilen. 
Sn diesem Sinne ist e8 wahr,. daß alles Schlechte ein Teil von jener 
Kraft ist, die stets das Böse will und stet3 das Gute schafft. 
Wie stellt sich nun dieser Weltanschauung gegenüber das Verhältnis 
de38 Menschen zu Gott und zur Religion dar ? 
Die Antwort muß sich aus der Erkenntnis von der Bedeutung des 
freien Willens ergeben, durc< dessen Verleihung Gott uns erst zu 
Menschen hat werden lassen und dessen ewige Bedeutung für die Mensc<- 
heit sich dadurch betätigt hat, daß Christus erschien und sich gesandt 
fühlte, um aus freiem Willen die Sünden der Mensc<heit auf sich zu 
nehmen und. für sie zu sterben. 
Die "Religion; der Glaube beruht auf der Erkenntnis der Gnade 
Gottes, welche sich in der Schöpfung des Menschen, das heißt in der Ver- 
leihung des freien Willens an sein Geschöpf, erwiesen hat. 
- "Je tiefer ein Mensc< oder ein Volk in die Erkenntnis von der Be- 
deutung dieser Gotte8gnade eingedrungen ist, je reiner und mächtiger 
wird ihre Religion und se tiefer werden sie selbst von dem Bewußtsein 
ky
	        

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Zitierempfehlung

Scharlach, ...... Koloniale Und Politische Aufsätze Und Reden. Mittler, 1903.
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