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Neustädter Heimatbrief (1966)

Bibliografische Daten

fullscreen: Neustädter Heimatbrief (1966)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Band, Heft, Nummer:
1966
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
Z 111
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045_1966

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Februar 1966
Band, Heft, Nummer:
2

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Neustädter Heimatbrief
  • Neustädter Heimatbrief (1966)
  • Januar 1966 (1)
  • Februar 1966 (2)
  • März 1966 (3)
  • April 1966 (4)
  • Mai 1966 (5)
  • Juni 1966 (6)
  • Juli 1966 (7)
  • August 1966 (8)
  • September 1966 (9)
  • Oktober 1966 (10)
  • November 1966 (11)
  • Dezember 1966 (12)

Volltext

„Die Deutschen kennen keine Mittellinie, sie 
sind maßlos. In guten Tagen verherrlichen sie ihre 
'deale bis zur Selbstaufopferung, nach der Nieder- 
lage beschmutzen sie ihr eigenes Nest, nur um zu 
5 
zefallen.“ Clemenceau. 
* ® 
Stimmen zur Lage der Vertriebenen 
Gerstenmaier äußert Bedenken gegen EKD-Denkschrift 
Die fehlerhafte erste Auflage, die jetzt auch in 
Fremden Sprachen herauskomme, müsse in Sache 
and Eindruck korrigiert und überholt werden. 
Kritik übte Bundestagspräsident Gerstenmaier 
an der Denkschrift der Evangelischen Kirche in 
Deutschland (EKD) zur Frage der deutschen Ost- 
gebiete. Dem Briefwechsel der deutschen und pol- 
nischen katholischen Bischöfe zollte er dagegen 
‚Bewunderung“, Mit einem klaren „Nein“ beant- 
wortete Gerstenmaier die Frage, ob er sich mit 
Jem politischen Gehalt der EKD-Schrift identi- 
fiziere. 
Mit allem Nachdruck lehnte Gerstenmaier die 
ın der Denkschrift verfochtene These ab, die Ab- 
trennung der Gebiete östlich von Oder und 
Neiße, die Vertreibung ihrer Millkönen Einwoh- 
ner und schließlich die Spaltung des Vaterlan- 
des seien als Gericht Gottes hinzunehmen, Ger- 
stenmaier fragte seine kirchlichen Amtsbrüder: 
„Woher wißt Ihr das ‚eigentlich? Sitzt Ihr im 
himmlichen Hofgericht? Wo hat‘s denn Gott ge- 
sagt?“ 
Gerstenmaier bekannte sich dazu, für das 
zeradezustehen, ‚was durch nationalsozialistische 
Verbrechen angerichtet worden sei. Ebenso ener- 
gisch lehnte er aber auch unbegrenzten „Buß- 
heroismus“ und jede Kollektivschuld ab. Er 
sagte, das deutsche Volk sei weder aus politi- 
schen noch aus christlichen Gründen verpflichtet, 
alle Folgen, die aus nationalsozialistischen Übel- 
‚aten entstanden seien, einfach hinzunehmen. 
Evangelischer Theologieprofessor sprach zu 
katholischen Heimatvertriebenen über 
EKD-Denkschrift 
Es sei eine Auslegungfrage, ob und inwieweit 
die Denkschrift der EKD die der Kirche ge- 
zetzten Grenzen — „mit dem Evangelium Poli- 
tik zu machen“ — eingehalten oder überschritten 
nat, meinte der ev. Universitätsprofessor Dr. 
Joachim Konrad aus Bonn, als er bei der Stu- 
lientagung der Katholischen Arbeitsstelle (Nord) 
für Heimatvertriebene in der Thomas-Morus- 
\kademie Bensberg sein Ja und sein Nein zu 
der Denkschrift begründete. 
Wie Professor Dr. Konrad feststellte, simpli- 
äiziert die Denkschrift ihre Forderung nach ei- 
ı1em besseren Verhältnis der Deutschen. zu den 
Polen ganz erheblich: Hätte Polen über sich 
‚elbst zu bestimmen, dann wäre eine Einigung 
nöglich, aber es ist ein Satellitenstaat, und da 
iege der Schlüssel in Moskau. 
Professor Dr. Konrad — den Schlesiern als 
einstiger Dekan der Breslauer St. Elisabeth- 
kirche bekannt, versprach, alles zu versuchen, 
„damit nicht über unseren Kopf hinweg gehan- 
delt wird und wir evangelischen Christen in un- 
;erer Kirche nicht in die Lage der Opposition 
zedrängt werden“! 
EKD-Denkschrift korrigieren! 
Zur Lösung des Konflikts um die EKD-Denk- 
schrift zur Vertriebenenfrage sei eine Umarbei- 
ung der Denkschrift notwendig. Diese Auffas- 
jung vertrat Prof. Dr. Petersmann vom 
Konvent der zerstreuten evangelischen Ostkir- 
chen in Northeim auf einer Mitarbeiter- 
tagung des BdV, Wenn nicht ein neuer Kirchen- 
campf gegen Kreise, die dem Zeitgeist verfallen 
and, und ein neuer Kulturkampf „gegen kirch- 
liche Grenzüberschreitungen“ ausbrechen solle, 
müsse die Kirchenleitung den Prestigestandpunkt 
zufgeben. Die Denkschrift enthalte so unerträg- 
liche Fehler, daß selbst ihre Vertreter sie ls 
„verbesserungsbedürftig“ bezeichnet hätten, be- 
tonte Prof. Petersmann, Hier gelte es :anzusto- 
Ben und an einem gemeinsamen runden Tisch 
aller Beteiligten und echten Kritiker die Denk- 
schrift einer gründlichen Umarbeitung zu unter- 
ziehen, die allen Gesichtspunkten gerecht werde. 
Polnische Bevölkerungsdichte: 
100 Einwohner je qkm 
Die Bevölkerungsdichte in der Volksrepublik 
Polen — einschließl. der Oder-Neiße-Gebiete — 
1at nach den neuesten amtlichen statistischen 
\ngaben Ende 1964 den Stand von 100 Ein- 
wohnern je qkm erreicht. Polen steht- hinsicht- 
‘ich der Bevölkerungsdichte unter 33 europäi- 
schen Ländern an 17, Stelle, In Polen und den 
Yder-Neiße-Gebieten ‚waren am 31. 12. 1964 
nsgesamt 31 161 000 Einwohner auf einer Flä- 
che von 312 500 qkm wohnhaft. In der Bundes- 
republik Deutschland beträgt die Bevölkerungs- 
lichte demgegenüber rd. 260 Personen je qkm, 
Javon ca. 25 v. H. Heimatvertriebene und 
Flüchtlinge. 
Wiedersehen nach 20 Jahren in der Heimat Krappitz u. Neustadt 
Mit ihr fuhren wir an einem Tage nach Neu- 
stadt. Dort führte uns der Weg über die alte 
Kamelbrücke das Bergel neben der ehemaligen 
Brauerei Heidrich zur Stadt. Die Handelsschule 
ist auch äußerlich gut abgeputzt und scheint noch 
denselben Zwecken zu dienen wie früher. In ei- 
vom Teil der ehemaligen Leichenhalle des Brüder- 
<lostens ist jetzt eine Röntgenstation für Tbe- 
Kranke untergebracht. Dort, wo früher das Kaf- 
ieelokal „Zur Wogendrossel“ stand, ist jetzt eine 
srünfläche. Der ganze Häuserkomplex auf der 
35
	        

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Neustädter Heimatbrief. Goldammer Verlag GmbH & Co. KG, 1950.
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