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Bote aus dem Bieletal (1971)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1971)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1971
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1971

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar/Februar 1971
Band, Heft, Nummer:
1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1971)
  • Januar/Februar 1971 (1)
  • März/April 1971 (2)
  • Mai/Juni 1971 (3)
  • Juli/August 1971 (4)
  • September/Oktober 1971 (5)
  • November/Dezember 1971 (6)

Volltext

Seite 2 
deller „auf den Kopf hauen“, was ihr 
auch gelang. Nur nahm diese geschlos- 
sene Frauenversammlung einen unerwar- 
:‚eten Ausgang. Der Bürgermeister hatte 
1ämlich ein paar Ratsschreiber hinter 
einen schweren Eichentisch versteckt, die 
aber entdeckt wurden und von den hoch- 
Jestimmten Teilnehmerinnen .des Fest- 
mahls daraufhin eine gewaltige Tracht 
?>rügel erhielten. Seither  eierte das schle- 
sische Städtchen Münsterberg mit großem 
Vergnügen alljährlich seine „Weißerfast- 
nacht“. (hvp) 
Ein sonderbares‘ „Weinlesefest” 
Warschau (hvp) Selbst die polnische 
Presse bedachte rückschauend das 
„Weimnlesefest”, das in Grünberg (Nie- 
derschlesien „traditionsgemäß” began- 
gen zu werden pflegt — zuletzt im 
Spätherbst 1970 — mit ironischen Kom- 
mentaren. Dieses Fest findet nämlich 
'n Erinnerung daran statt, daß dereinst 
m Grünberger Lande Weinbau be- 
}rieben worden ist. Eine wirkliche, Wein- 
ese” gibt es aber schon seit Jahren 
Aicht mehr. Nur ein einziger Weinberg 
wird als „Touristenattraktion” unterhal- 
ten, es werden aber keine Trauben ge- 
<eltert. Die polnische Wirtschaftszeitung 
„Zycie gospodarcze” erklärte zum 
„Grünberger Weinlesefest”, diese Ver- 
anstaltung sei insofern „beispielhaft” 
als nach dem gleichen Muster nach 
ainer völligen Erledigung der polnischen 
„andwirtschaft immerhin noch zur all- 
gemeinen Belustigung ein „Erntedank- 
Fest” anberaumt werden könnte. 
„Triumphale Gesten” 
London (hvp) Aufgrund von Informa- 
tionen aus Warschau charakterisierte 
der Londoner „Dziennik Polski” die 
„Atmosphäre” bei der Unterzeichnung 
des „Warschauer Vertrages” folgender- 
maßen: Zunächst sei die polnische Eh- 
r‚enkompanie nach Abspielen der polni- 
schen und der deutschen Nationalhym- 
ne anläßlich des Eintreffens des Bundes- 
kanzlers Willy Brandt abmarschiert, in- 
dem die Militärkapelle den Marsch: 
„Dies ist der Tag des Blutes und des 
Ruhmes” intoniert habe, was sehr wohl 
als „Geste des Triumphes” gelten kön- 
ne. Bezeichnend sei auch der „erstarr- 
te Gesichtsausdruck” gewesen, mit dem 
der damalige Premierminister Cyrankie- 
wicz nach der Unterzeichnung des Ver- 
trages dem Bundeskanzler die Hand ge- 
reicht habe. Gomulka aber habe ein 
Lächeln gezeigt, das unverkennbar so- 
wohl ironisch als auch triumphierend ge- 
wesen sel. 
23. LAG-Novelle in Kraft 
Mit der Verkündung im Bundesgesetz- 
blatt Nr. 119 vom 31. 12. 1970 ist am 
1. Januar 1971 dieses umfassende Ge- 
setz zugunsten der Vermögensschäden 
in der DDR und Ost-Berlin in Kraft 
getreten. Antragsberechtigt sind alle 
Deutschen, gleich, ob sie als Vertriebe- 
ne, Flüchtlinge oder. Einheimische im 
Bundesgebiet oder Berlin-West wohnen 
und dia Stichtagsvoraussetzungen er- 
rüllen. Die Frist für die Anmeldung die- 
ser Schäden läuft am 31. 12. 1972 ab; je 
eher der Antrag aber gestellt wird, 
desto eher kann mit der Zahlung einer 
Hauptentschädigung gerechnet werden. 
Dieses Bundesgesetzb!att kann unter 
Voraussendung von 0,80 DM bezogen 
werden vom „Bundesanzeiger, 53 Bonn 1, 
Postfach 624, Postscheck-Konto Köln 
Nr. 399”, Auf die Rückseite ist der Ver- 
merk zu setzen: „Bitte um Lieferung des 
Bundesgesetzblattes I Nr. 119 vom 
31. 12. 1970.” 
„BOTE AUS DEM BIELETAL“ 
Der Hintergrund für die 
Warschau (hvp) In der polnischen 
°achzeitschrift „Gospodarka i admini- 
;tracja terenowa” (Wirtschaft und Ge- 
»etsverwaltung) wurden genauere Zah- 
enangaben über das katastrophale Ab- 
inken der landwirtschaftlichen Produk- 
ion In Polen und den Oder-Neiße-Ge- 
dJieten veröffentlicht. Sowohl bei 
Setreide als auch im Viehbestand war 
m Vorjahre gegenüber 1967? ein Rück- 
Jana zu verzeichnen, wie er bisher noch 
ıemals seit der Begründung der Volks- 
-epublik Polen stattgefunden hat. Diese 
Entwicklung hatte zu schweren Mängeln 
n der Versorgung der Bevölkerung mit 
wich:igen Lebensmitteln geführt worauf- 
ın das Gomulka-Regime kurz nach 
ter Unterzeichnung des „Warschauer 
/ertrages” den Beschluß faßte 
lurch erhebliche Preissteigerungen den 
‚ebensmittelkonsum zu drosseln. Diese 
AWaßnahme aber löste die blutigen Un- 
uhen in Danzig, Gdingen, Stolp und 
j;tettin aus, die wiederum den Sturz 
5omulkas zur Folge hatten. 
Das Getreideaufkommen im Jahre 
970 sank nach dem polnischen Bericht 
jzegenüber 1969 um mindestens 2,4 Mill. 
ionnen ab. Am schwersten war der 
Rückschlag bei Roggen, wo sich der 
kückgang auf rd. 2,7 Millionen Tonnen 
>elief. Dieses Absinken wurde durch 
zwei Umstände bedingt: Die Roggen- 
anbaufläche nahm um nicht weniger als 
761000 Hektar ab, und der Hektarer- 
‚rag verminderte sich um 3,5 dz. Außer 
ei Wintergerste, wo eine gernige Zu- 
1ahme um 0,8 dz je Hektar zu verzeich- 
ı1en war, lagen auch bei den übrigen 
Setreidesorten — bei Winter- und Som- 
nerweizen, bei Sommergerste und bei 
dafer — die Hektarerträge z. T. sehr 
wesentlich unter dem Stand des vor- 
angegangenen Jahres, bei +Sommer- 
gerste z. B. um 2,5 dz je Hektar. Daß 
a 
Nachrichten von drüben * - 
Burgkeller ist älter 
‚eipzig: „Auerbachs Keller“ ist zwar 
‚eipzigs bekannteste Gaststätte, doch 
Seht, wie oft angenommen wird, die älte- 
ite. Diesen Ruhm nimmt zweifellos der 
jJegenüber gelegene „Burgkeller“ für sich 
n Anspruch, Seine Geschichte ist so alt 
wie die Stadtgeschichte überhaupt. Ver- 
nutlich kamen bereits vor 700 Jahren an 
lieser Stelle die Stadiväter zusammen, um 
jber das Wohl und Wehe von „Lipsia“ zu 
»eraten. Über den Bau des „Burgkellers“ 
ijegen keine direkten Urkunden vor. Le- 
liglich in einer Urkunde, datiert vom 
1.1.1419, liest man, daß der „Rat“ die 
Celler des am Markt. gelegenen Hauses 
der Schuhmacherinnung als „Schankhaus“ 
‚ermacht hat. 
Jnbekannter „Bücherklau“ in Leipzig 
m Nachklang zu der letzten Leipziger 
3uchmesse spricht man in literarischen 
Kreisen über das geheimnisvolle Ver- 
schwinden ausgestellter Bücher westlicher 
lerkunft. Gleich zu Messebeginn hatte 
der Börsenverein in seinen vielfach be- 
ächelten Publikationen allen Ernstes die 
Mär verbreitet, viele Buchhändler der 
3undesrepublik würden sehr gerne auch 
3ücher aus der „DDR“ verkaufen, jedoch 
‘ürchteten sie sich vor dem Verfassungs- 
:chutz. Selbst wohlmeinende Zonen-Bür- 
jer lächelten über diese Börsenvereins- 
3ehauptung, weil sie nur zu genau wuß- 
en, daß „drüben“ jeder Mensch Bücher 
saufen könne, welche er will, daß aber 
ler Buchinteressent in der „DDR“ legal im 
Folge 1 
schlechte Versorgungslage 
das Gesamtdefizit bei Getreide etwas 
geringer war als bei Roggen, war allein 
darauf zurückzuführen, daß die Anbau- 
"Jächen von Winterweizen, Sommer- 
3zerste und Hafer um zusammen rund 
390 000 Hektar vergrößert worden wa- 
en. 
Hinsichtlich der Hektarerträge stand 
ın den Oder-Neiße-Gebieten die „Wo- 
ewodschaft“ Oppeln wiederum an 
arster Stelle. Dies war darauf zurück- 
zuführen, daß in West-Oberschlesien 
lie ländliche Bevölkerung zu einem 
ı1ohen Prozentsatz aus „Autochthonen” 
ılso aus Devutsch-Oberschiesiern be- 
;teht, die nicht aus der Heimat vertrie- 
ı)jen worden sind, Hier war bei den vier 
Srundgetreidearten 1970 sogar ein An- 
‚tiea der Hektarerträge gegenüber 1969 
zu verzeichnen. Hingegen sanken die 
tdektarerträge bei Getreide in den übri- 
Jen Oder-Neiße-Gebieten die durchweg 
»olnisch besiedelt wurden, erheb- 
ich ab, z. T. — zum Beispiel in Süd-Ost- 
jreußen — sogar mehr als im gesamt- 
olnischen Durchschnitt. 
Der Rindviehbestand in Polen und den 
Dder-Neiße-Gebieten nahm :im Vor- 
ahre gegenüber 1969 um rund 205 000 
ıb, der Schweinebestand sogar um 
0 000, Dadurch wurde der Mangel an 
“teisch- und Wurstwaren verschärft. 
Dieser Abwärtstrend erstreckte sich 
auch auf die Oder-Neiße-Gebiete, wo 
ıaur die -„Wojewodschaft” Grünberg 
Ostbrandenburg-Niederschlesien) bel 
Rindern eine geringfügige Zunahme um 
3 400 verzeichnen konnte, der aber auch 
1er eine Abnahme des Schweine- 
>estands um fast 30 000 gegenüber- 
‚tand. In Mittelschlesien („Wojewod- 
ichaft” Bresiau) sank der Schweinebe- 
;tand gegenüber 1969 um 22 000, gegen- 
jber 1965 sogar um 123 000. 
landel kaum an westdeutsche Bücher 
1erankomme. 
la, und dann hätte sich folgendes ereig- 
ı1et: Von den Ständen der westdeutschen 
Aussteller Suhrkamp und Heimeran sei 
aines Morgens der größte Teil der Bücher 
ron Beckett bis zum Kochbuch spurlos 
‚erschwunden gewesen. Die Messeleitung 
var in fataler Stimmung. Offensichtlich 
vatte jemand den „Bücherklau“ gespielt. 
\ber wer? Ob der SSD die Hand im 
;piele hatte? Dieser Verdacht wurde nur 
jewispert, aber nicht geglaubt. Weit 
Jlaubwürdiger erschien, daß Liebhaber 
vestlicher Bücher zur „Selbsthilfe“ gegrif- 
en hätten. In dem Kochbuch hatte ja ge- 
;tanden: „Man nehme ...“ 
jeit 10 Jahren kein Baumaterial 
S3ützkow (Kreis Greifswald): Weil die 
Kleinstadt Gützkow auch keine „sozia- 
istisch wichtigen” Industrien aufzuweisen 
1at und dementsprechend von „oben“ be- 
1andelt wird, ist die Wohnungsnot groß; 
2s fehlen Neubauten. Befragt, warum 
dem so sei, gab der Stadtrat für Bauwe- 
;jen in einer Sitzung des Stadtparlaments 
lie Erklärung ab, das fehlende Bauwesen 
ei darauf zurückzuführen, daß die Stadt 
Sützkow dafür seit einem Jahrzehnt keine 
Zuteilungen an Baumaterial mehr be- 
kommen habe. 
Heutige Ausgabe: 12 Seiten 
der „Bote aus dem Bieletal” erscheint als Doppel- 
ı1usgabe in den Monaten Februar, April, Juni, 
\ugust, Oktober und Dezember. Bezugspreis halb- 
ährlich 5,20 DM. Bestellungen direkt beim Verlag 
»der bei allen Postanstalten im Bundesgebiet und 
Nest-Berlin, Anzeigenannahme bis zum Ende des 
/ormonats, Herausgeber und Verleger: Johannes 
Torzewski, 756 Gaagenau (Baden), Schließfach 45, 
ermuf 2 25) 2257 — Postscheckkonto Karisruhe 
Nr. 334 46.
	        

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Bote Aus Dem Bieletal. Torzewski, 1954.
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