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Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt (1966)

Bibliografische Daten

fullscreen: Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt (1966)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt
Untertitel:
Mitteilungsblatt für Familie und Heimatkunde
Publikationsort:
Nürnberg
Veröffentlichungsjahr:
1958
Verlag:
Preußler

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010077960
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt
Untertitel:
Mitteilungsblatt für Familie und Heimatkunde
Band, Heft, Nummer:
1966
Publikationsort:
Nürnberg
Veröffentlichungsjahr:
1958
Verlag:
Preußler

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
Z 417
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010077960_1966

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar 1966
Band, Heft, Nummer:
1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt
  • Gleiwitzer - Beuthener - Tarnowitzer Heimatblatt (1966)
  • Januar 1966 (1)
  • Februar 1966 (2)
  • März 1966 (3)
  • April 1966 (4)
  • Mai 1966 (5)
  • Juni 1966 (6)
  • Juli 1966 (7)
  • August 1966 (8)
  • September 1966 (9)
  • Oktober 1966 (10)
  • November 1966 (11)
  • Dezember 1966 (12)

Volltext

der eine direkte Verbindung der Stadt- 
Promenaden mit dem Seufzerwäldchen und 
dem Stadtforst herstellte und mit dem 
Stadion, der Freibadeanstalt, dem Gondel- 
teich und der Freilufteisbahn eine Erho- 
lungsstätte für -die Bevölkerung bildete. 
Aus kleinen Anfängen wuchs die Prome- 
nade mit dem Palmenhain, dem Freige- 
hege, den weiträumigen Gewächshäusern, 
den Garten- und Gemüse-, Blumen- und 
Baumschongeländen zu einem botanischen 
und zoologischen Garten, der mit seinen 
saisonmäßigen Schauen, besonders an den 
Sonn- und Feiertagen, jung und alt in 
Strömen anlockte, (In diesem Zusammen- 
hang sei an die so erfolgreiche OS Garten- 
und Landwirtschaftsausstellung während 
der Abstimmungszeit 1920 erinnert.) Seine 
mustergültigen Friedhofsanlagen, die mit 
dem 100 Morgen großen : Zentralfriedhof 
nahe des Stadtgutes Gardel ihren Höhe- 
punkt erhielten, fänden von Reichs- und 
Staatsbehörden volle Anerkennung. Dane- 
ben ist als das krönende Werk seiner 
Schöpfungen das einmalige Waldbad in der 
Nähe des Labander Waldes anzusprechen, 
das in seiner. vorbildlichen Gestaltung von 
der Bevölkerung als der „Gleiwitzer Kur- 
ort“ bezeichnet wurde. Vor schwierigste 
Aufgaben sah sich der Gartenamtsleiter in 
den bewegten Jahren gestellt, als die Fol- 
gen nach dem 1. Weltkrieg mit der Revo- 
lution, der Abstimmung, der Teilung von 
Oberschlesien mit dem Flüchtlingszustrom 
aus dem abgetrennten Gebiet, die Inflation, 
die Provinzwerdung Oberschlesiens, die 
Großstadterhebung von. Gleiwitz nach er- 
folgter Eingemeindung der benachbarten 
Ortschaften naturgemäß in die Erscheinung 
traten. In diesen bewegten Zeiten stand 
der Verblichene als verantwortungsbewuß- 
ter Mann am rechten Platz, der in allen 
Fragen mit richtigen Plänen aufwarten 
konnte, wobei er besonders dem Klein- 
gärtner und Randsiedier sein Herz zu- 
wandte. Er half bei den Zusammenschlüs- 
sen, diente den Vereinigungen und Pro- 
vinzialverbänden, wurde Schulungs- und 
Stadtgruppenleiter für Gartenbau und 
Tierzucht; seine Devise war: „Auf jeden 
Raum, pflanz Strauch und Baum, und pflege 
sein, er bringts dir. ein!“, die führte er 
praktisch den Mitgliedern vor, deren Zahl 
ständig wuchs und die in seinem Geiste 
wirkten, Fest und unerschütterlich stand 
er auf freiwillig übernommenen Posten, 
von denen ihn selbst die Stürme in der 
Nazizeit nicht hinwegzufegen vermochten; 
Doch als die Rote Armee Oberschlesien er- 
oberte, als der Zusammenbruch kam, da 
war auch für ihn alles zu Ende, Das harte 
Los der Vertreibung aus Gleiwitz mußte er 
mit den Tausenden Schicksalsgenossen 
teilen; doch wie ungeheuer schwer das 
Wurzeln in der Wahlheimat ihm und sei- 
ner Gattin wurde, geht aus einem Schrei- 
ben, an den Verfasser gerichtet Ende 
Januar 1946, hervor, in dem er mitteilte, 
„daß nach den überwundenen Drangsalen 
wir endlich die Einreise nach Bayern in 
eine Einöde, wo es noch nicht einmal Sper- 
linge gibt genehmigt erhalten und in Nie- 
der-Aschau die Wohneinweisung in einen 
Bretterverschlag (ungeheizter Raum’ im 
Flur) wohnlich untergekommen sind“, Sein 
großes Wissen und Können, gepaart. mit 
eisernem Willen ließ die Neubürger 
Bayerns nicht eher ruhen, bis unter Ver- 
zicht buchstäblich auf alles — „selbst das 
Briefporto mußte eingespart werden“ — 
ohne jegliche fremde Hilfe mit der Hände 
Arbeit ein bescheidenes Heim in Aschau 
wieder neu erstellt war, in dem das Ehe- 
paar den wohlverdienten Ruhestand glück- 
lich und zufrieden verbringen konnte. Aber 
auch sein in Gleiwitz mühsam aufgebautes 
Lebenswerk ist erhalten geblieben, daß die 
Natur alljährlich im Frühjahr zu neuem 
Leben erweckt, die Pflanzen auf den Flu- 
ren zum Keimen, Sprießen, Grünen bringt 
und mit bunter Farbenpracht die blühen- 
den Kinder Floras schmückt, dem difrohen 
Sang aus den Kehlen der gefiederten Sän- 
gerschar der Vogelwelt das Herz der da- 
mals zwangsweise Zurückgehaltenen sowie 
der Umgesiedelten erfreut und an die von 
dem Daheimgegangenen für die Öffentlich- 
keit geleistete Arbeit erinnert, Requiescat 
in pace!) Fritz Hill 
Erzpriester Josef Kopietz + 
Nach 77 Lebensjahren und 40jähriger Ar- 
beit im Weinberg des Herrn, nahm der 
ewige Hohepriester seinen treuen Diener, 
meinen lieben Bruder, Schwager, Onkel 
und Großonkel, den Hochw. Herrn Pfarrer 
Erzpriester Josef Kopietz in die Ewigkeit. 
Er verstarb nach nur viertägiger Krank- 
heit, verursacht durch einen Straßenunfall, 
17
	        

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